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Thomas Gradinger: Kühlung für die Kronjuwelen

Von Esther Babel
Das IDM-Wochenende von Most war für den Supersport-Piloten Thomas Gradinger vom Team Eder weniger erfolgreich, sondern eher von der schmerzhaften Art. Dickes Lob von Patrick Hobelsberger.

Nach seiner Verletzungspause im Vorjahr ist Thomas Gradinger mit dem Team Eder wieder bei der IDM Supersport dabei. Schmerzfrei ist der Österreicher nach den Blessuren, die er sich im Vorjahr am Schleizer Dreieck eingefangen hatte, bis heute nicht. Dennoch beißt sich der Yamaha-Pilot tapfer durch.

Im ersten Lauf beim IDM-Wochenende im tschechischen Most wurde ein Sturz von Gradinger vermeldet und der Österreicher war erst einmal benommen im Kiesbett liegengeblieben. Aufklären konnte er die Umstände dem IDM-Livestream-Moderator Danijel Peric dann in der Startaufstellung zu Lauf 2 am Nachmittag. «Ich hatte einen eigentlich recht harmlosen Vorderrad-Rutscher», beschreibt Gradinger, «und ich habe probiert, dass ich noch richtig lange nachdrück, aber blöderweise hatte das Motorrad dann einen anderen Plan und hat sich, zwischen meinen Beinen, angefangen zu überschlagen. Und ich glaube, jeder Mann kann da irgendwo mitfühlen. Dieser Schmerz war definitiv in den Top-Drei meiner gesamten schmerzhaften Erlebnisse. Deswegen konnte ich auch nicht aufstehen. Zum Glück war es nur das. Aber es hat eine Weile gedauert, bis ich wieder hab‘ fahren können.»

Ob alles in Ordnung ist? «Keine Ahnung», meinte Gradinger. «Beim Ultraschall haben sie nichts gefunden. Das haben die Ärzte im Krankenhaus machen müssen, aber war eine gute Abkühlung. Jetzt ist es wieder okay.»

In der Zwischenzeit hatte IDM Superbike-Pilot Patrick Hobelsberger in der Kommentatoren-Kabine Platz genommen und lobte seinen ehemaligen Supersport-Konkurrenten während der ersten Rennrunden überschwenglich. «Gradinger ist echt stark. Also der Typ. Er hat einen echt übelsten Sturz in Rennen 1, viele wissen nicht, was passiert ist. Er kam vom Krankenhaus, kommt zurück und springt auf die Karre und fährt jetzt um den dritten Platz. Ganz großer Hut ab, das ist vergleichbar mit Marc Marquez und mit den Schmerzgrenzen durchstehen. So wie Gradinger mit der Schulter in Schleiz. Dass der überhaupt noch auf dem Bike sitzen und fahren kann. Also echt, was der betreibt, ist absolut Weltklasse. Denn viele Leute, ich würde mal sagen 99,9 Prozent, würden mit der Verletzung, die er hatte und auch mit den Schmerzen, mit denen er wegen seiner Schulter unterwegs ist, sicher nicht mehr Moped fahren.»

Eine Runde später ging für Gradinger auch der zweite Lauf daneben. Nach der schnellen Links-Rechts Schikane erwischte es ihn. «Gradinger steht wieder, den bringt nichts runter vom Motorrad», meinte Hobelsberger erleichtert. «Wenn er fällt, steht er wieder auf. Der Spruch ist für ihn gemacht. Respekt. Absolut übertalentiert. Leider von sehr viel Pech verfolgt.»

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