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Cal Crutchlow (Honda/1.): «Nicht bei 100 Prozent»

Von Günther Wiesinger
Honda-Pilot Cal Crutchlow in Silverstone

Honda-Pilot Cal Crutchlow in Silverstone

Lokalmatador Cal Crutchlow sorgte am Freitag in Silverstone für Jubel auf den Rängen, als er im zweiten MotoGP-Training die Tagesbestzeit in den Asphalt brannte.

Der britische LCR-Honda-Pilot Cal Crutchlow sorgte im zweiten freien MotoGP-Training in Silverstone mit 2:00,897 min für die Bestzeit. Rossi fuhr auf Platz 2 – und war 0,241 sec langsamer.
Crutchlow, selbst nach schlimmen Trainings recht unterhaltsam und gesprächig, war nach dem starken Freitag-Auftritt in seinem Element.

Cal, anscheinend macht dir der Druck des Heim-GP nichts aus?

Ja, ich dachte, da sei ein Fahrer, der fantastisch fährt, wenn er Druck hat. Und sein Motorrad ist immer eine Rakete. (Er spielte wohl auf Bradley Smith an, der an 23. und letzter Stelle liegt).

Im Ernst: Ich fühle mich okay, ich fühle mich gut. Mein Motorrad funktioniert gut. Versteht mich nicht falsch: Aber morgen ist ein anderer Tag. Und er könnte nicht so gut ausfallen wie der heutige. Wir wissen es. Wir fahren Motorradrennen, da ist nichts jemals einfach. Und es gibt nichts zu träumen. Wir werden unser Bestes versuchen.

Heute war einfach ein guter Tag. Alles ist gut verlaufen. Ich habe schon im FP1 ein gutes Gefühl gehabt, da war ich Dritter mit dem weichen Vorderreifen, was normal nicht mein Stil ist. Im FP2 haben wir den härteren probiert. Und dann war er zu weich, denn die Asphalttemperatur ist gestiegen.

Ich habe hier im Vorjahr denselben Reifen bei 20 Grad Asphalttemperatur gefahren, heute war der Belag 40 Grad heiß. Deshalb war diese Mischung natürlich zu weich. Aber wir haben keine andere Option. Wir müssen trachten, dass wir diesen Reifen so gut wie möglich zum Arbeiten bringen.

Ich wollte den weichen Hinterreifen am Schluss nicht reinstecken. Aber Crew-Chief Beefy sagte: «Mach den weichen Reifen rein, vielleicht fliegst du sonst aus den Top-Ten raus. Und wenn es im FP3 Samstagfrüh Ärger gibt, weil womöglich nach einem Motorschaden Öl auf der Strecke ist oder sonst was, dann musst du ins Q1.»

Klar habe ich ein bisschen gepusht, aber nicht annähernd bei 100 Prozent meiner Möglichkeiten. Außerdem hatte ich einen stark gebrauchten Vorderreifen drauf. In der letzten Kurve wäre ich fast abgeflogen. Das wäre ein spektakulärer Crash geworden. Ich bin jedenfalls glücklich mit Day 1.

Viñales sagt, die Piste sei deutlich holpriger als 2016. Stimmst du zu?

Drei Kurven sind neu asphaltiert worden. Dort fahren wir schneller als 2016, sie sind jetzt besser. Aber im Rest der Kurven ist der Belag schlimmer geworden; dort fahren wir also langsamer.

Ich sage euch: Es ist holprig! Turn 9. Schau dir die Moto3-Bikes dort an. Es war beängstigend. Ich konnte nicht einmal hinschauen... Aber wenn du selbst auf dem Bike sitzt, musst du damit einfach irgendwie fertig werden.

Es waren auf jeden Fall erstaunliche Rundenzeiten für den ersten Tag in Silverstone. Letztes Jahr bin ich im Rennen 2:02,6 min gefahren, heute im FP1 schon 2:02,7. Und im FP2 bin ich 2;00,8 gefahren. Im Vorjahr bin ich im FP1 mit 2:04,2 min gefahren. Ich war also auf Anhieb 1,5 sec schneller als voriges Jahr. Damals bin ich Freitagnachmittag 2:01,9 min gefahren. Warum das so ist? Keine Ahnung. Vielleicht liegt es am wärmeren Wetter.

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