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Bradley Smith (KTM): «Das kann sich sehen lassen»

Von Günther Wiesinger
Bradley Smith auf der KTM

Bradley Smith auf der KTM

Bradley Smith stand nach dem ersten MotoGP-Testtag auf der KTM die Erleichterung ins Gesicht geschrieben.

Bradley Smith büßte mit der KTM RC16 am ersten Tag in Valencia 1,876 Sekunden auf die Bestzeit ein. Damit landete er unter 26 Piloten auf Platz 20, wobei man die Testfahrer Laverty, Tsuda und Gastfahrer Bagnaia eigentlich nicht berücksichtigen sollte.

Bradley erschien rund zehn Minuten zu spät beim Media Debrief und entschuldigte sich freundlich. «Ich muss jetzt mit 15 Technikern reden, bisher habe ich immer nur mit drei zu tun gehabt», zuckte er die Schultern. «Ich bin etwas benommen...»

Bradley, wie war dein erster Tag auf der KTM?

Ja, verrückt, ich muss so viele neue Eindrücke verarbeiten. Aber ich bin sehr positiv überrascht davon, wie gut sich alles anfühlt, obwohl so viele Dinge jetzt anders sind. Der Motor ist komplett anders, das Chassis ist jetzt ein Gitterrohrstahlrahmen, dazu kommt die WP Suspension.
Aber das Feeling ist trotzdem vorhanden. Die KTM hat auf den Michelin einen ähnlichen Charakter wie mein bisheriges Bike. Das Feedback ist vorhanden, du verstehst das Motorrad, das Motorrad reagiert auf normale Änderungen, es ist alles logisch.
Wir haben heute in erster Linie an der Elektronik gearbeitet. Die Fahrstile von Pol und mir aus den letzten drei, vier Jahren unterscheidet sich recht stark vom Fahrstil von Mika Kallio.
Wir haben deshalb die Variante gewählt, dass wir mehr durch die Kurven rollen und nicht die Stop-and-Go-Version nehmen, wie es Mika aus der Moto2 gewöhnt ist. Mika macht es wenig aus, wenn das Motorrad beim Reinfahren in die Kurven hinten herumrutscht. Das ist das, was er gewöhnt ist, weil er aus der Moto2 kommt.
Pol und ich haben eine gemeinsame Richtung eingeschlagen, wir benützen weniger «engine brake», wir haben mit unserer Richtung ein positives Feedback bekommen. Das ist gut.
Beim Chassis haben wir noch nicht viel verändert. Heute stand die Elektronik im Vordergrund. Wir haben uns bemüht, den Charakter des Motors zu verstehen. Der Motor ist ganz anders...
Der Sound hat mich ein bisschen durcheinander gebracht, glaube ich. Du weißt nie genau, wo du bist, wo das Traction Control System ist, aber es ging mit jeder Runde besser. Ich habe im Laufe des Tages alles ein bisschen besser verstanden.
Ein Rückstand von 1,8 Sekunden, das kann sich sehen lassen. Man muss berücksichtigen, dass dieses Bike nicht einmal halb so viele Kilometer zurückgelegt hat wie alle anderen Maschinen, die da draußen rumfahren. Das ist recht eindrucksvoll.
Pol und ich, wir scheinen über die gleichen Dinge zu klagen und an den gleichen Dingen zu arbeiten. Das ist gut, wenn wir parallel vorgehen.
Auch unsere Rundenzeiten sind ähnlich. Das wirkt in meinen Augen alles positiv.

Wie lange hat es gedauert, bis du dich mit dem Stahlchassis angefreundet hast?

Es hat mir sehr rasch ein klares Feedback gegeben. Ich habe rasch verstanden, was beim Vorderreifen und beim Hinterreifen vor sich geht. Ich habe mich schnell an dieses Chassis gewöhnt. Ich bin zufrieden. Das Feedback ist in Ordnung. Das ist wichtig.
Das Motorrad ist konstant, es passiert nichts Außergewöhnliches. Wenn es an einer Stelle in einer Kurve wackelt, dann passiert das auch in der nächsten Runde. So ist das Bike berechenbar.
Das heißt, wir können klar und überdacht arbeiten.
Wir sind in einer angenehmen Situation. Wir haben 1,8 Sekunden Rückstand. Aber wir kennen genügend Bereiche, wo wir uns verbessern können. Ich bin mit der Zeit von 1:32,8 min vorläufig zufrieden. Jorge Lorenzo fuhr im Quali 1:29,4 min, heute ist er 1:31,0 min gefahren. Zu seiner Pole-Zeit fehlen uns also 1,4 Sekunden, die Piste war heute sicher nicht 1,4 sec langsamer als am Samstag. Aber wir sind auf jeden Fall schon näher an der Spitze als Mika am Samstag. Das ist gut für uns.

Die Valencia-Testzeiten von Dienstag, 15. November

1. Viñales, Yamaha, 1:30,930 min
2. Rossi, Yamaha, 1:30,950
3. Lorenzo, Ducati, 1:31,052
4. Márquez, Honda, 1:31,102
5. Dovizioso, Ducati, 1:31,131.
6. Crutchlow, Hnda, 1:31,156
7. Iannone, Suzuki, 1:31,165
8. Redding, Ducati, 1:31,242
9. Barbera, Duvati, 1:31,286
10. Pedrosa, Honda, 1:31,306
11. Miller, Honda, 1:31,477
12. Bautista, Ducati, 1:31,674
13. Pirro, Ducati, 1:32,068
14. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:32,177
15. Baz, Ducati, 1:32,315
16. Folger, Yamaha, 1:32,450
17. Zarco, Yamaha, 1:32,462
18. Rabat, Honda, 1:32,578
19. Pol Espargaró, KTM, 1:32,613
20. Smith, KTM, 1:32,806
21. Rins, Suzuki, 1:32,811
22. Laverty, Aprilia, 1:32,935
23. Abraham, Ducati, 1:33,231
24. Lowes, Aprilia, 1:33,359
25. Tsuda, Suzuki, 1:34,110
26. Bagnaia, Ducati, 1:36,940

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