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Formel-1-Reifenwahl: Die Mercedes-Strategie von Spa

Von Rob La Salle
Lewis Hamiltons aggressive Reifenwahl für seine Aufholjagd im Belgien-GP ging auf

Lewis Hamiltons aggressive Reifenwahl für seine Aufholjagd im Belgien-GP ging auf

Der Belgien-GP endete trotz der Strafversetzung von Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton mit zwei Silberpfeil-Piloten auf dem Podest und dem zwölften Mercedes-Sieg des Jahres. So fuhr die Sternmarke zum Erfolg.

Die Mercedes-Reifenstrategen haben in der Hitzeschlacht auf dem Circuit de Spa-Francorchamps alles richtig gemacht und durften trotz der Motorenstrafen von Lewis Hamilton zwei Podestplätze feiern: Nico Rosberg sicherte sich von der Pole-Position den Sieg, Lewis Hamilton startete aus der letzten Reihe und pflügte sich bis auf den dritten Platz vor.

In einem kurzen YouTube-Video erklärt James Vowles, wie die Reifenstrategie der beiden Silberpfeil-Piloten festgelegt wurde. Der Mercedes-Chefstratege verrät: «Wir hatten schon vor dem Start ins Rennwochenende entschieden, dass wir im zweiten Qualifying-Segment die weichen Reifen einsetzen würden, um auf dieser Mischung ins Rennen zu starten. Nur zur Sicherheit probierten wir im ersten Training dann den superweichen Reifen aus, um herauszufinden, ob wir mit unseren Annahmen richtig lagen. Danach haben wir vor allem die weichen und mittelharten Reifen eingesetzt.»

Vowles lobt auch die Reifenwahl der Konkurrenz: «Red Bull Racing hat etwas sehr Cleveres gemacht und Max Verstappen auf eine aggressive 3-Stopp-Strategie gesetzt, während Daniel Ricciardo auf einer 2-Stopp-Strategie unterwegs war. Es ist sehr schwierig, gleichzeitig erfolgreich auf diese beiden Varianten zu reagieren.»

Die von Kevin Magnussens Highspeed-Crash verursachte Unterbrechung des Rennens war mit Blick auf die Reifenstrategie entscheidend, wie Vowles betont: «Man kann dann die Reifen wechseln und bei Nico konnten wir entscheiden, wie wir bis zum Ende des Rennens weitermachen wollten. Wir setzten die mittelharten Reifen ein, denn das liess uns die Wahl für den letzten Stint offen, denn er war ja auf der weichen Mischung gestartet. Wir waren uns ziemlich sicher, dass mit dem Medium-Reifen eine solide 2-Stopp-Strategie möglich ist.»

«Bei Lewis gestaltete sich die Situation etwas anders», erzählt Vowles weiter. «Er musste sich noch durch den Verkehr kämpfen, deshalb liessen wir ihn auf den weichen Reifen angreifen. So war er für die Duelle gegen Nico Hülkenberg und Fernando Alonso sowie für die Aufholjagd auf Daniel Ricciardo gut gerüstet. Wir liessen ihn zwei kürzere Stints auf den weichen Reifen absolvieren, so konnte er sehr aggressiv angreifen.»

Dass am Ende wieder die mittelharten-Reifen zum Einsatz kamen, war teilweise auch den hohen Streckentemperaturen geschuldet. Vowles gesteht: «Die Streckentemperatur entwickelte sich nicht wie erwartet. Wir dachten, dass sie gegen Ende des Rennens im tiefen 30er-Bereich sein würde, doch das war nicht der Fall.»

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