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Valtteri Bottas: «Schubser Hamilton ändert nichts»

Von Mathias Brunner
Valtteri Bottas legte sich in Bahrain mit Lewis Hamilton an

Valtteri Bottas legte sich in Bahrain mit Lewis Hamilton an

​Die Rennkommissare bestraften Valtteri Bottas für seinen Hamilton-Schubser in Bahrain mit einer Durchfahrtsstrafe. Der finnische Williams-Pilot ist uneinsichtig.

Für Rennlegende Niki Lauda ist noch heute klar: Williams-Fahrer Valtteri Bottas hat Lewis Hamilton in Bahrain um einen möglichen Sieg gebracht. Der österreichische Formel-1-Champion von 1975, 1977 und 1984 schimpfte in Arabien über die turbulente Szene in Kurve 1: «Bottas ist doch verrückt. Das war ganz sicher der Fehler des Finnen, man kann doch nicht von so weit hinten mit blockierenden Rädern dahergeschossen kommen. Hamiltons Wagen wurde dabei beschädigt, und ich kann gut verstehen, wenn Lewis wegen Bottas einen dicken Hals hat.»

Hatte Hamilton erstaunlicherweise nicht. Nach dem Grand Prix bezeichnete er die Aktion als Rennzwischenfall, was in der Hitze des Gefechts eben bisweilen vorkommen könne.

Die Rennkommissare Paul Gutjahr (Schweiz), Roger Peart (Kanada), Derek Warwick (England) und Mazen Al Hilli (Bahrain) sahen das anders, sie bestraften Bottas mit einer Durchfahrtsstrafe, der Finne wurde noch Neunter.

Hamilton zur Szene mit Bottas: «Ich wusste noch nicht einmal, wer mich da getroffen hatte. In so einer Situation liegt der andere Fahrer im toten Winkel, da hast du null Sicht. Ich bin froh, dass ich noch Rang 3 an Land gezogen habe, mit all diesen Schäden am Wagen.»

Bottas sah die Situation so: «Natürlich habe ich mehr erwartet, es ist eine kleine Enttäuschung. Ich hatte einen Mega-Start, doch leider kollidierte ich dann in der ersten Kurve mit Lewis. Das ist sehr schade, denn es hat uns beiden Positionen gekostet. Die Strafe hat meine Strategie zunichte gemacht, deshalb war es danach alles andere als einfach. Bei der Kollision verlor ich ein ziemlich grosses Teil meines Frontflügels, was uns natürlich auch nicht schneller gemacht hat. Die ersten beiden Rennen sind für uns nicht gerade gut gelaufen, aber wir bleiben zuversichtlich und hoffen, dass wir das in China wieder wettmachen können.»

Zur Erinnerung: In Australien musste am Williams des Finnen das Getriebe gewechselt werden, das bedeutete Startplatz 16. Im Rennen erreichte Bottas den achten Platz. Mit dem neunten Rang aus Bahrain liegt er gegenwärtig auf dem elften WM-Zwischenrang, Felipe Massa ist nach den Rängen 5 in Melbourne und 8 in Sakhir WM-Siebter.

Setzt sich Bottas selber zu stark unter Druck? Die meisten Formel-1-Experten halten ihn für einen potenziellen GP-Sieger, sofern er das richtige Arbeitsgerät dazu hätte. Aber Ferrari hat ihn für 2016 zu Gunsten von Kimi Räikkönen übergangen. Bei Mercedes scheint der Weg versperrt – Lewis Hamilton ist längerfristig unter Vertrag, Nico Rosberg macht derzeit alles richtig. In dieser Form wäre es töricht, ihn ziehn zu lassen. Und da ist ja auch noch Mercedes-Zögling Pascal Wehrlein, der Bottas vor der Sonne stehen könnte.

Bottas muss irgendwann den Schritt in eine Top-Team schaffen, sonst wird er eines der vielen ewigen Talente der Formel 1.

Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass sich Bottas in Bahrain ausgerechnet mit Lewis Hamilton anlegte: Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff ist auch ins Management von Bottas eingebunden.

Gegenüber der finnischen TV-Station MTV beteuert Bottas, er werde an seinem Fahrstil überhaupt nichts ändern: «Wenn ich eine Gelegenheit ergreife, dann packe ich sie. Es ging ziemlich eng zu und her, vielleicht habe ich einen Tick zu spät gebremst. Manchmal erhalten Fahrer für so etwas eine Strafe, manchmal nicht.»

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