Formel 1: Böser Verdacht gegen Red Bull Racing

Zahltag in Indy

Von Guido Quirmbach
Die Entscheidung in Indy: Sato fliegt ab, Franchitti fährt weiter

Die Entscheidung in Indy: Sato fliegt ab, Franchitti fährt weiter

Fast 2,5 Mio Dollar für Sieger Franchitti. Takuma Sato ist sauer, Barrichello ist «Rookie of the year».

Takuma Sato hatte es in der Hand, erster japanischer Sieger der 500 Meilen von Indianapolis zu werden. Der Pilot auf dem Team von Bobby Rahal hatte in der zweite Rennhälfte ein enorm gutes Auto und machte Position um Position gut und lag sogar mehrfach an der Spitze.

Beim letzten Re-Start dann kämpfte er sich von Position 5 auf 3 vor und zog dann mit, als Dario Franchitti seinen Ganassi-Teamkollegen Scott Dixon eingangs der vorletzten Runde überholte. Dies taten die beiden Ganassi-Stars mehrfach zuvor, dass sich nun der Japaner im Windschatten von Franchitti ebenfalls an Dixon vorbeizog, stand nicht auf dem Plan. Aber nun hatte der Schotte in den beiden letzten Runden einen neuen Gegner, der dazu nicht aus dem eigenen Stall war.

Der 39-jährige Franchitti machte auf der Start/Ziel-Geraden die Innenbahn zu, dennoch versuchte es Sato innen, geriet auf die weisse Linie, verlor das Auto und knallte in Turn1 in die Mauer. «Wir waren Seite an Seite zu Turn1, doch er gab mir nicht genug Raum. Ich wurde zur weissen Linie gedrückt, dort ist kein Grip und ich habe die Kontrolle verloren» ärgerte sich Sato über den Sieger. Der aber sagte im Siegerinterview: «Natürlich habe ich versucht, meine Position zu verteidigen. Als ich ihn innen sah, machte ich noch auf, um ihm den Raum zu geben. Mein Spotter schrie nur `Keep going` als er sich drehte!»

Die Videoaufzeichnungen belegen Franchittis Version. Es ist richtig, dass er Sato keinen Raum gab, aber der Raum war nie da da die Innenbahn Franchitti gehörte. Sato wurde nicht auf die weisse Linie gedrückt, er fuhr von selbst in diese kritische Zone. Franchitti blockierte die innere Linie, was als Führender sein gutes Recht ist, Sato versuchte es noch mehr innen, wo kein Platz mehr war. Dass Franchitti seinen Gegner in der letzten Runde eines der wichtigsten Autorennen der Welt nicht kampflos vorbei winkt, musste Sato erwarten. Die Beobachter waren sich auch einig, einstimmig bescheinigten sie Sato mangelnde Geduld. Denn mit cleverer Fahrweise, schliesslich fuhr Franchitti Turn 1 auch nicht ideal an, hätte sich Sato in eine sehr gute Position für Turn 2 oder die Gegengerade bringen können.

Für den Sieg kassierte Franchitti ein Preisgeld von 2,47 Millionen US-Dollar. Auch der zweiplatzierte Scott Dixon darf sich noch über mehr als 1 Million Dollar freuen.

Weiter hinten fuhr Rubens Barrichello ein unauffälliges, aber für einen Neuling gutes Rennen. Der Brasilianer war immer im Rahmen der Top 10, aber auch wenn er einmal aufgrund des Boxenfensters eine Führungsrunde auf seiner Habenseite hat, ganz nach vorne hat es nicht gereicht. Dennoch, nach dem bereits guten Qualifying mit Rang 10 belegte Barrichello im Rennen Position 11. Das reichte, um den mit 25 000 Dollar dotierten Titel des «Rookie of the year» für den besten Indy-Neuling einzuheimsen. Insgesamt fuhr Barrichello für sich und sein Team in Indianapolis 331 000 Dollar ein.

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