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Sebastian Vettel, Ferrari: Ungehorsam war falsch

Von Vanessa Georgoulas
Sebastian Vettel: «Die letzten Rennen waren hart für uns, aber auch sehr nützlich»

Sebastian Vettel: «Die letzten Rennen waren hart für uns, aber auch sehr nützlich»

Ferrari-Star Sebastian Vettel beendete sein Heimspiel auf dem Hockenheimring auf dem fünften Rang. Danach übte sich der Heppenheimer in Selbstkritik und verriet: «Ich war etwas zu konservativ.»

Für Sebastian Vettel war im Heimspiel in Hockenheim nicht mehr als der fünfte Platz drin. Der Ferrari-Star war vor allem im zweiten Rennabschnitt alleine unterwegs und erklärte hinterher: «Leider war ich etwas weit weg von den Jungs vor uns, speziell nach den ersten beiden Stopps. Natürlich lässt man dann nicht nach und gibt bis am Ende Gas, denn man weiss nie was passiert. Am Ende fielen die Jungs auch ein wenig zurück, aber leider nicht genug.»

Der Heppenheimer gestand: «Es ist natürlich immer speziell, wenn man zuhause fährt, aber dieses Rennen war an sich natürlich nichts Besonderes für mich. Ich hatte wie schon gestern einige Probleme mit der Fahrzeug-Balance, das Auto rutschte etwas zu viel rum und das ging natürlich auch auf die Reifen. Gegen Ende der Stints stimmte die Performance dann natürlich nicht, und letztlich waren wir einfach nicht schnell genug.»

Für Unterhaltung sorgte Vettel kurz vor seinem dritten Stopp am Boxenfunk, weil er sich weigerte, die Anweisung seines Teams zu befolgen und in Runde 44 an die Box abzubiegen: «Die Reifen sind noch gut, ich bleibe noch ein paar Runden draussen», lautete die Antwort des Heppenheimers, und sein Team erklärte ihm kurz darauf: «Das ist die einzige Möglichkeit, eine Undercut-Strategie zu wagen.»

«Wen wollt ihr denn damit schnappen? Die sind Meilen von mir entfernt!», schimpfte Vettel, und sein Team erklärte ihm: «Verstappen.» Das hörten auch die Red Bull Racing-Ingenieure, die den Teenager umgehend an die Box holten. «Bleibt draussen», lautete die neue Anweisung der Ferrari-Ingenieure daraufhin. Und Vettel gehorchte und steuerte die Box erst im 46. Umlauf an.

«Ich habe mir das nochmals angeschaut, und ich denke, ich habe einen Fehler gemacht», erklärte der 29-Jährige hinterher kleinlaut. «Wir hatten eine Chance, die Jungs vor mir unter Druck zu setzen. Aber wie gesagt: Gegen Ende der Stints war es nicht einfach mit den Reifen, deshalb wollte ich, dass der letzte Teil nach dem letzten Boxenstopp nicht zu lange wird. Aber ich war wohl etwas zu konservativ.»

Und Vettel verriet: «Die letzten Rennen waren hart für uns, aber auch sehr nützlich, wir haben viel über die Stärken und Schwächen unseres Autos gelernt. Ich denke, wir wissen, worauf wir uns fokussieren müssen. In den ersten Rennen war das noch nicht so klar, aber mit jedem Rennen hat sich herauskristallisiert, wo wir ansetzen müssen. Das geht natürlich nicht über Nacht, aber es gibt einen Plan und deshalb denke ich auch, dass die zweite Saisonhälfte besser für uns wird. Natürlich hängt unsere relative Leistung auch davon ab, was die Anderen machen, aber wir schauen jetzt erst einmal auf uns selbst.»

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