Valentino Rossi sucht das Glück

Kawasaki-Pilot Mercado überzeugt in Schleiz mit P2

Von Esther Babel
Die Verpflichtung des ehemaligen Superbike-WM-Piloten hat sich für das von Kawasaki Deutschland unterstützte Team ausgezahlt. Bereits beim zweiten gemeinsamen IDM-Auftritt brettert Mercado aufs Podest.

Nach einer vierwöchigen Pause ging es für das Team Kawasaki Weber Motos wieder zurück auf die Piste. Das Team des Schweizers Emil Weber machte sich auf den Weg nach Thüringen, wo es bei der IDM 2023 in die zweite Hälfte der Saison ging.

Kawasaki-Pilot Leandro Mercado hatte seine Feuertaufe auf dem anspruchsvollen Kurs bereits im Vorjahr absolviert und kam mit dem nötigen Knowhow nach Schleiz gereist. Der Argentinier war lange Jahre international unterwegs, unter anderem in der Superbike-Weltmeisterschaft, und ist mit allen Wassern gewaschen. «Am Donnerstag waren hier zum Teil noch Autos auf der Strecke», schilderte er vor dem Arbeitsbeginn, «da muss sich erst das Grip-Niveau aufbauen.» Seine Kenntnisse aus dem Vorjahr konnte er in den beiden Qualifyings perfekt umsetzen. Mit einer herzhaften Schlussattacke schob er sich mit seiner Kawasaki auf den zweiten Startplatz nach vorne.

Im ersten Rennen kämpfte Mercado bis auf die letzten Meter um einen Podestplatz, musste sich aber knapp geschlagen geben und mit dem vierten Platz vorliebnehmen. Kleiner Trost: Durch das in der IDM übliche Reverse Grid ging es für Mercado vom ersten Startplatz ins zweite Rennen. Der erfahrene Argentinier mit Wohnsitz in Italien konnte die Pole-Position auch gleich perfekt umsetzen und nach dem Start den ersten Platz verteidigen. Lediglich dem dreifachen IDM-Champion und Trainingsschnellsten Ilya Mikhalchik musste er sich beugen. Doch das minderte die Freude Mercados in keinster Weise. Mit einer taktisch perfekten ersten Halbzeit konnte er so viel Vorsprung vor der Meute hinter im herausfahren, dass ihm keiner mehr gefährlich werden konnte. Das Grinsen war nach der Zielankunft entsprechend breit.

«Ja, stimmt», erklärte er, «ich bin happy. Es war ein gutes Wochenende für uns. Nach meiner Verletzung vom Sachsenring war es ja erst unser zweites wirkliches Rennwochenende. Es war tough, Reihe 4 nach dem Training, dann Platz 4 im ersten Rennen. Aber ich wollte aufs Podium. Im ersten Renne war ich knapp dran. Aber wir arbeiten nach wie vor an unserer Performance für den zweiten Teil des Rennens. Nach der Pole-Position für Rennen 2 dachte ich mir, jetzt ist meine Zeit gekommen. Ich wusste auch, dass Ilya das ganze Wochenende eine echt schnelle Pace hatte. Als er vorbeikam, versuchte ich, ihm zu folgen. Aber ich habe mich dann auf meine eigene Pace konzentriert und habe versucht, es bis zum Ende durchzuziehen. Mit Erfolg. Danke auch ans Team, sie haben einen großartigen Job gemacht. Wir arbeiten weiter daran, an der Spitze mitkämpfen zu können.»

Wenn die IDM Superbike in zwei Wochen auf dem Red Bull Ring in Österreich antritt, wird Mercado erneut durch den Deutschen Luca Grünwald vertreten. Mercado wird dann im japanischen Suzuka um die Punkte der Langstrecken-Weltmeisterschaft kämpfen und das Team Kawasaki Weber Motos wird ihm aus der Ferne die Daumen drücken.

Punktetabelle IDM Superbike nach 8 von 14 Rennen

1. 181 Punkte Florian Alt
2. 111 Punkte Ilya Mikhalchik
3. 106 Punkte Hannes Soomer
4.   93 Punkte Bastien Mackels
5.   92 Punkte Patrick Hobelsberger
6.   80 Punkte Toni Finsterbusch
7.   64 Punkte Philipp Steinmayr
8.   58 Punkte Bálint Kovács
9.   56 Punkte Leandro Mercado
10. 52 Punkte Max Schmidt
11. 47 Punkte Jan-Ole Jähnig
12. 42 Punkte Daniel Kartheininger
13. 41 Punkte Kamil Krzemien
14. 34 Punkte Vladimir Leonov
15. 17 Punkte Paul Fröde

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