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Valentino Rossi (13.): «Die Wahl zwischen zwei Übeln»

Von Günther Wiesinger
Valentino Rossi

Valentino Rossi

Movistar-Yamaha-Werkspilot Valentino Rossi erlebte am Samstag beim Catalunya-GP ein Schlamassel. Er fuhr im FP3 nur auf Rang 15, Im Qualifying blieb er auf Startplatz 13 stecken. Rossi ist ratlos.

Valentino Rossi steuerte seine Movistar-Yamaha nur auf den 13. Startplatz, denn er blieb im Qualifying 1 auf Platz 3 stecken, nur die zwei Schnellsten schafften den Sprung ins Q2.

Und das FP3 am Samstagfrüh hatte er sich mit Platz 15 ebenfalls gründlich vermasselt.

«Das war ein schwieriger Tag, ganz sicher. Ich habe natürlich mit weniger Problemen gerechnet. Gestern lief es nicht fantastisch, aber ich hatte ein gutes Gefühl für das Motorrad. Nachher haben wir für den Samstag ein paar Modifikationen vorgenommen. Aber es sieht so aus, als hätte der Asphalt heute wegen der Hitze weniger Grip vermittelt. Wir hatten im FP3 viel Mühe du Sorgen mit den Reifen, das zog sich über den ganzen Tag hin. Wir bringen die Reifen nicht richtig zum Arbeiten, das gilt für alle Mischungen. Einige Reifen schaffen mehr Runden, dafür haben sie weniger Grip... Wir haben hinten und vorne nicht die idealen Reifen zur Verfügung.»

«Nur zwei Zehntel haben mir für das Q2 gefehlt. Vom 13. Platz loszufahren, das wird sehr hart. Denn unsere Pace ist nicht fantastisch. Aber wir haben noch Ideen für das Warm-up. Wir müssen die Pace verbessern, damit es uns im Rennen gelingt, ein paar Positionen nach vorne zu kommen.»

Im Vorjahr gab es in Jerez keinen Grip, in Barcelona ebenfalls nicht, Rossi gewann beide Rennen. 2017 hatte er in Jerez Mühe (Platz 7), in Barcelona bisher auch. Warum? Was konnte das 2016-Motorrad besser?

Rossi: «Unser Motorrad ist gegenüber 2016 stark verändert. Es sieht so aus, als hätten wir in diesem Jahr bei geringem Griplevel viel Mühe. Letztes Jahr kamen wir mit der M1 bei wenig Grip viel leichter ans Limit. Die 2016-Yamaha hat bei Low-Grip die Reifen besser zum Arbeiten gebracht. Und das Motorrad war im Vorjahr leichter zu fahren, in den Kurven, beim Reinfahren. Deshalb brauchte die Vorjahres-Yamaha weniger Reifen...»

Das erklärt teilweise auch, warum Jonas Folger im Q2 auf Platz 8 fuhr und das Q1 dominierte.

Rossi fuhr 2016 in Australien von Platz 15 los, im Rennen brauste er auf Platz 2. Ist ein ähnliches Manöver auch in Catalunya zu erwarten?

«Diese beiden Situationen kann man nicht vergleichen. Es wird morgen hier sicher schwieriger als in Phillip Island, denn dort war das Wetter im Qualifying halbnass, ich habe die falschen Reifen verwendet... Doch wir wussten, wenn es trocken ist, haben wir ein starkes Potenzial. Hier sind normale Verhältnisse gewesen. Unsere Pace lässt zu wünschen übrig, deshalb wird das Vorstossen im Rennen mühselig.»

Was sagt Rossi zu den vier Samstag-Stürzen von Weltmeister Marc Márquez? «Heute sind viele Fahrer gestürzt. Denn der Belag hat einen sehr geringen Griplevel. Und aus irgendeinem Grund war der Grip heute geringer als am Freitag. Aber gleichzeitig muss man harte Reifen fahren, wenn man die 25 Rennrunden überstehen will. Es ist ein Albtraum, hier mit der Yamaha zu fahren. Auch wenn du langsam fährst, es passiert nichts auf natürliche Art und Weise. Und jedes Mal, wenn ich in eine Kurve einbiege, fühle ich mich am absoluten Limit.»

In der Rennpace agiert der überlegene Dani Pedrosa auf einem anderen Planeten, er fuhr auch über eine einzelne Quali-Runde 0,331 sec schneller als Lorenzo. Aber ausser Pedosa und Lorenzo muss Rossi in der Rennpace bisher keinen Gegner fürchten.

«Ja, wenn es heisser wird morgen, wird es für mich schwieriger. Es ist wie in Jerez. In der Früh tun wir uns leichter. Wenn der Belag am Nachmittag mehr als 50 Grad heiß wird, haben wir Sorgen. Der Sonntag wird für alle hart. Meine Rennpace ist nicht fantastisch, es gibt einige Fahrer, die ähnlich schnell fahren können wie ich. Pedrosa ist überlegen, das ist richtig. Ich widerspreche aber nicht, wenn jemand vermutet, dass wir im Rennen gut aussehen können.»

«Doch die Reifen lassen nach fünf, sechs Runden extrem nach. Das Rennen dauert aber 25 Runden. Und mit den harten Reifen sind wir nie schnell», lacht Valentino. «Wir haben also die Wahl zwischen zwei Übeln. Entweder fahren wir fünf Runden und machen dann langsam weiter. Oder wir fahren die harten Reifen und bleiben über die ganzen 25 Runden langsam. Das müssen wir entscheiden...»

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