Jonas Folger: «Will mich mit jedem Turn steigern»

Nach zwei Jahren in der 125er-WM und zwei weiteren in der Moto3-WM beginnt für Jonas Folger (20) eine neue Herausforderung. Er ist in die Moto2-Klasse aufgestiegen und muss jetzt mit 600 ccm, 128 PS und vier Zylindern fertig werden statt mit dem 55 PS starken 250-ccm-Einzylinder von KTM.

Jonas, du hast in der Früh zuerst einen Motor eingefahren. Wie schwierig war das am Vormittag bei diesen niedrigen Asphalttemperaturen?

Ja, es war schwierig, weil ich schon lang nicht mehr gefahren bin mit der 600er. Ich bin seit Ende November in Almeria nicht mehr damit gefahren.

Dominique Aegerter sagte, bis zu 15 Grad Asphalttemperatur sei es gefährlich. Die gab es aber heute nie.

Ja, und speziell, wenn man mit der Moto2 noch nicht so eingefahren ist wie ich und wenn man noch nicht die Zeiten fährt wie die Vorderleute, weil dann der Hinterreifen nicht die nötige Betriebstemperatur kriegt. Er fängt dann zu schmieren an und wird unberechenbar. Man weiss nicht, wie weit man gehen kann. Mir ist zum Schluss ein paar Mal das Hinterrad weggerutscht, weil ich bei dieser Kälte den Hinterreifen nicht auf Temperatur gebracht habe. Deshalb haben wir etwas früher eingepackt. Wir haben gesagt: Lassen wir es lieber für heute bleiben. Wir sind einigermassen viele Runden gefahren. Das Wichtigste war, einfach wieder zum Fahren zu kommen.

Du bist heute zum ersten Mal die 2014-Kalex gefahren. Spürst du einen Unterschied zum 2013-Modell?

Ich habe keinen direkten Vergleich gehabt, weil der Almeria-Test fast zweieinhalb Monate zurückliegt. Das kann man nur beurteilen, wenn man die beiden Motorräder unmittelbar hintereinander vergleichen könnte.
Ich bin nicht von einem Tag von Alt auf Neu umgestiegen, deshalb kann ich nicht genau sagen, was anders ist. Aber so ein Vergleich ist auch nicht mehr nötig für mich. Ich werde dieses Moped so oder so fahren... Und von den anderen Fahrern hört man nur Positives über das neue Motorrad. Es ist auf alle Fälle ein gutes Moped.

Was ist dein Ziel für diesen Drei-Tage-Test?

Kilometer fahren und meine persönlichen Zeiten steigern. Ich kann jetzt noch nicht auf andere schauen, auch nicht auf andere Aufsteiger wie Maverick oder Salom, weil die beiden einfach extrem viel gefahren sind in letzter Zeit, auch mit Serien-600ern im Dezember und Januar. Genau so wie mein Teamkollege Axel Pons. Die waren jetzt auch in Almeria, wo der Sandro auch dabei war.
Deswegen schau ich nicht auf die anderen. Ich schaue nur, dass ich mich von Tag zu Tag steigere und wieder ein gutes Gefühl krieg’.

Du warst heute nach der ersten Session mal an 13. Stelle. Das kann sich ja sehen lassen?

Auf die Platzierung und auf die Rundenzeit schauen wir momentan nicht. Wichtig ist, dass ich mich mit jedem Turn steigere und wir nicht in die falsche Richtung arbeiten.
Momentan machen wir nicht viel am Motorrad. Wir probieren nur Reifen. Wichtig ist, dass ich mich wieder frei fahre.

Was ist für die nächsten zwei Tage noch geplant?

Wenns Wetter passt, zuerst einmal auf eine Rundenzeit kommen und dann langsam anfangen, am Moped was zu verändern. Momentan merke ich noch in jeder Runde: Herrgott, das kann ich noch anders machen. Es gibt einiges, was ich fahrerisch noch besser machen kann. Es liegt noch viel an mir, weil ich einfach noch nicht so viele Kilometer habe wie die andern.

Valencia-Test, Dienstag, 11. Februar 2014