Valentino Rossi sucht das Glück

Renault: Drei Rennen ohne Punkte, was schief läuft

Von Mathias Brunner
​Cyril Abiteboul, Geschäftsleiter von Renault Sport, beschönigt die Situation nicht: Das Renault-Werksteam steht nach drei Grand Prix 2016 ohne Punkte da – blamabel.

Die ersten Rennen der Formel-1-Saison stellen dem Werksteam von Renault kein gutes Zeugnis aus, wie wir in unserem Editorial festhalten. Renault leidet an Nachwirkungen eines schwierigen Jahres 2015 für den Rennstall aus Enstone, damals als Lotus unterwegs.

Im vergangenen Jahr ging der Lotus-Rennstall finanziell auf dem Zahnfleisch. Die Rechungen der Gläubiger stapelten sich, und wenn Renault das Team im Dezember nicht zurückgekauft hätte, wer weiss, ob die Briten aus Enstone heute am Start stehen würden.

Doch die Probleme von 2015 sind die Wurzel des Übels 2016: Aus finanziellen Nöten mussten viele Entwicklungen auf Eis gelegt werden, das rächt sich nun. Wozu ein gutes Auto mit dem Renault-Motor fähig ist, das beweist Red Bull Racing – drei vierte Ränge von Daniel Ricciardo, Daniil Kvyat in China Dritter, Ricciardo in Shanghai in der ersten Startreihe, mit 57 Punkten hat Red Bull Racing nur vier Zähler weniger als Ferrari. Von solch stattlichen Fortschritten kann Renault mit dem Werksteam nur träumen.

Renault hat vielmehr Schwierigkeiten mit einem wenig konkurrenzfähigen Chassis, die Entwicklungsmaschine muss erst wieder zum Laufen gebracht werden.

Cyril Abiteboul, Geschäftsleiter von Renault Sport, beschönigt die Situation nicht: Das Renault-Werksteam steht nach drei Grand Prix 2016 noch ohne Punkte da – das ist eine Blamage, wie er bei den Kollegen von Autosport zugibt. Nur Sauber und Manor sind nach drei Rennen ebenfalls punktelos.

Cyril Abiteboul sagt: «China war ein Desaster, das kann niemand schönreden. Das ganze Wochenende war einfach nur schlecht. Wir suchen nicht nach Ausreden – wir müssen Mittel und Wege finden, wie der Wagen konkurrenzfähiger wird.»

«Klar könnten wir arguementieren: Die Entwicklung des 2016er Autos begann spät, überdies war es zunächst für den Mercedes-Motor ausgelegt. Aber das darf keine Ausrede für mangelnde Fortschritte sein. Wir sind nicht in die Formel 1 zurückgekommen, um einfach ein wenig mitzufahren. Die späte Entscheidung von Renault zur Rückkehr mit einem Werksteam will ich nicht als Ausrede gelten lassen.»

«Wir verlieren viel Zeit, weil wir nicht das notwendige Verständnis für die Reifen haben. Das hat sich in China erneut gezeigt: Da konnten wir wegen technischer Probleme am Freitag zu wenig Reifen testen, und das ist uns am Sonntag auf den Kopf gefallen.»

«Gleichzeitig machen uns die schönen Ergebnisse von Red Bull Racing Mut. Sie zeigen uns, was möglich ist. Die Fortschritte mit dem Motor beweisen mir: Wenn wir uns auf etwas konzentrieren, dann haben wir früher oder später Erfolg. Wir haben viel Arbeit in Verbesserungen am Motor gesteckt, und erste Früchte dürfen wir nun ernten. Nun müssen wir gleich viel Arbeit ins Chassis investieren.»

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