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Jorge Lorenzo (Yamaha/12.): «Das ist kein Desaster»

Von Günther Wiesinger
Jorge Lorenzo

Jorge Lorenzo

Der seit einer Woche enthronte Weltmeister Jorge Lorenzo kam in Australien über den zwölften Startplatz nicht hinaus.

Jorge Lorenzo schaffte zwar gemeinsam mit Cal Crutchlow den Sprung vom Qualifying 1 zum Q2, aber mit dem zwölften Startplatz konnte der MotoGP-Weltmeister von 2010, 2012 und 2015 nicht zufrieden sein.

«Im Q1 war die Piste nicht für Slicks oder Intermediates geeignet, man hätte noch zwei, drei Runden gebraucht, dann wäre die Piste für diese Reifen okay gewesen. Zum Glück bin ich trotzdem ins Q2 gekommen, aber dort habe ich mit den Intermediates ein Desaster erlebt und mit den Slicks sogar ein noch größeres Desaster. Wir haben hier heute das schlimmste Szenario erlebt, das man sich vorstellen kann. Wir haben Regen erlebt, dann Sonne, wir fuhren mit Slicks, Intermediates und Regenreifen. Es war schwierig, bei diesen Verhältnissen im Q2 mit Slicks einen Schritt nach vorne zu machen, es stand viel Wasser auf der Piste.»

«Ich wollte pushen, aber ich hatte in der Kurvenmitte nicht genug Vertrauen zum Vorderreifen. Die anderen Fahrer haben vom Beginn weg gepusht, sie hatten ein besseres Gefühl. Und sie hatten vom Beginn weg die Reifen auf Temperatur. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich meine schlechten Erfahrungen bei diesen Verhältnissen, die Stürze und die Verletzungen nicht aus meinem Kopf rausbekomme. Dazu kommt, dass die Michelin-Reifen länger brauchen, bis sie warm genug sind, die Einheits-Elektronik hilft dem Fahrer weniger als die Factory-Software 2015. Und dann finden wir hier in Australien ausserden noch die schlimmsten Verhältnisse der letzten zehn Jahre vor...»

Was traut sich Lorenzo für das Rennen zu?

«Naja, es hängt vom Wetter ab. Wir sind okay. Wir sind auf Platz 12, also mehr oder weniger im Mittelfeld. Wenn wir ein Wetter haben wie im Qualifying, dann wird es ein hartes Rennen. Es wird dann sehr schwierig für mich werden, das Vertrauen und das Feeling zu finden. Wenn das Wetter sich bessert, wenn es trocken wird, dann würde es besser aussehen für uns.»

«Es war auch in Assen und auf dem Sachsenring nass, aber dort hatten wir kein optimales Set-up», erzählte der Mallorquiner. «Denn wir hatten zu viel Gewicht hinten. Darunter litt das Gefühl für den Vorderreifen. In Brünn haben wir dann im Regen die Balance der Maschine verbessert und ein besseres Gefühl für den Vorderreifen erzeugt. Hier sind wir im Regen nicht die Schnellsten, wir sind aber auch nicht die Langsamsten, wir sind im Mittelfeld. Das ist kein Desaster. Das Problem ist, genug Vertrauen zu haben und dann genug zu pushen, um die Reifen aufzuheizen. Aber ich pushe viel weniger als die andern, und wenn ich fünf, sechs Sekunden zu langsam bin, bringe ich nie genug Temperatur in die Reifen. Dadurch fehlt der Grip, ich kann also nicht 1:33 oder 1:34 fahren. Ich bin im Qualifying nur auf 1:36,8 min gekommen. Márquez ist sogar 1:30,1 gefahren. Wenn mir sechs Sekunden fehlen, dann brauchst du in der letzten Runde auch nicht die letzte halbe Sekunde zu riskieren. Dann ist es besser, wenn du früher aufhörst. Und das habe ich heute getan.»

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