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Crash, Boom, Bang: Sturzkönige und Kuriositäten

Von Michael Scott
Eine sturzeiche MotoGP-Saison 2024 ging Mitte November in Barcelona zu Ende. Überraschenderweise waren es die erfahrenen Piloten der Königsklasse, die über alle Kategorien hinweg die meisten Crashs fabrizierten.

Jede Grand-Prix-Saison, die ohne schwere Verletzungen über die Bühne geht, verdient einen Seufzer der Erleichterung. Zum Glück gilt das für die meisten – dank der aktiven Sicherheit der immer besser werdenden Fahrerausrüstung und der passiven Sicherheit der Dorna, die darauf besteht, dass die Rennstrecken ausreichend sicher sind, was Auslaufzonen, geschützte Absperrungen und so weiter angeht.

Glücklicherweise war 2024 wieder eine solche Saison. Der Motorradrennsport ist von Natur aus gefährlich, und um ihn zu überleben, muss man immer wieder mit dem Leben davonkommen. Denn es gibt eine Art von Unfällen – gestürzte Fahrer, die von anderen Motorrädern getroffen werden – bei denen nur das Glück den Ausgang bestimmt.

Die MotoGP war in den letzten beiden Saisons zweimal kurz davor. In diesem Jahr war es in Sepang, als Jack Miller um Haaresbreite davonkam, als er unter die Räder der Meute geriet. Sein Helm wurde vom Hinterrad der Yamaha von Fabio Quartararo erfasst, dann nutzte Joan Mir die Beine des Australiers unabsichtlich als Absprungrampe. Wie durch ein Wunder kam Jack mit dem Schrecken davon.

Letztes Jahr war es Pecco Bagnaia, der ein enges Feld anführte, als er in Catalunya per Highsider stürzte. Auch er wurde überfahren, und zwar von Binder. Wie in Sepang wurde das Rennen abgebrochen und Bagnaia wurde auf einer Trage abtransportiert – auch er konnte kurz darauf wieder gehen.

Im Allgemeinen finde ich, dass Motorradfahrer Unfälle amüsant finden, zumindest im Nachhinein. Mit einigen offensichtlichen Ausnahmen, wie den oben genannten, und Schlimmerem. Aber sie lachen über die, bei denen sie davongekommen sind. Vor ein paar Tagen wurde von der Dorna die Sturzstatistik 2024 veröffentlicht – es gab im Vergleich zu den vorangegangenen Jahren positive und negative Entwicklungen. Und einige Kuriositäten.

Man würde zum Beispiel erwarten, dass die jungen Verrückten in der Moto3 die Sturzstatistik anführen würden, denn sie sind jung und eigensinnig. Aber es waren die «verantwortungsbewussten» Senioren der MotoGP, die am meisten gestürzt sind, und zwar mit ziemlich großem Abstand: 335 Stürze in der MotoGP, 268 bzw. 262 in den Klassen Moto2 und Moto3.

2024 war ein ziemlich sturzreiches Jahr in der Königsklasse. Die Statistik reicht bis 2010 zurück, nur 2023 waren es mehr – 358. Wenn man alle Klassen zusammennimmt, stehen sieben MotoGP-Fahrer an der Spitze der Einzelwertung: Pedro Acosta (28), Marc Marquez (24), Alex Marquez (21), Jack Miller (20), dann je 19 für Brad Binder, Aleix Espargaro und Augusto Fernandez. Erst dann kommen die Fahrer der kleineren Klassen mit je 18 Abflügen: Zonta van den Goorbergh in der Moto2, David Almansa und Filippo Farioli in der Moto3.

Die Liste lässt vermuten, dass Stürze eine Voraussetzung für den Erfolg sind. In der Moto2 ist es die Ausnahme, die die Regel bestätigt. Bemerkenswert ist, dass Weltmeister Ai Ogura im gesamten Jahr nur zwei Stürze zu verzeichnen hatte. Die wenigsten Stürze in der MotoGP hatte Luca Marini mit vier – er wurde 22. und damit Letzter der Vollzeitfahrer. Respekt gebührt den Aussies in den kleineren Klassen: Senna Agius und Joel Kelso stürzten in der Moto2 und Moto3 nur acht Mal, während der sehr respektable Moto3-Rookie Jacob Roulstone nur sieben Mal stürzte.

Auf welcher Strecke gab es die meisten Stürze? Das ist einfach: Jerez, vor allem dank des Regens am Samstag. Die Dorna registrierte 74 Stürze, 15 davon im Sprintrennen, bei dem neun Fahrer nicht ins Ziel kamen. Es war zwar sonnig, aber die schwer zu erkennenden nassen Stellen forderten ihren Tribut. Was die tückischste Kurve angeht – natürlich Phillip Island, mit nicht weniger als 29 Stürzen in der Haarnadelkurve 4, der «Miller Corner». Es waren dort mit Abstand die meisten, gefolgt von Schikane 2A-2B auf dem Red Bull Ring, die ironischerweise aus Sicherheitsgründen installiert wurde – es waren 19 Stürze an dieser Stelle. Dort werden sich in der nächsten Saison die Fotografen versammeln. Der Rest kann sich einfach darüber freuen, dass es in diesem Jahr kaum nennenswerte Verletzungen gab.

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