Ferrari-Motor Sebastian Vettel: Nach Kvyat-Crash okay
Sebastian Vettels Ferrari ist soeben erstmals von Daniil Kvyat (links) angeschubst worden
Ferrari hat in Russland ein bitteres Wochenende erlebt: Sebastian Vettel schon in der ersten Runde out, Kimi Räikkönen eine halbe Minute hinter Sieger Nico Rosberg im Ziel. Auf den ersten Blick scheinen die Verbesserungen am Ferrari-Motor, für welche drei der so genannten Wertmarken eingesetzt wurden, nicht viel gebracht zu haben.
«Stimmt nicht», erwiderte Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene in Russland. «Sotschi ist ein Power-Kurs, da wollten wir die Entwicklung vorziehen. Aber viele Verbesserungen werden sich sowieso erst auf den kommenden Strecken bemerkbar machen.»
Optimierungen in den Brennräumen waren den italienischen Spezialisten um Motorenchef Mattia Binotto drei Token wert. Die Motortechniker streben eine Art Vorzündung an. Eine effizientere Krafststoffmischung im Brennraum erhöht die Leistung. Salonfähig hat das Mercedes-Benz gemacht, Renault arbeitet seit längerem auf dem Prüfstand daran (Renndebüt beim Kanada-GP), Honda wird 2017 mit diesem System nachlegen.
Damit hat Ferrari noch sechs Marken übrig für den Rest der Saison. Der nächste Schritt soll in verbesserten Ladern bestehen, in aller Wahrscheinlichkeit kommt das in Kanada. Das dürfte weitere zwei oder drei Token kosten.
Schlecht für Sebastian Vettel: Der Deutsche verlor alle Chancen auf ein gutes Ergebnis durch den ungestümen Daniil Kvyat.
Gut für Vettel: Ein Getriebewechsel kann straffrei vollzogen werden, vor allem aber hat der verbesserte Motor wohl nichts abbekommen. Die Kraftübertragung ist zwar nicht stark beschädigt, aber das Team will kein Risiko eingehen.
Die Ferrari-Kunden Haas und Sauber werden für den Spanien-GP (15. Mai) ebenfalls den verbesserten Ferrari-1,6-Liter-V6-Turbo erhalten. Nicht davon profitieren kann hingegen Toro Rosso: Im Heck der Renner des Red-Bull-Juniorteams schlagen Ferrari-Herzen von 2015.