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Bernie Ecclestone: GP in London – nur ein Problem

Von Mathias Brunner
​Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone träumt von einem weiteren Strassenrennen – mitten durch London! Der Engländer sagt: «Es gibt nur eine Hürde.»

Vor Jahren präsentierte die Bank Santander ein aufsehenerregendes Projekt: Sie stellte eine Computeranimation vor, wie ein Formel-1-WM-Lauf mitten durch London aussehen könnte, vorbei an Sehenswürdigkeiten wie den Buckingham Palace oder den Hyde-Park. Die Studie warf hohe Wellen, es wurden Machbarkeitsstudien entworfen, viele Fans reagierten begeistert, doch letztlich wurde das London-Rennen ohne die Formel 1 Wirklichkeit – mit einem Lauf zur Formel E.

Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone hat jedoch den Plan eines London Grand Prix nicht aufgegeben. Gegenüber ITV sagt der 85-Jährige: «Natürlich ist ein London-GP machbar, und wir würden das sehr gerne durchführen.»

Ein Sprecher der Abteilung für Transport hat bestätigt, dass die Stadtregierung an einer Gesetzesänderung arbeite. Die ist notwendig, um es dem Stadtrat überhaupt zu erlauben, Strassen für Hochgeschwindigkeitsrennen absperren zu lassen. Die Formel E erreicht Tempi von rund 230 km/h, ein GP-Renner ist potenziell mehr als 100 km/h schneller.

Dennoch sollten die britischen GP-Fans den Champagner noch nicht kühl stellen. Denn Bernie Ecclestone sagt: «Es gibt noch ein kleines technisches Problem – nämlich, wer für das Rennen bezahlen soll. Abgesehen davon sehe ich keine unüberwindlichen Hürden.»

Bernie Ecclestone wurde auch auf das Reizthema Frauen als GP-Rennfahrer angesprochen. Zur Erinnerung: In einem Podiumsgespräch mit dem Unternehmer Sir Martin Sorrell hatte der Formel-1-Chefvermarkter erklärt, dass er sich nicht vorstellen könne, dass man Frauen im Formel-1-Feld ernst nehmen würde. Der kleine Brite meinte auch, dass Frauen nicht über die nötigen körperlichen Voraussetzungen verfügen würden, um einen GP-Renner schnell zu bewegen.

Die weiblichen Racer reagierten entrüstet: «Vielleicht sollte ihn jemand wieder einmal daran erinnern, dass wir in der IndyCar-Serie keine Servolenkung haben und stark genug sind, um diese Autos zu fahren», ärgerte sich die Britin Pippa Mann, die schon vier Mal am legendären Indy 500 teilgenommen und Siege in der Indy-Lights-Serie eingefahren hat.

Nun präzisiert Ecclestone: «Was ich damit gemeint hatte – es gab zahlreiche Frauen, die es versucht haben, und was kam dabei heraus? Jemanden in einen GP-Renner zu setzen, das kostet ein Team zwischen 25 und 30 Millionen Pfund, also müssen diese Firmen sehr sorgsam entscheiden, ob es das wert ist. Offenbar finden die meisten derzeit dieses Risiko zu gross. Ich für meinen Teil würde liebend gerne eine Frau in der Formel 1 haben.»

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