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Gradingers Kurz-Comeback beim IDM-Finale

Von Esther Babel
Thomas Gradinger

Thomas Gradinger

Thomas Gradinger war in Rente. Eigentlich. Jetzt erlebt der Österreicher und Ex-Champion nach eigener Aussage seinen zweiten Frühling. Nach Seitenwagen-Ausflug zurück in der IDM Supersport.

«Es passt gerade einfach», meinte Thomas Gradinger nach seinen Racing-Plänen gefragt. Wenn die IDM Supersport am übernächsten Wochenende ihr Finale auf dem Hockenheimring abfeiert, steht auch der 29-Jährige mit am Start. Vor wenigen Wochen war Gradinger zusammen mit seinem Teamchef Tom Eder bei einem Seitenwagen-Training unterwegs. Zweimal war man dafür nach Mallorca gereist. «Okay, ich würde lügen, wenn ich jetzt sage, dass wir nicht auch mal am Ballermann vorbeigeschaut haben», verrät Gradinger im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Aber wir sind auch richtig viel gefahren.» Wohin ihn der Seitenwagen-Weg noch führen wird, weiß Gradinger noch nicht.

Doch wenn die Truppe um Gradinger, Eder und Co mal zusammenhockt, kommen regelmäßig Überraschungen dabei heraus. So auch das Comeback auf die IDM-Bühne. Zur Vorbereitung war man beim Alpe Adria-Finale auf dem Slovakiaring. Mit einem altertümlichen Trainings-Bike. Nach Hause gefahren ist man dann mit dem Doppelsieg.

«Letztes Jahr hatte ich echt die Schnauze voll», beschreibt Gradinger den Rücktritt im Vorjahr, nach seinem Wechsel in die IDM Superbike und das eher stille Ende einer langjährigen Karriere mit vielen Höhen, aber auch vielen Tiefschlägen in Form von Verletzungen. Den einen oder anderen IDM-Lauf hatte sich Gradinger dann in dieser Saison vom Seitenstreifen aus angeschaut. «Aber richtig Bock auf eine ganze Saison habe ich dennoch nicht», stellt er klar. «Die ganzen Vorbereitungen, der Stress, dazu die normale Arbeit und immer muss man fit sein. Und ich hatte ja schon einige Verletzungen, dadurch zwickt es hier und da.»

Doch das Motorrad und das Fahren selbst machen Gradinger bis heute Spaß. Einen seiner Freunde, der im Kawasaki-Cup aktiv war, begleitete er regelmäßig zu den Rennen der Alpe Adria. Vergangenen Juni, bei einem Test von Tom Eder in Rijeka, drehte Gradinger dann wieder seine erste Runden. Und wie bei der bayerisch-österreichischen Crew üblich, kam eins zum anderen und plötzlich stand der Wildcard-Einsatz beim IDM-Finale fest.

Die Rennen auf dem Slovakiaring gingen daher als Generalprobe über die Bühne. Tom Eder werkelt nun daheim in Bayern und baut ein neues Supersport-Motorrad für Gradinger auf. «Ich war auf dem Slovakiaring nicht ultraschnell», weiß Gradinger, «aber ich war mit meiner Performance zufrieden. Und es hat irrsinnig Spaß gemacht.» In den sozialen Medien kommentiert er: «Ich habe mein Lieblingsspielzeug zurück.»

Doch auch seinen Job im Familienunternehmen, wo es sich um Müllabfuhr und Container-Dienste dreht, möchte Gradinger nicht mehr missen. Denn auch da stimmt der Spaß-Faktor. Ein dauerhaftes Comeback auf die Rennstrecke plant er aber erst mal nicht. «Ja, sag niemals nie», meint er abschließend. «Und am Fahr-Können soll es nicht scheitern. Aber ich kann es mir ehrlich gesagt nicht vorstellen. Die Frage, wie weit der Kopf gewillt ist, ist noch fraglich.»

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