Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Bastien Mackels ist heiß auf IDM-Revanche

Von Esther Babel
Bastien Mackels ist schon in Oschersleben angekommen

Bastien Mackels ist schon in Oschersleben angekommen

Mit der Yamaha R1 vom Team Bayer Bikerbox Racing will Mackels nach der Krone in der IDM Superbike 2020 greifen. Vor allem dem Doppelmeister Ilya Mikhalchik will der Belgier erneut Paroli bieten. Test in Oschersleben.

Bastien Mackels hörte beim gemeinsamen Interview mit IDM-Kommentator Eddie Mielke per Live-Stream aufmerksam seinem Dauer-Rivalen und IDM-Champion Ilya Mikhalchik zu, der erzählte, dass er nach dem wochenlangen Lockdown, der auch in seiner ukrainischen Heimat vorherrschte, in einer besseren Form sei als jemals zuvor. Und Bastien Mackels hat schon oft genug am eigenen Leib erfahren müssen, was Mikhalchik so draufhat, wenn er «nur» gut in Form ist. Denn vor allem 2018 hat sich der Belgier auf der Rennstrecke mehr als einmal die Zähne an dem Ukrainer ausgebissen. Immerhin hatte es Mackels, ebenfalls auf BMW am Start, geschafft, die Meisterschaft 2018 bis zum Finale offen zu halten. Meister wurde dann allerdings der Ukrainer.

«Er hört nie auf, zu fahren», weiß Mackels über Mikhalchik, dessen Vater in Kiew eine gut ausgestattete Rennfahrerschule führt. «Quarantäne hin oder her, er fährt. Wenn man das sieht bei Instagram hier aus Belgien, Deutschland oder Frankreich aus, dann sieht man ihn immer fahren. Immer. Aber das ist der beste Weg, wenn du Meister werden willst. Wir müssen das lernen. Aber es ist eben nicht immer alles für alle möglich.»

Schon die Zeit vor dem Corona-Alarm war für Mackels turbulent. Den ganzen Winter hatte er darauf vertraut, 2020 für das Team Wilbers BMW Racing anzutreten, nachdem er dessen überraschenden Rückzug aus der IDM Superbike 2019 mitgetragen hatte. «Ich dachte eigentlich, zu wissen, was zu tun ist», erklärt er. «Dann bekam ich Anfang Januar eine Mail, dass ich nicht für das Team fahren soll. Naja. Mein vorrangiges Ziel war es dann, ein anderes Team für mich zu finden. Und das war zu dem späten Zeitpunkt keine leichte Aufgabe, vor allem auch ein konkurrenzfähiges Team zu finden.»

Beim Team Bayer Bikerbox um Yamaha-Techniker Sepp Buchner wurde Mackels dann fündig. Der hatte mit Marvin Fritz schon den einen oder anderen Sieg und einen Titel in der IDM Superbike eingefahren. «Wir haben schnell einen gemeinsamen Nenner gefunden», erzählt Mackels vom ersten Zusammentreffen. «Sie haben das Können, um den Titel zu kämpfen und das ist das, was ich auch möchte. Wir haben auf beiden Seiten die gleiche Motivation. Auf Fahrer- und auf Teamseite.»

Einer, der definitiv etwas gegen Mackels Griff nach dem Titel haben wird, dürfte der aktuelle Meister Ilya Mikhalchik sein, der den Titel zum dritten Mal in Folge holen will. «Letztes Jahr sind wir beim Bol d’Or in einem Team gefahren», erzählt Mackels, «da konnten wir etwas mehr Zeit miteinander verbringen. Ich konnte ihn besser kennenlernen und weiß, dass Ilya zu den guten Jungs gehört. Auf und auch neben der Rennstrecke. Er mag es, sich so zu geben.»

Seine ersten Runden konnte Mackels bereits vor wenigen Tagen in Zolder drehen. Die Freude darüber war nicht zu übersehen. Seine Heimstrecke, auf der seit diesem Jahr kein IDM-Lauf mehr geplant war, hat erst vor Kurzem einen neuen Asphalt erhalten. Dort war er allerdings noch mit einer Standard-BMW der örtlichen Motorsportschool unterwegs. «Sie war jetzt nicht irre schnell», gibt er zu. «Aber es war toll mal wieder die Geschwindigkeit zu spüren und das Knie auf den Boden zu bringen.» Den Rest der Corona-Zeit hatte Mackels vorher auf dem Fahrrad verbracht und eine Ladung Kalorien verbrannt.

«Mit dem neuen Asphalt gibt es weniger Bodenwellen in Zolder», beschreibt Mackels den neuen Belag. «Aber ich war daran gewöhnt. Und ich fühle mich da eh gut, es ist eine meiner Lieblingsstrecken. Ja, jetzt fühlt es sich schon besser an. Auch der Grip ist besser. Es ist wirklich schade, dass dort kein IDM-Lauf mehr stattfindet. Ich hoffe, dass ich mit meinem Team mal zu einem Test dort bin.»

Den Rundenrekord hält in Zolder nach wie vor Markus Reiterberger. Eine Marke, die unter anderem auch Bastien Mackels nur allzu gerne knacken möchte. In Sachen IDM hofft er aktuell noch auf vier Rennwochenenden und somit auf eine kleine Meisterschaft. «Und auch wenn es drei Wochenenden werden», fügt er an, «oder sogar nur zwei, Hauptsache ich komme zum Fahren.»

Der erste Test mit seiner Bayer-R1 erfolgt am kommenden Wochenende. Mackels wird das diesjährige Pfingsten in der Motorsportarena Oschersleben sicher genießen.

Im nächsten Live-Stream auf Eddie Mielkes Facebook-Seite sind am Donnerstag den 28. Mai 2020 ab 19 Uhr Tim Reeves und Dominic Schmitter dran. Fan-Fragen sind via Facebook jederzeit willkommen und werden live beantwortet.

Diesen Artikel teilen auf...

Mehr über...

Siehe auch

Kommentare

Dr. Helmut Marko: «Wir wissen, was zu tun ist»

Von Dr. Helmut Marko
Red Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko blickt in seiner SPEEDWEEK.com-Kolumne auf die Saison zurück und erklärt, wie sich Max Verstappen weiter verbessern konnte. Und er sagt, warum wir uns auf 2025 freuen dürfen.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Mo. 23.12., 16:15, Motorvision TV
    Tourenwagen: Supercars Championship
  • Mo. 23.12., 17:10, Motorvision TV
    IMSA Sportscar Championship
  • Mo. 23.12., 19:15, ServusTV
    Servus Sport aktuell
  • Di. 24.12., 01:45, Hamburg 1
    car port
  • Di. 24.12., 03:45, Hamburg 1
    car port
  • Di. 24.12., 03:55, Motorvision TV
    On Tour
  • Di. 24.12., 05:10, Motorvision TV
    US Pro Pulling
  • Di. 24.12., 05:15, SPORT1+
    NASCAR Cup Series
  • Di. 24.12., 05:15, Hamburg 1
    car port
  • Di. 24.12., 05:35, Motorvision TV
    Top Speed Classic
» zum TV-Programm
6.762 20111003 C2312054515 | 5