Max Racing Team: Beide Mechaniker entlassen
Teamteilhaber Max Biaggi mit dem WM-Vierten Sasaki
Seit dem Aragonien-GP vom 18. September steht endgültig fest, dass das deutsche Liqui Moly IntactGP-Team und Moto3-Teambesitzer Peter Öttl nächstes Jahr gemeinsame Sachen machen wollen. Der Bayer hat nach heftigen Streitigkeiten mit Teamteilhaber Max Biaggi vom Selektions-Komitee für nächstes Jahr die verbindliche Zusage bekommen – er bleibt Inhaber der beiden Moto3-Startplätze.
Der sechsfache Weltmeister Max Biaggi, der das Team mit Öttl jetzt seit fast vier Jahren betreibt, hat für 2023 bei der IRTA und Dorna eine eigene Application eingereicht und wollte Öttl loswerden. Dieser Plan ist nach langem Hin und Her und einer kurzfristigen Versöhnung in Silverstone (am 6. August) gescheitert.
Das Sterilgarda Max Racing war in Aragón noch in einen unliebsamen Zwischenfall verwickelt, als zwei spanische Mechaniker des Husqvarna-Rennstalls im Qualifying den Spanier Adrián Fernández aggressiv am Wegfahren aus der Box hinderten, damit er sich nicht in den Windschatten des WM-Vierten und Husky-Piloten Ayumu Sasaki klemmen könne.
Das «MotoGP FIM Stewards Panel» bestrafte die beiden Hitzköpfe mit je 3000 Euro, außerdem dürfen sie an den Grand Prix in Australien und Malaysia nicht mitwirken. Für Japan und Thailand wurden sie nicht verbannt, weil nicht genug Zeit war, neue Flüge und Visa für brauchbare Ersatzleute zu besorgen.
Teamteilhaber Max Biaggi erklärte jetzt, die beiden Mechaniker seien entlassen worden. «Das Image des Teams ist so unermesslich beschädigt worden, das konnte nicht ohne Folgen bleiben», stellte der sechsfache Weltmeister fest.
Denn es war am Abend nach der Bestrafung der beiden Mechaniker im Fahrerlager zu weiteren Handgreiflichkeiten mit der Familie Fernández gekommen. Bei diesem Zwischenfall gab es keine Zeiten, und keine Videoaufnahme, jedoch widersprüchliche Angaben der Streitparteien. Es wurde jedoch kolportiert, die beiden Mechaniker hätten die Fernández-Familie (Vater, Mutter und die rennfahrenden Söhne Adrián und Raúl) provoziert, Papa Carlos habe dann einem Mechaniker einen heftigen Kopfstoss versetzt. Er musste im Spital in Alcaniz behandelt worden.
«Wir haben sofort reagiert und uns gleich nach dem Vorfall bei Adrián Fernández und dem Tech3-KTM-Team entschuldigt», ließ das Max Racing Team jetzt verlauten. «Wir haben auch klargemacht, dass wir die beiden Missetäter vorbehaltlos bestrafen werden. Das ist von Max Biaggi sofort deutlich gemacht worden.»
Das Team von Öttl und Biaggi hat seit dem Joint Venture 2019 in jedem der vier Jahre Moto3-Rennen gewonnen, mit Canet auf KTM, nachher mit Fenati und Sasaki auf Husqvarna.
«Unsere Leidenschaft und Entschlossenheit haben uns gezwungen, diese drastischen Maßnahmen zu setzen, denn wir müssen die Ethik des Sports achten und das Team im Sinne der Partner wie Husqvarna Motorcycles und Sterilgarda Food schützen», meldete das Team.
«Ich habe diese Prozedur persönlich koordiniert und dafür gesorgt, dass das Arbeitsverhältnis mit den zwei verantwortlichen Teammitgliedern beendet wird», erklärte Max Biaggi. «Wir haben vorher beide Streitparteien befragt und Aufklärung sowie Rechtfertigungen über die Vorkommnisse verlangt.»
Die inakzeptablen Verstösse gegen die Verträge mit den Mechanikern hätten ein Weitermachen unmöglich gemacht, versichert Biaggi. «Unser Team musste leider die Zusammenarbeit mit den beiden Mechanikern beenden. Unsere Wege trennen sich, denn wir dulden kein unsportliches Benehmen, das den Vorschriften widerspricht. Wir können so eine Vorgehensweise nicht ungestraft lassen und sie nicht dulden und dazu schweigen.»
Teambesitzer Peter Ött, der das Team 2023 mit Ayumu Sasaki und Rookie Colin Veijer betreiben wird, sucht jetzt Verstärkung. «Ich muss jetzt schauen, wie das das personell für die restlichen drei Rennen hinkriege», erklärte der Bayer.
Moto3-Ergebnis, Buriram (2.10.):
1. Foggia, Honda, 22 Rdn in 37:52,331 min
2. Sasaki, Husqvarna, + 1,524 sec
3. Riccardo Rossi, Honda, + 2,804
4. Nepa, KTM, + 9,414
5. Guevara, GASGAS, + 9,527
6. Moreira, KTM, + 9,971
7. Migno*, Honda, + 9,610
8. Masia, KTM, + 10,033
9. Muñoz, KTM, + 10,046
10. Yamanaka, KTM, + 10,088
11. Holgado, KTM, + 14,571
12. Kelso, KTM, + 23,432
13. Tatay, CFMOTO, + 23,763
14. Artigas, CFMOTO, + 23,842
15. Ogden, Honda, + 23,868
*= ein Platz zurück («track limits» in der letzten Runde)
Moto3-WM-Stand (nach 17 von 20 Rennen):
1. Guevara 265 Punkte. 2. Foggia 216. 3. García 209. 4. Sasaki 194. 5. Masia 163. 6. Deniz Öncü 154. 7. Suzuki 128. 8. Migno 100. 9. Holgado 88. 10. Moreira 84. 11. Riccardo Rossi 81. 12. Tatay 80. 13. Munõz 79. 14. Yamanaka 79. 15. Artigas 76. 16. Toba 63. 17. McPhee 62. 18. Ortolá 59. 19. Nepa 53. 20. Adrián Fernández 40. 21. Kelso 28. 22. Bartolini 24. 23. Ogden 21. 24. Bertelle 16. 25. Fellon 11. 26. Aji 5. 27. Furusato 2.
Konstrukteurs-WM:
1. GASGAS 323 Punkte. 2. Honda 300. 3. KTM 270. 4. Husqvarna 230. 5. CFMOTO 118.
Team-WM:
1. GASGAS Aspar Team 474 Punkte. 2. Leopard Racing 344. 3. Sterilgarda Husqvarna Max Racing 218. 4. Red Bull KTM Ajo 251. 5. Red Bull KTM Tech3, 194. 6. MT Helmets-MSi 163. 7. CFMOTO Racing PrüstelGP 156. 8. Angeluss MTA Team 112. 9. Rivacold Snipers 100. 10. SIC58 Squadra Corse 92. 11. CIP Green Power 91. 12. BOE Motorsports 79. 13. QJMotor Avintia Racing 40. 14. Vision Track Racing Team 21. 15. Honda Team Asia 7.