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Mikhalchik in Sorge um Eltern in der Ukraine

Von Esther Babel
Ilya Mikhalchik mit der ukrainischen Flagge

Ilya Mikhalchik mit der ukrainischen Flagge

Der dreifache IDM-Superbike-Champion Ilya Mikhalchik verfolgt die Geschehnisse in seiner Heimat aus der Ferne. Seiner Verlobten ist die Flucht aus Kiew geglückt. Seine Eltern sind immer noch in Gefahr.

Ilya Mikhalchik steckte vor 14 Tagen mitten in den Vorbereitungen für die Saison 2022, als in seiner ukrainischen Heimat die Apokalypse losbrach, russische Soldaten die Grenze zur Ukraine überschritten und eine Zeitenwende einläuteten. Bis heute halten die Kämpfe und das Bombardement ohne Unterlass an und hinterlassen Schäden und menschliches Leid unbegrenzten Ausmaßes. Mikhalchik, der sonst in der ukrainischen Hauptstadt Kiew zu Hause ist, erlebte den Kriegsausbruch in Spanien, wo er sich zu dem Zeitpunkt aufhielt.

Sein Teamchef Werner Daemen, mit dem Mikhalchik in den letzten vier Jahren drei Titel in der IDM Superbike geholt hat, gab sogleich Entwarnung. «Ilya geht es gut und er ist in Sicherheit», so Daemen.  «Wir als Team und auch BMW unterstützen ihn bei allem, was nötig ist.»

In diesem Jahr ist Mikhalchik für das Werksteam von BMW in der Langstrecken-WM unterwegs und hat mit der Spanischen Meisterschaft eine neue Herausforderung gefunden. Doch während Mikhalchik in Spanien festsaß, bangten seine Verlobte Milana und seine Eltern um ihr Leben. Ihre Nächte verbrachten sie gemeinsam in einem Schutzraum in der Nähe der Hauptstadt, wo Mikhalchik senior eine Rennfahrerschule betreibt.

Den Gedanken an eine Rückreise musste Mikhalchik rasch beiseite schieben. Denn danach wäre eine erneute Ausreise nicht mehr möglich gewesen. Im Rahmen einer Generalmobilmachung dürfen Männer zwischen 18 und 60 Jahren das Land nicht mehr verlassen und mussten großteils zum Dienst an der Waffe oder zur Verteidigung des Landes an anderer Stelle antreten.

Zumindest Mikhalchiks Verlobte Milana hat einen Weg aus der Kriegshölle gefunden. Sie konnte Kiew verlassen und hält sich jetzt gemeinsam mit Ilya im Westen Europas auf. Doch die Sorge um seine Eltern treibt Mikhalchik noch immer um. «Sein Vater ist aktuell im Norden der Ukraine», berichtet Daemen, «seine Mutter harrt nach wie vor in Kiew aus.»

Mikhalchik konzentriert sich so gut es geht auf seinen Job und wird demnächst zu Testfahrten mit seinem spanischen Team nach Portugal reisen, bevor der Pre-Test im französischen Le Mans ansteht, wo die EWC-Saison im April mit den 24-Stunden startet.

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