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GP Japan in Suzuka: Reifendruck wieder ein Aufreger?

Von Mathias Brunner
Ein Pirelli-Techniker an der Arbeit

Ein Pirelli-Techniker an der Arbeit

Um das Thema Reifendruck – in Monza der grosse Aufreger nach dem Rennen – ist es in Japan bislang verdächtig still gewesen. Zu Unrecht. Denn einige Piloten machen sich Sorgen.

Zum dritten Mal in Folge hat Formel-1-Alleinausrüster Pirelli für den Einsatz seiner Rennreifen höhere Minimaldrücke vorgegeben: in Japan muss der Reifendruck an der Vorderachse bei mindestens 21,5 PSI liegen, hinten bei 20,5 PSI. Das ist erheblich höher als vor einer Woche in Singapur (vorne 18, hinten 17 PSI),

Pirelli erhofft sich durch die Erhöhung des Drucks generell eine Entlastung der Reifenschulter, dies als Folge der Reifenplatzer an den Autos von Nico Rosberg (Mercedes) und Sebastian Vettel (Ferrari) am Belgien-GP-Wochenende.

Die Techniker der Rennställe befürchten jedoch, der Reifen werde sich dadurch auf der Lauffläche mehr erhitzen, das begünstige Blasenbildung. Doch davon war im Rennen von Monza kaum etwas zu sehen, und auch in Singapur gab es keine Beanstantungen. Nico Hülkenberg meinte nach dem Nacht-GP: «Ich könnte jetzt nicht behaupten, dass ich beim Fahren mit dem anderen Reifendruck einen Unterschied gespürt hätte.»

In Japan ist aber alles ein wenig anders, dies auch wegen zweier Freitagtrainings, die buchstäblich ins Wasser fielen. Dadurch konnten die Rennställe in Sachen Dauerlauf nichts lernen. Die ganze Arbeit fürs Rennen und auch die Vorbereitung auf die Qualifikation mussten daraufhin in 60 Minuten drittes freies Training am Samstagmorgen gepackt werden.

Dabei stellte sich heraus: an einigen Autos neigen die Reifen im Dauerlauf zu übermässigem Grip-Verlust, durch das Schmirgeln auf dem (seit letztem Jahr glatteren) Asphalt beginnt der Reifen zu überhitzen.

Daniel Ricciardo (Red Bull Racing) meint: «Das Reifen-Management wird für alle eine echte Herausforderung. Es geht weniger um den Verschleiss, sondern darum, im richtigen Temperaturfenster zu blieben.»

Jenson Button stellte im Training fest, dass die Reifen teilweise schon nach einer Runde überhitzen, und Fernando Alonso meint: «Wenn sie hinüber sind, bauen die Reifen hier stärker ab als auf anderen Rennstrecken zuvor. Das kann im Rennen ein hartes Stück Arbeit werden.»

Aufgrund seiner vielen, teilweise sehr schnellen Kurven, sind die Reifen in Suzuka einer höheren Belastung ausgesetzt als auf anderen Kurven. Aus diesem Grund hat Pirelli die härtesten beiden Mischungen nach Suzuka gebracht – hart (oranger Streifen) und mittelhart (weiss gekennzeichnet). So wie in Malaysia (wegen der Hitze), in Spanien und auch in England (wegen der hohen Kräfte, die an den Reifen zerren).

Es ist im Training zum Japan-GP aufgefallen, dass viele Fahrer Mühe hatten, die Autos auf der Bahn zu halten. Das geht vorwiegend auf Reifenprobleme zurück.

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