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Fernando Alonso: Podestrang schwierig, kein Rücktritt

Von Mathias Brunner
Fernando Alonso

Fernando Alonso

​Der Spanier Fernando Alonso, Formel-1-Champion der Jahre 2005 und 2006, spricht über die verpassten Saisonziele sowie über die anhaltenden Gerüchte, wonach er Ende 2017 aufhöre.

2015 war für McLaren-Honda ein katastrophal schlechtes Jahr, der Rennstall wurde in der WM Zweitletzter. Superstar Fernando Alonso musste hartes Brot knabbern: «Es ist sehr frustrierend, wenn du in die Rennwochenenden gehst und genau weisst, dass du chancenlos bist. Wir waren uns immer darüber im Klaren, dass wir einen Motorschaden haben könnten oder dass die Energie aus der Batterie nicht reicht. Aber wütend war ich deswegen nicht. Ich wusste, dass wir ganz am Anfang stehen und reifen müssen.»

Viele sind auch heute noch davon überzeugt, dass der Champion von 2005 und 2005 (mit Renault) alles hinschmeissen könnte, wenn er keine Aussicht auf Erfolg wittert. Fernando widerspricht erneut: «Ich habe nie auch nur einen Moment ans Aufhören gedacht. Weder an einen Rücktritt noch an eine Auszeit, wie mir ebenfalls unterstellt worden ist. Ich halte mich vielleicht nicht für den talentiertesten Fahrer im Feld, aber ich bin sicher einer der fleissigsten. Nur so konnte ich in all den Jahren solche Ergebnisse einfahren. Ein Jahr Auszeit wäre für mich undenkbar, so ticke ich einfach nicht. Das Erstaunliche ist: In sportlich harten Zeiten hat sich die Unterstützung durch die Fans verstärkt, ich spüre viel Zuneigung.»

Gleichzeitig hat McLaren, trotz solider Fortschritte 2016, zwei Saisonziele verpasst. Denn McLaren-Teamchef Eric Boullier sprach im vergangenen Winter davon, dass der britische Traditionsrennstall zu Beginn der Europasaison in Spanien das beste Chassis haben wolle. Das ist nicht erreicht worden. McLaren hat ein gutes Chassis, aber mindestens jene von Mercedes und Red Bull Racing sind besser.

Vor der Saison 2016 hatte der 32fache GP-Sieger Alonso gesagt: «Wenn wir alles wie geplant umsetzen, dann sollten wir einen massiven Schritt nach vorne machen. Ob dann zum Schluss der Saison hin Podestplätze möglich sind, werden wir sehen. Aber ich bin überzeugt: McLaren-Honda ist das einzige Team, das mittelfristig Mercedes-Benz stoppen kann – aus dem einfachen Grund, weil wir nicht kopieren, sondern versuchen, unseren eigenen Weg zu gehen.»

In den ersten drei WM-Rennen gab es nur einen Punkt für McLaren-Honda, dank Rang 10 von Stoffel Vandoorne in Bahrain, Ersatzmann für Alonso nach dem Horror-Crash des Asturiers in Australien.

Inzwischen liegt McLaren-Honda mit 38 Punkten auf WM-Zwischenrang 7, vor den Briten liegen Toro Rosso (45 Punkte) und Force India (74). Toro Rosso einzuholen, dürfte ein realistisches Ziel sein, zu Force India muss sich McLaren gewaltig strecken.

Fernando Alonso weiter: «Das sind alles nur Mini-Etappenziele, die wir erreicht haben. Die nächsten Ziele müssen lauten: Regelmässig in die Punkte zu fahren und schliesslich Podestplätze und Siege erobern. Ich denke, wir bewegen uns in die richtige Richtung und machen stetig Fortschritte, was sich in solchen Ergebnissen widerspiegelt. Es ist aber immer noch ein weiter Weg bis zur Pole-Position. Es ist natürlich gut, endlich wieder im Top-10-Qualifying zu sein, aber ich denke, da gibt es noch grössere Errungenschaften, die vor uns liegen und die wir hoffentlich bald erleben werden.»

Aber wenn insgeheim Podestplätze das Ziel bis Ende 2016 waren, dann dürfte auch das verpasst werden, wie Alonso nun gegenüber Radio COPE zugibt: «2016 noch einen Podestplatz erringen, das dürfte sehr schwierig werden. Unter normalen Umständen verdienen wir den nicht. Aber für 2017 kann alles passieren.»

Und was geschieht nach 2017, wenn Alonsos Vertrag ausläuft? Fernando: «Meine Zukunft hängt nicht alleine vom 2017er Auto ab. Wenn das Fahren wieder so Spass macht wie früher, wenn diese neue schnellere Formel 1 kommt, dann sehe ich mich durchaus noch für weitere Jahre im Grand-Prix-Sport. Mir ist klar, dass ich kein 20-Jähriger mehr bin, aber dafür kann ich meine Erfahrung einbringen.»

Vor wenigen Wochen hatte Alonso zu einer ähnlichen Frage gesagt: «Rücktritt ist kein Thema, und ob ich über 2017 hinaus weiter Formel 1 mache, das müsst ihr mich frühestens in einem Jahr wieder fragen.»

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