Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

F1: Richtige Balance zwischen Sport und Unterhaltung?

Von Andreas Reiners
Smedley gefällt das Entertainment in der Formel 1

Smedley gefällt das Entertainment in der Formel 1

Der Kampf Mann gegen Mann, mit identischen «Waffen», dazu ein Publikum, das nah dran ist: Das Race of Champions kann der Formel 1 noch etwas beibringen.

Das glaubt zumindest Rob Smedley. «Auf jeden Fall kann die Formel 1 etwas vom Race of Champions lernen. Es dreht sich alles ums Entertainment. Du wirst unterhalten von dem Moment an, in dem du die Tür betrittst bis zu dem Moment, bis du sie wieder verlässt», sagte der Williams-Chefingenieur Sky Sports.

«Wir in der Formel 1 müssen ein wenig mehr über die Märkte nachdenken, die wir beliefern, aber auch über das Publikum, das wir bespielen. Vielleicht müssen wir sie ein wenig mehr unterhalten», meinte Smedley. Denn Stillstand darf man sich nicht erlauben, auch die Formel 1 muss sich ständig weiterentwickeln und den Gegebenheiten und Anforderungen anpasssen.

Nun ist das Race of Champions natürlich nicht eins zu eins übertragbar. Für Spannungsmomente sorgt zum Beispiel die Besonderheit, dass die Fahrer erst kurz vor ihrem Einsatz wissen, mit welchem Auto sie gegeneinander antreten müssen.

Helm auf, ins Cockpit rein und los – das macht den Reiz des Events aus. Nico Hülkenberg gefällt das. «Es ist unberechenbarer, wie wir zuletzt auch in der Formel 1 gesehen haben, als das Training ausfiel und wir nicht alles über das Auto und die Reifen wussten. Für das Racing ist das ziemlich gut und wir haben viele Überholmanöver und spektakuläres Racing gesehen», sagte der Deutsche.

Ebenso spektakulär ist beim RoC aber auch die Nähe zu den Fans, wie zuletzt im Londoner Olympiastadion. Ein ähnliches Feeling gab es in der Formel 1 zuletzt in Mexiko, wo ein Teil des Kurses durch ein ehemaliges Baseball-Stadion führt. «Das war ein neues Niveau der Interaktion mit den Fans. Der Erfolg hat gezeigt, dass es funktioniert. Es ist mehr ein Ausflug mit der ganzen Familie gewesen», so Smedley.

Mit dem Status Quo in der Motorsport-Königsklasse ist Smedley deshalb nicht unzufrieden und warnt vor zu viel künstlichen Elementen. Man müsse die richtige Balance finden. Manchmal seien tolle Rennen dabei, manchmal eben nicht. Wie im Fußball. «Manchmal langweilt mich Fußball, aber am Ende mag ich es trotzdem. In der Formel 1 ist es manchmal genauso.»

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