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Peter Öttl: «Das macht zehn Plätze aus, glaub mir»

Von Ivo Schützbach
Liqui-Moly-Intact-GP-Teamchef Peter Öttl

Liqui-Moly-Intact-GP-Teamchef Peter Öttl

Jedes Team in der Moto3-WM sucht einen kommenden Star, so auch Liqui Moly Intact GP. Teamchef Peter Öttl erklärte SPEEDWEEK.com, weshalb sich keiner auf die arrivierten Kräfte verlässt.

Mit David Alonso, Daniel Holgado, Collin Veijer und Ivan Ortola steigen die Top-4 der Moto3-Weltmeisterschaft 2024 für nächstes Jahr in die mittlere Hubraumkategorie Moto2 auf. Damit ist der WM-Fünfte David Munoz der nominell stärkste Fahrer im Feld, doch es rücken jedes Jahr talentierte Youngster aus dem Red Bull Rookies Cup und der JuniorGP nach.

Den besten Übriggebliebenen aus dem Vorjahr zu haben, ist keine Erfolgsgarantie. Das weiß auch Peter Öttl, der für das deutsche Team Liqui Moly Intact GP neben Munoz (18) den jungen Italiener Guido Pini (16) verpflichtet hat.

«Ich habe meine beiden Wunschpiloten für 2025 bekommen», unterstrich der Teamchef im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «David ist erst 18 Jahre alt und fährt erst zweieinhalb Jahre in der WM, gehört aber zu den Topfahrern. Er ist einer der Fahrer, die nächstes Jahr ganz vorne dabei sein können. Neben ihm will ich Guido längerfristig aufbauen, wie ich es mit Collin Veijer gemacht habe.»

«In meinem Leben machen die Resultate den Unterschied, für sie arbeite ich, dafür bin ich da», betonte Öttl. «Wenn ich einen jungen Fahrer habe und sehe, dass er sich innerhalb zwei Jahren so entwickeln kann, dass er im besten Fall aufs Podium kommt, um Siege und die Top-3 in der WM fährt, dann ist das für mich ausreichend Grund, bei der Fahrerwahl größte Anstrengungen zu machen. Dass ich als eines der besten Teams den, den oder den kriegen könnte, das ist so nicht der Fall, denn die Konkurrenz ist groß. Wir haben Ajo, Tech3, Leopard, das sind alles finanzstarke Teams. Der Vorteil von Ajo und Tech3 ist, dass sie Red Bull haben, was den jungen Fahrern gefällt. Es gibt gewisse Dinge, die kann ich den Fahrern nicht bieten. Ich kann nur beste Qualität bieten, damit sie Resultate erreichen können. Aber selbst das reicht oft nicht aus, um die besten Fahrer zu kriegen. Ich war nie die erste Adresse, deshalb musste ich mit den zweit- oder drittbesten Fahrern besser sein, um zu beweisen, dass wir ein sehr gutes Team sind. Erstmals hat sich diese Arbeit dieses Jahr ausbezahlt, dass die besten Fahrer es in Betracht zogen, bei uns zu fahren. Munoz hat gesagt, dass wir für ihn die erste Adresse sind. Und ich sagte ihm, dass er meine erste Wahl ist. Damit war das ganz schnell geschehen.»

«Ab dann wurde es schwierig», räumte Öttl ein. «Carpe als Rookies-Cup-Sieger ist bei Ajo gelandet, Quiles bei Aspar. Damit waren zwei der vier Besten weg. Die anderen zwei waren Jesus Rios und Pini und mussten in der JuniorGP unter die ersten drei kommen, weil sie sonst wegen des Alters nicht in die Moto3-WM aufsteigen dürfen. Es hatte einen Grund, dass ich so lange gewartet habe. Weil die Überzeugung bei mir da ist, dass diese beiden etwas besser sind als alle anderen. Auch wenn die in der Junioren-WM alle zusammen fahren und im Ziel nur Hundertstelsekunden auseinander liegen, sind doch immer die gleichen vorne. Das macht in der WM später zehn Plätze aus, glaub mir. Wenn ich sehe, wie sich ein junger Fahrer bei uns entwickelt, dann ist das eine Bestätigung unserer Arbeitsqualität. Ich glaube, dass wir das nach den zwei Jahren mit Veijer jetzt auch mit Munoz und Pini machen können.»

Abschließend meinte der fünffache GP-Sieger: «Das Entscheidende ist der Fahrer plus Crew-Chief plus Data-Recording-Mann, sie machen das Resultat. Ich muss dafür sorgen, dass sie alle den Rücken frei haben, einen guten Job machen können und das Team funktioniert. Auf das Resultat am Sonntag habe ich nicht viel Einfluss, ich kann nur die Voraussetzungen dafür schaffen, dass alle gut arbeiten können und die guten Fahrer da sind.»


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