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Jonas Folger fährt in Brünn – ohne Yamaha-Erlaubnis?

Von Günther Wiesinger
Jonas Folger auf der Kalex des Petronas-Teams

Jonas Folger auf der Kalex des Petronas-Teams

Jonas Folger steigt heute in Brünn wieder auf die Petronas-Kalex des verletzten Pawi. Yamaha-Renndirektor Lin Jarvis ist nicht um Erlaubnis gefragt worden.

Jonas Folger kehrt – wie gestern berichtet – für das Petronas Sprinta Racing Moto2-Team für Samstag und Sonntag beim GP von Tschechien in Brünn in die Moto2-Weltmeisterschaft zurück. Folger, der am 13. August seinen 26. Geburtstag feiert, hat im Regen von Brünn 2012 auf einer Kalex-KTM das Moto3-WM-Rennen gewonnen und auf nasser Fahrbahn 2016 auf einer Intact-Kalex das Moto2-WM-Rennen.

Beim Brünn Grand Prix springt der Bayer für den verletzten Khairul Idham Pawi (KIP) ein, der nach dem FP2 am Freitag wegen starker Schmerzen im seit Jerez im Mai stark ramponierten kleinen Finger der rechten Hand einpacken musste. «Im FP1 habe ich bereits Schmerzen in meiner Hand gespürt», berichtete KIP. «Aber ich konnte immerhin fahren und die 27. Zeit erzielen. Aber in der zweiten Session wurden die Schmerzen unerträglich. Am Schlimmsten war es in den Bremszonen. Zu allem Überdruss bin ich noch mit einem anderen Motorrad kollidiert. Danach wurde es noch schlimmer. Ich bin sehr enttäuscht, weil ich nicht weiterfahren kann. Aber am Freitag hat sich herausgestellt, dass ich maximal sechs Runden hintereinander durchhalten kann. Dann werden die Schmerzen zu stark. Es war eine schwierige Entscheidung, aber die einzig vernünftige für meine restliche Genesung.»

Jonas Folger wollte eigentlich nur als Zuschauer nach Brünn kommen. «Ich hatte nicht die Absicht, hier zu fahren. Aber jetzt bin ich wieder an der Reihe. Es tut mir leid für KIP, er macht eine schwierige Phase durch. Anderseits freut es mich, dass ich hier ein paar Runden fahren kann, noch dazu mit einem Motorrad und einem Team, das ich inzwischen gut kenne. Es ist zwar ein bisschen spät, mir fehlt der komplette Freitag. Aber ich freue mich, am Samstag hier loslegen zu können. Ich habe viele gute Erinnerungen an Brünn und bin froh, dass ich wieder einen Grand Prix bestreiten kann.»

Folger: «Ich bin froh, dass ich so kurzfristig zu dieser Gelegenheit gekommen bin. Ich werde diese nutzen, um viele Runden zu fahren und zu beweisen, dass ich wieder bereit bin, in den Rennsport zurückzukehren. Ich möchte mein Potenzial zeigen. Das Rennfahren macht mir einfach Spaß.»

«Auch wenn es nicht leicht wird, möchte ich dieses kurze Wochenende wieder vollends genießen. Wir werden versuchen, ab Samstagvormittag möglichst viel aufzuholen. Ich bin jedenfalls schon gespannt. Laut Wettervorhersage soll es am Samstag regnen. Das wäre natürlich im Qualifying eine große Hilfe für uns», meint Regenspezialist Folger. «Deshalb freue ich mich riesig. In erster Linie auf das Fahren, aber auch auf die Zusammenarbeit mit der Petronas-Technik-Crew. Und natürlich auch, dass ich auf der Strecke wieder Gas geben kann.»

Übrigens: Lin Jarvis, Managing Director von Yamaha Motor Racing, wunderte sich über den Einsatz von Yamaha-MotoGP-Testfahrer Jonas Folger beim Brünn-GP, als ihn SPEEDWEEK.com am Freitagabend um 20 Uhr traf. «Wir haben Jonas die Teilnahme an drei Grand Prix gestattet, diese waren nach dem Sachsenring-GP vorbei. Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand anderer die Erlaubnis gegeben hat, ohne dass ich informiert worden wäre.»

Nachsatz von Jarvis: «Bei uns war geplant, dass Jonas' nächster Einsatz beim MotoGP-Test in zwei Wochen auf der M1-Yamaha auf dem KymiRing in Finnland sein wird.»

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