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Boxenstopp-Chaos: Geht’s in Paris wieder rund?

Von Andreas Reiners
Action in der Boxengasse

Action in der Boxengasse

Die Autowechsel fallen zur neuen Saison der Formel E weg. Leider, muss man fast schon sagen. Denn sie sorgen seit dem Wegfall der Mindestzeit ohne Frage für eine Menge Unterhaltung.

Es war ein witziges Bild aus der Audi-Box. Lucas di Grassi saß da in seinem Formel-E-Boliden, und um ihn herum schauten ihm einige FIA-Rennkommissare beim Autowechsel zu.

Der Brasilianer musste das komplette Prozedere des Angurtens noch einmal vorführen, um zu beweisen, dass bei seinem Autowechsel während des Rennens alles mit rechten Dingen zugegangen war.

Sein Autowechsel war nach seinem zweiten Platz Gegenstand einer Untersuchung, die aber dank der Demonstration folgenlos blieb. FIA-Kameras über den Autos sollen dafür sorgen, dass alles legal abläuft, die Regelhüter wurden misstrauisch. Der Fahrer muss sitzen, ehe die Gurte angelegt werden dürfen. Der Verdacht: Noch beim Rutschen in das Auto waren die Gurte bereits angelegt. Was bei der Demonstration erfolgreich widerlegt wurde.

Di Grassi ist wenig überraschend auch kein Fan der Autowechsel. «Dieses Boxenstopp-Szenario ist nicht mein Favorit. Du bist immer am Limit und willst natürlich so schnell sein wie möglich», sagte er. Er weiß: «Der Stopp kann den Unterschied ausmachen.» Aber: «Das sollte eigentlich auf der Strecke passieren.»

Trotzdem: Es wird wohl auch in Paris wieder etwas passieren, so wie zuletzt eigentlich immer etwas passiert ist. Denn seitdem die Mindestzeit abgeschafft wurde, sind die Teams am Limit, denn klappt ein Autowechsel perfekt, kann dadurch viel Zeit gewonnen werden.

In Mexiko zum Beispiel holte sich Abt so seinen ersten Formel-E-Sieg. In Chile sorgten modifizierte Gurte bei den späteren Doppelsiegern von Techeetah, Jean-Eric Vergne und Andre Lotterer, für Ärger. Das Duo bekam anschließend «nur» eine Geldstrafe aufgebrummt und kam so sehr glimpflich davon.

Der Deutsche wiederum fuhr in Mexiko beim Boxenstopp einen Mechaniker über den Haufen. In Uruguay der nächste Horror-Zwischenfall: Abt fuhr nach dem Autowechsel unangeschnallt weiter! In Rom nun der Zwischenfall mit di Grassi, Nelson Piquet Jr. zum Beispiel musste in der Boxengasse anhalten, um den Sicherheitsgurt wieder anzulegen.

Kontroverse Diskussionen begleiteten den Wegfall der Mindestzeit, und jeder Zwischenfall heizt diese Diskussionen wieder an. Der Unterhaltungsfaktor darf dabei allerdings nicht vernachlässigt werden. Fest steht: Der Ärger wird bald beendet sein, denn ab 2018/19 gibt es die Autowechsel nicht mehr, da die Batteriekapazität auf 54 Kilowattstunden steigt. Heißt: Ab Saison fünf kann ein Pilot mit seinem Auto ein komplettes Rennen durchfahren. Leider, muss man fast schon sagen. Denn: Mit dem Wegfall verabschiedet sich auch ein Spannungselement, das tatsächlich für eine Menge Würze und Action in der Boxengasse sorgte.

Um nach dem Wegfall des Boxenstopps neue Spannungselemente einstreuen zu können, soll es ab der neuen Saison einen Power-Modus geben, der dem Fahrer einen Zeitgewinn von rund einer Sekunde pro Runde bringen soll. Ihm soll es dabei offen stehen, ob er den Modus in der ersten oder zweiten Rennhälfte einsetzt. Wie der Modus im Detail aussieht, soll am 7. Juni erläutert werden.

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