Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Japan-GP: Nico Rosberg verliert Sieg in der 1. Runde!

Von Vanessa Georgoulas
Auf den ersten Metern kämpften Pole-Setter Nico Rosberg und sein Teamkollege Lewis Hamilton noch auf Augenhöhe – zwei Kurven später war Rosberg nur noch Vierter

Auf den ersten Metern kämpften Pole-Setter Nico Rosberg und sein Teamkollege Lewis Hamilton noch auf Augenhöhe – zwei Kurven später war Rosberg nur noch Vierter

Lewis Hamilton durfte in Suzuka seinen 41. Sieg feiern und zog damit in der ewigen GP-Siegesliste mit seinem Idol Ayrton Senna gleich. Nico Rosberg musste sich mit Platz 2 begnügen.

Schon vor dem Start zum Japan-GP konzentrierte sich alles auf den Pole-Setter Nico Rosberg. Die grosse Frage war: Würde der Mercedes-Pilot seinem Teamkollegen Lewis Hamilton beim Start im Griff haben und hinter sich halten können? Dass Rosberg auf dem Weg zur Startaufstellung über Boxenfunk das Medikament Paracetamol verlangte, trug zur Spannung bei.

Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff rätselte: «Vielleicht hat er Kopfschmerzen, aber wenn das Adrenalin einschiesst, vergisst man das.» Der 43-jährige Wiener erklärte auch: «Unsere Gefahr ist vor allem der Start, da waren wir zuletzt nicht gerade glorreich, und hier ist das Überholen auf der Strecke sehr schwierig – vor allem im Trockenen.»

Hinter dem Mercedes-Duo gingen Valtteri Bottas, Sebastian Vettel, Felipe Massa, Kimi Räikkönen, Daniel Ricciardo, Romain Grosjean, Sergio Pérez und Carlos Sainz aus den restlichen Top-Ten-Positionen ins Rennen. Pastor Maldonado, Fernando Alonso, Nico Hülkenberg, Jenson Button (der als Einziger auf der harten Mischung ins Rennen ging), Marcus Ericsson, Felipe Nasr, Max Verstappen, Will Stevens und Alexander Rossi starteten hinter den schnellsten Zehn.

Turbulente Startphase

Die Befürchtungen der Rosberg-Fans bewahrheiteten sich schon auf der ersten Runde. Während der 28-jährige Pole-Setter die ersten beiden Kurven noch Rad an Rad mit seinem Teamkollegen kämpfte, kam er Ausgangs der zweiten Kurve zu sehr auf die Randsteine und fiel dadurch auf die vierte Position hinter Massa zurück. Rosberg hing in den folgenden Runden hinter dem kleinen Brasilianer fest.

Auch für Massa und Ricciardo verlief der Start nicht nach Plan: Die beiden Formel-1-Stars gerieten aneinander und holten sich als Folge einen Plattfuss. Massa musste auch noch die Fahrzeug-Nase wechseln, was das Formel-1-Urgestein auf den letzten Platz – hinter den selbst weit zurückgefallenen Australier – katapultierte.

Auch Pérez fiel dem Start-Chaos zum Opfer. Der Force India-Fahrer wurde von Massa eingeklemmt, kollidierte mit dem Toro Rosso-Renner von Sainz und hob kurz ab. Pérez konnte weiterfahren, fiel durch seinen Ausritt in der ersten Kurve jedoch weit zurück. So kam es, dass Hamilton das Feld vor Vettel, Bottas, Rosberg, Räikkönen, Grosjean, Maldonado, Hülkenberg, Alonso, Sainz, Ericsson, Button, Nasr, Verstappen, Stevens, Kvyat, Rossi, Pérez, Ricciardo und Massa anführte.

McLaren-Honda im Schleichgang

Bevor Kvyat die Riege der regulären Boxenstopps in der neunten Runde eröffnete, bekamen die Zuschauer am Suzuka Circuit schon einige Überholmanöver zu sehen – allerdings nur, weil Alonso im McLaren-Honda keine Chance hatte: Er wurde von beiden Sauber-Piloten sowie Verstappen auf Platz 11 durchgereicht, bevor er in der zehnten Runde an die Box abbog.

