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Kalex: Gute Basis für 2025, vier Prototypen im Test

Von Thomas Kuttruf
Vor der Winterpause hatte sich rund die Hälfte der in der WM-vertretenen Moto2-Teams zu einem Abschlusstest in Jerez eingefunden. Kalex-Entwickler Alex Baumgärtel spricht über die wichtige Standortbestimmung für 2025.

Durch die zahlreichen Umbesetzungen bei vielen Teams sollte die große letzte Testaktion 2024 «den Neuen» die Chance zur Anpassung an ihre neuen Renngeräte geben. Im Besonderen galt und gilt dies für die Rookies. In der Moto2-WM hatten gleich fünf viel beachtete Neueinsteiger an die Lenker gegriffen. Neben den Top-4 der Moto3-WM 2024, die allesamt den Aufstieg in die höhere Liga schafften, hatte auch Supersport-Champion Adrian Huertas seinen Einstand auf der Kalex der Italtrans-Mannschaft gegeben.

Hohen Stellenwert hatte die Ausfahrt in den Süden Spaniens aber auch für die beiden Chassis-Hersteller der Serie. Während Boscoscuro das Event primär für einen Stapellauf der komplett neu aufgestellten Moto2-Struktur von Pramac Racing (vormals VR46 Mastercamp mit Kalex) nutzte, ging es für die deutsche Mannschaft um Cheftechniker Alex Baumgärtel um eine Überprüfung des neu entwickelten Fahrzeugs für 2025. Und das auf breiter Basis, denn laut Baumgärtel hatten jedes der anwesenden KALEX-Teams – Fantic Racing, Red Bull Ajo KTM, CFMOTO AsparTeam und Italtrans Racing – ein 2025er-Motorrad in der Box stehen und damit Zugriff auf den technischen Letztstand.

Interessant: Auch die Neueinsteiger kamen in Jerez bereits in Berührung mit der 2025er-Kalex. David Alonso hielt sich erst gar nicht mit der bestehenden Maschine auf, der Überflieger der jüngsten Moto3-Kampagne stieg gleich bei seiner Premiere auf das neue Prototypen-Chassis. Collin Veijer (KTM-Ajo) und Adrian Huertas wechselten dann am zweiten Tag auf das Modell 2025.

Das Doppel-Debüt stimmte Kalex-Ingenieur Baumgärtel positiv: «Ich bin mit der Arbeit der Rookies sehr zufrieden. Es war schön zu sehen, dass konstante Arbeit zu Verständnis führt und wir viele Informationen sammeln konnten. Gleichzeitig führt dies zu einem anstrengenden Winter für uns, um das Gesamtpaket wirklich konkurrenzfähig zu machen. Vorerst ist das Motorrad 2025 ein evolutionäres Modell. Die endgültige Version wird im Februar an die Teams ausgeliefert. Bis dahin können wir uns ein paar Dinge ansehen und unsere Erfahrungen von hier einfließen lassen. Aber bei diesem Test waren die vier 2025er-Bikes auf dem gleichen Niveau.»

Zu den Veränderungen im Detail wollte sich Alex Baumgärtel noch nicht äußern. Dennoch verriet das Kalex-Mastermind: «Wir haben jedes einzelne Teil des Rahmens angefasst, um unter anderem die Steifigkeit als auch das Gewicht zu optimieren. Am Ende sind vor allem viele kleine Details, die den Unterschied zwischen dem diesjährigen Motorrad und dem Neuen ausmachen.»

Erleichtert zeigte sich das Kalex-Team auch von den guten äußeren Bedingungen, die es den Piloten erlaubten nahezu pausenlos auf Datensammlung zu gehen. Baumgärtel: «Die Bedingungen waren wirklich gut, um etwas zu verstehen. Die Teams haben das sehr gut genutzt, um uns Input zu geben, was wir brauchen. Von den Rookies bis zu den Stammfahrern haben alle einen guten Job gemacht. Ich bin sehr zufrieden mit den Jungs.»

Kalex hatte eine harte erste Saisonhälfte erlebt. Während die kompaktere Boscoscuro-Einheit schneller einen Weg fand, die neuen Pirelli-Reifen zu interpretieren, konnten Kalex erst gegen Ende den Gewinn der Konstrukteurs-Meisterschaft sichern – die Fahrer-WM ging aber an Ai Ogura auf dem Chassis den Italieners Luca Boscuscuro.

Als Lerneffekt wurde das Reifenthema dann auch für 2025 stärker in die Überlegungen der Kalex-Entwicklung eingebracht. Alex Baumgärtel: «Ich denke, wir konnten für Stabilität sorgen und ein paar Fragezeichen ausräumen. So können wir mit der zweiten Saisonhälfte wirklich zufrieden sein. Mit Fragezeichen meine ich in erster Linie die Reifentemperaturen, wie man den Reifen einsetzt und wie man den Fahrer dorthin führt, wo es Fahrpotenzial gibt. Das gehört genauso dazu, um das Gesamtpaket zu verstehen.»

Am besten mit dem neuen Paket zurechtkam Neueinsteiger Adrian Huertas. Der Spanier klemmte sich bei seiner Premiere tapfer ans Heck des schnellsten Fahrers in Jerez, Kalex-Kollege Deniz Öncü.

Ergebnisse Moto2 Test Jerez (22. November):

1. Deniz Öncü (TR), Kalex, 1:40,679 min
2. Adrian Huertas (E), Kalex, +0,321 sec
3. Izan Guevara (E), Boscoscuro, +0,617
4. Tony Arbolino (I), Boscoscuro, +0,739
5. Collin Veijer (NL), Kalex, +0,862
6. Daniel Holgado (E), Kalex, +0,918
7. David Alonso (CO), Kalex, +0,920
8. Ivan Ortola (E), Boscoscuro, +1,250

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