Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Lewis Hamilton: «Rücktritt Alonso schlecht für Sport»

Von Mathias Brunner
Fernando Alonso vor Lewis Hamilton in Belgien

Fernando Alonso vor Lewis Hamilton in Belgien

​Formel-1-Star Fernando Alonso hat in Belgien noch einmal betont: «Wenn mir die Autos 2017 keinen Spass machen, dann höre ich auf.» Lewis Hamilton glaubt: Dieses Szenario ist wirklich zu befürchten.

In Montreal hat Fernando Alonso im kleinen Kreis festgehalten: «Vor Sommer 2017 müsst ihr mich über meine Zukunft gar nicht mehr befragen. Erst dann werde ich entscheiden, ob ich weiterfahre.»
Aber um die Gemütsverfassung des Weltmeisters von 2005 und 2006 (damals mit Renault) auszuloten, müssen wir nur zuhören, was der Asturier in Belgien gesagt hat: «Jeder weiss, dass im kommenden Jahr mein Vertrag mit McLaren ausläuft. Dann muss ich eine Entscheidung treffen, ob ich noch Formel 1 fahren will.»

«In den letzten Jahren, besonders in der neuen Turbo-Ära haben sich die Autos stark geändert. Ich sage nicht, sie sind besser oder schlechter, dazu hat jeder seine eigene Meinung. Aber ich darf mich glücklich schätzen, dass ich auch Autos von 2003 bis 2009 fahren konnte. Diese Renner waren meiner Meinung nach viel extremer, mehr Formel 1 eben. Wenn ich heute sehe, dass die besten GP2-Autos nur wenige Sekunden langsamer sind als die langsamsten Grand-Prix-Boliden, dann macht mich traurig.»

«Die modernen Autos sind zu schwer. Sie bauen zu wenig Haftung auf. Wir sparen Sprit. Wir schonen Reifen. Wir haushalten mit der Energie. Das ist alles wider den Instinkt eines Racers. Und 2017 ist für mich ein riesiges Fragezeichen.»

«Ich glaube schon, die kommenden Regeln werden etwas ändern. Wenn die Autos wieder Spass machen beim Fahren, dann bleibe ich wohl noch etwas in der Formel 1. Wenn mir die Renner jedoch das Fahrgefühl wie in den letzten paar Jahren vermitteln, dann höre ich wohl auf. Und das hat nichts damit zu tun, ob der Wagen konkurrenzfähig ist. Es geht rein darum, ob ich wieder Freude am Fahren habe. Die Autos heute machen keinen Spass.»

Eine Formel 1 ohne Fernando Alonso – das ist gemäss seines früheren McLaren-Stallgefährten Lewis Hamilton durchaus denkbar. Gegenüber unseren Kollegen der spanischen AS sagt der englische WM-Leader: «Natürlich besteht diese Gefahr. Fernando ist jetzt 35 Jahre alt, Geld hat er genug verdient. Rennen hat er auch gewonnen, er ist Weltmeister, er muss keinem etwas mehr beweisen in der Formel 1. Aber würde er wirklich aufhören, und ich könnte nicht mehr gegen ihn fahren, dann würde ich das sehr bedauern. Ein Rücktritt von Alonso wäre schlecht für die Formel 1, das würde das falsche Signale aussenden. Eine Formel 1 ohne Fernando ist nicht mehr die gleiche Formel 1.»

«Fernando ist einer der weltbesten Fahrer. Und ich würde mir wirklich wünschen, dass er bei McLaren wieder ein siegfähiges Auto erhält – denn ich würde gerne wieder mit ihm Rad an Rad kämpfen.»

Hamilton selber hat wiederholt erklärt, er glaube nicht daran, dass die Formel 1 im kommenden Jahr besser werde: «Auf die Reifen achten, Sprit sparen, sorgsam mit der Antriebseinheit umgehen, das bleibt ja alles. Ich glaube auch nicht, dass der Sport besser wird, wenn wir durch mehr Abtrieb schneller um die Kurven fahren. Denn es bleibt so schwierig, dem Vordermann zu folgen wie zuvor. Also bezweifle ich, dass die Rennen durch die ganzen Änderungen interessanter werden.»

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