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Mark Webber: «Valentino Rossi ist kolossale Ikone»

Von Günther Wiesinger
Der neunfache Formel-1-GP-Sieger Mark Webber begeisterte sich als Besucher auf Phillip Island an der MotoGP-Szene. Und er zeigt viel Respekt vor «Evergreen» Valentino Rossi.

Der ehemalige Formel-1-Rennfahrer Mark Webber lässt normalerweise keine Gelegenheit aus, um einen Motorrad-GP zu besuchen, zuletzt war er in diesem Jahr in Spielberg und in Silverstone zu sehen.

Eine Woche nach seinem endgültigen Rücktritt vom Rennsport («Webbo» fuhr 2014 bis 2016 drei Jahre lang für das Porsche-Sportwagen-Werksteam in der «FIA World Endurance Championship») kreuzte Webber auch beim Phillip-Island-GP in Australien auf.

Webber gilt daheim in Australien als Legende, denn er hat neun Formel-1-Rennen gewonnen, er war bei Red Bull Racing WM-Dritter 2010, 2011 und 2013, er lieferte viele spannende Auftritte gegen seinen Teamrivalen Sebastian Vettel, dazu glänzte er 2015 mit Rang 2 beim berühmten 24-h-Rennen von Le Mans.

Als begeisterter Motorradfahrer genießt Webber bei den MotoGP-Rennen auch gern einen Blick hinter die Kulissen, er ist mit etlichen Fahrern befreundet.

«Webbo» (40) macht kein Geheimnis aus seiner aufrichtigen Bewunderung gegenüber Valentino Rossi. Er bezeichnet ihn als «kolossale Motorsport-Ikone».

Webber stellte fest, Rossi gehöre mit seinen 37 Jahren immer noch zur MotoGP-Elite. «Er hat über zwei Generationen hinweg so viel bewegt in der MotoGP-WM. Da ist diese Intensität, diese Beharrlichkeit, diese Hartnäckigkeit, diese Showmanship, diese geschickte Zurschaustellung. Valentino zieht alles Register. Dabei leben wir heute in einer perfekten Welt, wo jeder einen perfekten Eindruck hinterlassen soll. Aber er ist immer noch unverkennbar sein eigener Typ, unverwechselbar.»

In Phillip Island, wo Rossi schon acht Grand Prix gewonnen hat, ist der Yamaha-Star immer noch das Zugpferd Nummer 1. Er brauchte am Weekend meist vier bis sechs Funktionäre, die ihn auf dem 100 Meter langen Weg von der Box zu seinem Umkleide-Office abschirmten, während ihn 100 Fans belagerten.

Für den dreifachen MotoGP-Weltmeister Lorenzo interessierte sich niemand.

Webber ist begeistert davon, wie viel Respekt Rossi während all der Jahre für seine Fans zeigte. «Sie lieben die menschliche Komponente die er ausstrahlt», sagt Webber. «Nach 21 GP-Jahren ist Vale immer noch gegenwärtig, er ist aktuell. Er ist kein Typ, der für fünf Minuten ein Lächeln anknipst und sich denkt: 'Lasst mich jetzt meinen Charakter anknipsen und schauen, ob wir dadurch en paar Fans finden.' Er war schon vom ersten Tag an so freundlich und so bodenständig. Deshalb zieht er so viele Menschen an – auch meine Mum.»

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