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Agius: «MotoGP – würde mit beiden Händen zugreifen»

Von Thomas Kuttruf
Als Rookie aufs Moto2-Podest: Senna Agius glänzte auf Philipp Island

Als Rookie aufs Moto2-Podest: Senna Agius glänzte auf Philipp Island

Mit Begeisterung und Offenheit erzählt der junge GP-Pilot Senna Agius über sein Jahr als Rookie in der Moto2-Weltmeisterschaft. Im Interview kommt auch ein möglicher Aufstieg in die Königsklasse der MotoGP zur Sprache.

Die Saison 2024 beendete der 19-Jährige auf der Kalex der 2024 als offizielles Husqvarna-Werksteam aktiven Intact-Mannschaft mit 67 WM-Punkten auf Rang 18 – und damit eine Position vor Teamkollege Darryn Binder. Während der Bruder von Brad Binder keinen frischen Vertrag für 2025 bei Intact-GP erhielt, wird der Moto2-Europameister des Jahres 2023 auch in der kommenden Saison für das Team von Jürgen Lingg am Start stehen.

Auch wenn die Bestätigung des Aussies für 2025 bereits zur Jahresmitte feststand, der Australien-Grand-Prix brachte Fahrer und Team noch näher zusammen. In einem Bilderbuchrennen konnte der Youngster vor seiner Familie das erste WM-Podium einfahren. Ein Kunststück, das 2023 keinem Rookie in hart umkämpften mittleren WM-Kategorie gelungen war.

Von einem echten Heimvorteil konnte dabei nicht die Rede sein. Denn außer bei einem Trackday hatte Senna Agius den schnellen Kurs auf Philiipp Island noch nie befahren.
Im zweiten Teil des Interviews geht es aber nicht alleine um das Saison-Highlight auf heimischen Boden. Auch zum Thema MotoGP nimmt der Racer aus Sydney offen Stellung.

Erstmals hast du die gesamte WM-Tournee mitgemacht. Wo hat es dir besonders gefallen?
Senna Agius: «Genossen habe ich das ganze Jahr! Aber wenn ich meine Favoriten aussuchen soll, dann ist auf jeden Fall Assen mit dabei. Super beeindruckt hat mich auch der Sachsenring. Die Strecke an sich ist bereits der Wahnsinn, aber auch aus Drumherum ist sehr speziell. Und da es auch der Heim-GP für Intact war, ging es sehr intensiv zu. Und – Indonesien. Ich kann nicht einmal sagen warum, aber die Strecke hat mir großen Spaß bereitet.»

Und wo hast du dir schwerer getan?
Es gab eigentlich keine Strecke, auf der es gar keine Laune gemacht hat. Aber ich habe definitiv länger gebraucht und mehr gekämpft in Malaysia und auch in Texas. Das liegt sicher auch an der reinen Streckenlänge.  Hier hat sich die nicht vorhandene Erfahrung bemerkbar gemacht.

Wenn du den WM-Kalender anschaust, ist die Anzahl der Rennen stimmig?
Es war zwar ein großer Sprung und sehr viel intensiver als bei einer Saison in Europa, aber ich fand es perfekt wie es war mehr. Mehr Rennen, das wäre vielleicht schwierig geworden. Aber weniger, auf keinen Fall…

Und schon gar nicht ohne Australien…
Philipp Island war natürlich sehr außergewöhnlich. Alles hat sich zusammengefügt. Am Ende war die große Freude, das auch mit dem Team zu erleben und mit allen die mich unterstützen. Es war perfekt.

Und dein Name wurde erstmals mit der MotoGP in Verbindung gebracht…
Mit mir hat aber keiner gesprochen. Du brauchst nicht glauben, dass dir die MotoGP-Verträge zufliegen, nur weil du einmal auf dem Podest gestanden bist. Sicher nicht, da gehört mehr, viel mehr dazu.

Was denn?
Die Anforderungen der MotoGP sind sehr hoch. Und dort zu fahren bedeutet sich unglaublich intensiv vorzubereiten. Es ist ein Paket aus vielen Fähigkeiten aber auch Erfahrungen und das packst du nicht in einem Jahr zusammen.

Jack Miller ist direkt von der Moto3 in die MotoGP gewechselt…
Das stimmt. Aber ich würde sagen, als Jack diesen Sprung gemacht hat, da war er bereit dafür. Er war 100 Prozent in der WM angekommen und wusste nach Jahren genau, was da passiert. Das Gleiche gilt für Darryn (Binder), auch er hatte viel mehr Rennerfahrung. Ich denke, nach einem Jahr in der WM bin ich noch nicht gut genug vorbereitet.

Aber?
Aber – natürlich würde ich mich mit beiden Händen zugreifen, wenn sich mir die Chance bieten würde. Es ist der Traum von allen in der WM, würde ich sagen. Es muss das Ziel sein, dort hinzukommen. Aber wie gesagt, derzeit ist es kein Thema und ich konzentriere mich komplett auf die nächsten 1-2 Jahre in der Moto2.

Woran willst du 2025 besonders arbeiten?
Ich habe dieses Jahr gemerkt, es lief immer dann schlecht, wenn ich in Situationen war, in denen ich unter Druck kam. Das hat ganz viel mit Routine zu tun. Es gab zwei Rennen, in denen ich dann deswegen gestürzt bin und daran will ich arbeiten. Schaffe ich das, dann werden die Ergebnisse konstanter.

Habt ihr ein Ziel für 2025 ausgerufen?
Wir haben keinen Vertrag, der sagt `du musst auf Platz X ankommen`. Aber natürlich soll es vorangehen. Den Bereich der Top-5 sehe ich realistisch und ich möchte nicht nur einmal aufs Podium!

Viel Erfolg!

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