Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Hoffnung für Europa: GP Silverstone mit Gewinn!

Von Mathias Brunner
​Viele europäische Grand-Prix-Veranstalter klagen: Die Kosten zur Austragung eines Grand Prix seien so immens, dass ein Gewinn unmöglich sei. Doch Silverstone beweist das Gegenteil.

Viele Organisatoren von Traditions-Grands-Prix klagen: Die Antrittsgebühren für Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone seien so hoch, dass die Formel 1 zwangsläufig zum Verlustgeschäft werde. Aber das muss nicht so sein, wie Silverstone-Geschäftsleiter Patrick Allen beweist. Den Kollegen von Autosport gegenüber bestätigt der Engländer, dass die Rechnung 2015 mit schwarzen Zahlen abgeschlossen werden darf, zum ersten Mal seit vielen Jahren.

Möglich geworden ist das gemäss Allen mit zahlreichen Massanahmen. Er hat ein Grundticket für 99 Pfund eingeführt (128 Euro), worauf prompt an drei Tagen 350.000 Fans zur ältesten aller Formel-1-Strecken strömten (Erster Grand Prix im Rahmen der Formel-1-WM: 1950). Patrick Allen: «Wir stehen finanziell gut da, das ist schön. Die ganze Silverstone-Familie hat am gleichen Strang gezogen, um das möglich zu machen.»

Und wie lautet nun das Erfolgsgeheimnis?

Patrick Allen weiter: «Wir haben eine ganze Reihe von Verträgen mit Lieferanten neu verhandelt. Wir haben an allen Ecken und Enden versucht, die Kosten zu senken. Wir sind auch effizienter geworden, was den Verkehrsfluss rund um die Strecke angeht, das bedeutete zufriedenere Fans. Nicht zuletzt dank der aggressiven Ticket-Politik konnten wir am Renntag von 120.000 Zuschauern im Jahre 2014 auf 140.000 in der Saison 2015 zulegen.»

Allen wirft einen Blick in die Zukunft: «Ich halte es für denkbar, die Kartenpreise weiter zu senken, da sind selbst 200.000 Fans am Sonntag nicht utopisch. Wir möchten versuchen, die tolle Unterstützung der Fans auszubauen. Früher war die Denke: „Wenn weniger Fans kommen, dann müssen wir die Preise erhöhen, um die Kosten für Ecclestone zu tragen.“ Aber das ist eine gefährliche Spirale. Wir haben die erfolgreich umgedreht. Wir wissen, dass das funktioniert. Aber wir werden uns nun ganz sicher nicht auf den Lorbeeren ausruhen.»

Silverstone-Chef im Oktober: «Scheiss-Formel 1»

Noch im Oktober klang das alles ganz anders. Da war dem Silverstone-Geschäftsleiter Allen tüchtig der Kragen geplatzt.
Nach Berichten aus England, wonach Silverstone mit Zahlungen der Antrittsgebühr 2015 in Rückstand sei, sagte Silverstone-Geschäftsleiter Patrick Allen dem «Telegraph»: «Ich kann nicht ruhigen Herzens Bernie Ecclestone gegenübertreten und ihm sagen – ihr Geld ist für die nächsten zehn Jahre sicher. Es wäre sehr traurig, wenn wir das Abkommen nicht mehr erfüllen könnten. Traurig für Silverstone, für den Motorsport, für Grossbritannien.»

Schon im April 2015 hatte der Engländer geschimpft: «Die Rennen sind mir zu prozessionsmässig. Eigentlich sollten nicht die Fahrer, sondern die Technikchefs aufs Siegerpodest, denn alles dreht sich nur noch ums Auto. Pardon, aber wenn ein Junge wie Max Verstappen aus der Formel 3 direkt in die Formel 1 springen kann, sind die Autos dann nicht vielleicht zu einfach zu fahren?»

«Die Leute wollen Formel-1-Rennen angucken, weil sie Rad-an-Rad-Kämpfe lieben, sie wollen keinen Technikern dabei zugucken, wie sie auf Computerschirme starren. Wir sind dabei, die Seele des Sports zu verlieren. Ich würde mir schon wünschen, dass uns der Autoverband FIA im Rahmen des Reglements eine interessantere Formel 1 bietet.»

«So lange die FIA nur zuschaut, wird die Formel 1 sich mehr und mehr dem mächtigen Dollar des Ostens zuwenden. Ich würde da gerne etwas Biss der FIA sehen. Wenn du ein solches Führungsgremium hast, dann sollten sie auch führen.»

Der Vertrag zwischen «Formula One Management» (FOM) und Silverstone zur Austragung des britischen Grand Prix läuft bis einschliesslich 2020.

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