Erst in Runde 16 kam Rosberg an die Box, der Deutsche konnte damit zwar nicht an seinem Vordermann vorbeikommen, schaffte es aber zwei Runden später auf der Strecke, den Finnen zu überholen und Position 3 zu schnappen. Eine Runde nach Rosberg war auch Leader Hamilton an die Box abgebogen.

Der Champion hatte sich bis zu diesem Zeitpunkt einen derart grossen Vorsprung erarbeitet, dass er auch nach dem Stopp wieder die Führung übernahm. Als Letzter absolvierte Rossi den ersten Boxenstopp und zur Halbzeit führte Hamilton vor Vettel, Rosberg, Bottas, Räikkönen, Hülkenberg, Grosjean, Maldonado, Sainz, Verstappen, Alonso, Button, Pérez, Nasr, Kvyat, Ericsson, Ricciardo, Stevens, Rossi und Massa an.

Undercut-Strategie von Nico Rosberg geht auf

Kurz zuvor sorgte Alonso mit einem entnervten Boxenfunk-Spruch für Aufregung bei McLaren-Honda. Nachdem Rookie Verstappen den zweifachen Weltmeister in der ersten Kurve aussen überholte, klagte er: «Das ist ein GP2-Motor! Ein GP2-Motor!» Dies dürfte die Honda-Führungsriege, die zum Heimrennen angetreten war, nicht gerne gehört haben...

Einen wichtigen Positionsgewinn verbuchte Pole-Setter Nico Rosberg, der mit einem vorgezogenen Boxenstopp an seinem Vordermann Sebastian Vettel vorbeikam. Der Heppenheimer bog in der 31. Runde zum Reifenwechsel ab – und kam direkt hinter dem Deutschen Titel-Kandidaten wieder auf die Piste. Damit hatte sich Rosberg die zweite Position hinter seinem Teamkollegen Hamilton gesichert, dessen Vorsprung bis zur 33. Runde auf weniger als zehn Sekunden schrumpfte.

Eine frustrierende 5-Sekunden-Zeitstrafe musste Stevens hinnehmen. Der Formel-1-Rookie von Manor war in der Boxengasse, in der nur 80 km/h erlaubt sind, zu schnell unterwegs. «Das ist doch doppelt frustrierend, wenn man im langsamsten Auto des Feldes sitzt», erklärte Ex-GP-Pilot und Sky Sports F1-Experte Martin Brundle trocken.

41. Sieg für Lewis Hamilton

Während Kvyat auf verlorenem Posten kämpfte, weil er angewiesen wurde, seinen Heckflügel sicherheitshalber nicht mehr flach zu stellen, baute Hamilton seine Führung in den folgenden Runden aus. Für den jungen Russen kam es noch dicker, über Boxenfunk klagte er in der 44. Runde: «Ich verliere die Bremse in der Schikane, ich habe absolut keine Bremspower!»

Auf den letzten Runden sorgte Stevens noch einmal für Aufregung, weil er sich mitten auf der Strecke kurz quer stellte, weil seine Räder blockierten. Der Brite konnte gleich weiterfahren, musste sich aber gegen seinen Teamkollegen Rossi, der die Situation gleich für ein Überholmanöver nutzte, geschlagen geben. Einen späten Ausfall musste Nasr hinnehmen. Der Sauber-Pilot stellte seinen Dienstwagen in der 51. Runde an der Box ab.

Am Ende durfte sich Hamilton über seinen 41. GP-Sieg freuen. Damit zog der Weltmeister in der ewigen Siegesliste mit seinem grossen Vorbild Ayrton Senna gleich. Hinter ihm belegten Rosberg und Vettel die weiteren Podestplätze. Räikkönen, Bottas, Hülkenberg, Grosjean, Maldonado, Verstappen und Sainz schnappten sich die restlichen Punkteplätze. Alonso, Pérez, Kvyat, Ericsson, Ricciardo, Button, Massa, Rossi und Stevens gingen leer aus.

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