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Fernando Alonso: Gifteln gegen Ferrari, Ziel Le Mans

Von Mathias Brunner
Fernando Alonso

Fernando Alonso

​Irgendwie scheint der Stachel Ferrari bei Fernando Alonso doch tief zu sitzen. Denn zum wiederholten Male spottet der Spanier: «Ich erkenne dort keine Fortschritte.»

Im Rahmen unserer grossen Gesprächsrunde zum Thema Fernando Alonso hat mein Kollege Luis Vasconcelos erzählt: «Ich weiss, dass es 2014 bei Ferrari ein Treffen zwischen James Allison und Fernando Alonso gab. Allison erklärte dem Spanier, was sich bei Ferrari alles ändern werde und was er mit dem italienischen Team 2015 erreichen wolle. Was daraus wurde, das haben wir gesehen: Ferrari machte enorme Fortschritte und konnte mit Vettel drei Rennen gewinnen.

Aber nichts von all dem, was James Allison Fernando sagte, schien bei Alonso anzukommen. Da kam nichts Positives zurück. Alonso hatte seine Meinung gemacht.»

Das Ergebnis ist bekannt: Seit 2010 ohne den so erhofften gemeinsamen Titel, desillusioniert und enttäuscht, verliess Alonso auf Ende 2014 vorzeitig Ferrari. Sebastian Vettel kam für ihn ins Team und gewann 2015 drei Grands Prix.

Im Gespräch mit der spanischen AS kommt Alonso wieder auf das Thema Ferrari zurück, es ist nicht das erste Mal, irgendwie scheint dieser Stachel doch tief zu sitzen.

Der 32fache GP-Sieger meint: «Dieses Ferrari ist stärker als zum Zeitpunkt, als ich das Team verlassen habe. Aber ich bin mit Ferrari drei Mal WM-Zweiter geworden, und von daher sehe ich keine Fortschritte. Sie machen sich auf den Titel Hoffnungen, das ist phantastisch. Aber Fakt ist: Wir machten uns damals keine Hoffnungen, wir kamen als WM-Leader zum Finale.»

«Ich hatte einen Vertrag für zwei weitere Jahre dort (also bis Ende 2016, M.B.), aber ich bat den Präsidenten, mich aus dem Abkommen zu entlassen, weil ich die Nase voll davon hatte, Zweiter zu werden. Damit wir uns richtig verstehen: Ich durfte dort unvergessliche Momente erleben, Ferrari ist ein magisches Arbeitsumfeld, für Ferrari fahren zu dürfen, damit wurde für mich ein Traum wahr. Ferrari ist etwas ganz Besonderes, und ich werde Ferrari immer im Herzen tragen. In meinem Museum werden keine anderen Wagen so oft fotografiert wie die Ferrari. Ich fahre privat heute noch einen Ferrari. Aber nicht gewinnen zu können, das war Stress pur, der Druck war unglaublich gross.»

Nun will Fernando Alonso mit McLaren-Honda zurück zum Erfolg, aber der Weltmeister von 2005 und 2006 hat noch andere Ziele. «Die Leute können von mir behaupten, was sie wollen – ich sei alt, hässlich, langsam, aber niemand soll meine Motivation in Frage stellen. Würde ich sonst die FIA bitten, mich in Bahrain ins Auto zu lassen, und dies trotz eines Pneumo-Thorax und zweier gebrochener Rippen? Ich sehe mich noch lange im Motorsport, über die Formel 1 hinaus. Für mich gibt es drei Rennen, die ich immer gewinnen wollte: Den Grossen Preis von Monaco, die 24 Stunden von Le Mans und das Indy 500. In Monte Carlo durfte ich bereits siegen, zu den anderen beiden Rennenn würde ich gerne mal antreten.»

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