Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Warnung vor Regeln 2017: Am Problem vorbei gedacht?

Von Rob La Salle
​Pirelli-Rennchef Paul Hembery ist nicht davon überzeugt, dass die neuen Aerodynamikregeln für die Saison 2017 der richtige Ansatz sind: «Es geht doch um mehr als nur Geschwindigkeit.»

Die Vorgabe für die 2017er Regeln waren: Die Formel-1-Renner sollen um gut fünf Sekunden pro Runde schneller werden, die Autos sollen aggressiver aussehen und die Motoren sollen mehr Krawall machen. Williams-Technikchef Pat Symonds ist davon überzeugt, dass diese Ziele alle erreicht werden. Der Engländer war einer der Baumeister des neuen Aero-Reglements. Viele Vorschläge, welche in die neue Formel 1 einfliessen, stammten von den Technikern von Red Bull Racing.

Aber nicht alle Formel-1-Insider sind davon überzeugt, dass der GP-Sport hier auf dem rechten Weg ist. Pirelli-Rennleiter Paul Hembery hat sich gegenüber den Kollegen von crash.net kritisch geäussert.

«Wir sind zu viel auf Speed konzentriert», findet der Brite. «Wir brauchen doch eher einen pragmatischen Ansatz. Wenn du vor dem Fernseher sitzt oder auf einer Tribüne an der Rennstrecke, dann ist die Wahrnehmung von Geschwindigkeit relativ. Was die Leute viel intensiver erleben, das sind Überholmanöver und Rad-an-Rad-Duelle. Das ist doch, was die Fans sehen wollen! Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir mehr Fans anziehen, wenn die Autos fünf Sekunden pro Runde schneller werden. Wir holen nur dann mehr Menschen ab, wenn sie packende Duelle erleben.»

«Nehmt zum Vergleich ein Fussballspiel. Wenn da der Kommentator lang und breit erzählt, wozu der Argentinier fähig ist, dann will das niemand hören. Die Fans sind ins Stadion gekommen, um Messi und seine Tricks, seine genialen Pässe und seine Tore zu erleben. Das Gleiche gilt für den Rennsport. Wie brauchen keinen Pistenkommentar, der davon schwärmt, dass der Wagen um fünf Sekunden schneller pro Runde ist. Die Fans wollen Action.»

«Ein guter Indikator ist auch – schaltet mal zuhause am Fernseher einfach den Ton ab. In vielen Sport-Bars laufen die Fernseher ohne Sound oder bei heruntergeschraubtem Ton. Also nützen uns auch die lauteren Motoren wenig. Die Faszination ergibt sich aus den Bildern. Eine um fünf Sekunden schnellere Rundenzeit spürst du beim Gucken nicht.»

Bereits gibt es Stimmen, die betonen, man sollte nichts übers Knie brechen, sich das alles nochmal gründlich überlegen und dann vielleicht erst 2018 mit der neuen Formel 1 daherkommen. Einer, der sich dafür starkmacht, ist ausgerechnet einer, der so viel Arbeit in das neue Reglement gesteckt hat: Pat Symonds.

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