Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Dr. Helmut Marko: «Red Bull Racing 2017 vorn dabei»

Von Mathias Brunner
Red-Bull-Motorsportchef Dr. Helmut Marko

Red-Bull-Motorsportchef Dr. Helmut Marko

​Wir stehen an der Schwelle zu einer neuen Formel 1 – neue Aerodynamik, breitere Reifen. Red-Bull-Motorsportchef Dr. Helmut Marko glaubt: «Red Bull Racing kann 2017 wieder um die Spitze kämpfen.»

Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner hat zwar vor kurzem erklärt: «Bei allen Teams hat die Arbeit für 2017 mit einem weissen Blatt Papier begonnen. Ich sehe da keinen Vorteil für uns.»

Aber Formel-1-Insider sind da ganz anderer Meinung: Es hat sich in der jüngeren Rennhistorie gezeigt – wann immer es zu Änderungen im Reglement gekommen ist, dann waren die Rennwagen von Adrian Newey besonders stark. Der beste Designer der vergangenen zwanzig Jahre kann sich immer dann am besten einbringen, wenn frische Ideen gefragt sind und er nicht von einem engmaschigen Regelhemdkragen erstickt wird.

Red-Bull-Motorsportchef Dr. Helmut Marko sagt daher auf die Frage, wann Red Bull Racing wieder ein Wörtchen um die Titelvergabe mitreden könne, auf der offiziellen Formel-1-Seite: «Schon im nächsten Jahr. Wir waren bei Reglementswechseln immer stark, wenn die sich nicht nur um den Motor drehten. Die Arbeit mit Renault geht in die richtige Richtung, 2017 sollten wir bis auf rund 15 PS an Mercedes dran sein. Diese 15 PS können wir vom Chassis her kompensieren. Also ist Mercedes für die nächste Saison unser Ziel. Wir sind mit dem 2017er Auto im Plan. Die Zahlen der Ingenieure sind überaus ermutigend.»

Zu den letzten Rennen der Saison 2016 sagt der 73jährige Grazer: «Ich bin ziemlich sicher, dass wir den zweiten Platz in der laufenden WM erfolgreich verteidigen können. Es wird ein interessanter Kampf mit Ferrari, aber den wollen wir für uns entscheiden.»

Red Bull Racing hat von 2010 bis 2013 vier WM-Titel in Folge gewonnen, mit dem langjährigen Motorpartner Renault. Aber ausgerechnet die Turbo-Pioniere von Renault verschliefen dann den Schritt in die neue Turbo-Ära der Formel 1. 2014 konnte Daniel Ricciardo noch drei Grands Prix gewinnen, 2015 ging RBR aber leer aus, erstmals seit der Saison 2008.

2015 ist Red Bull Racing wieder konkurrenzfähiger: Max Verstappen hat in Spanien seinen ersten GP-Sieg erobert (die bislang einzige Niederlage in dieser Saison für Mercedes-Benz), Daniel Ricciardo verlor einen Triumph in Monte Carlo nur wegen eines Missverständnisses bei den Reifen.

Der Australier Ricciardo sagt: «Ich glaube, unsere grösste Chance auf einen weiteren Sieg haben wir beim kommenden Nacht-GP von Singapur.»

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