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Alvaro Bautista: Ducati bietet Riesenchance in SBK

Von Ivo Schützbach
Alvaro Bautista bekommt trotz guter Leistungen keinen MotoGP-Platz

Alvaro Bautista bekommt trotz guter Leistungen keinen MotoGP-Platz

Das Team Angel Nieto zieht sich aus der MotoGP-Klasse zurück, Ducati versucht Alvaro Bautista anderweitig unterzubringen. In der Superbike-WM kommt er für das Werksteam in Frage – auf Kosten von Marco Melandri.

Jorge Martinez wird sich nach sieben Jahren mit seinem Team Angel Nieto Ducati Ende 2018 aus der MotoGP-WM verabschieden. Seine beiden Plätze werden an das neue Team SIC Petronas Yamaha vergeben, das nächste Saison mit Franco Morbidelli und Fabio Quartararo antritt. Martinez wird als Berater engagiert.

Alvaro Bautista findet in der MotoGP-WM keinen Platz mehr, überzeugt im Martinez-Team mit betagtem Material aber seit Anfang Mai mit starken Leistungen. In den letzten acht Rennen brauste er siebenmal in die Top-10, auf dem Sachsenring glänzte er als Fünfter.

Ducati möchte deshalb gerne mit dem 33-jährigen Spanier weitermachen – in der Superbike-WM. Anfang August bestätigte Sportdirektor Paolo Ciabatti, dass Bautista für den Platz neben Chaz Davies im Werksteam in Frage kommt: «Er ist eine der möglichen Optionen, die wir für 2019 für die Panigale V4S in Betracht ziehen.»

Bautista fährt seit 2010 MotoGP, seine besten Jahre erlebte er bei Honda: 2012 und 2013 wurde er in der WM Fünfter und Sechster, drei dritte Plätze sind seine besten Ergebnisse. 2006 wurde er auf der 125er Weltmeister, zwei Jahre später auf der 250er Vize. In den kleinen Klassen holte er 46 Podestplätze, darunter 16 Siege.

Bis zur Sommerpause war bei Ducati stets zu hören, dass es nächstes Jahr mit dem aktuellen Duo Chaz Davies und Marco Melandri weitergehen soll. «Und sollte einer von beiden nicht verlängern, haben wir mit Michael Ruben Rinaldi einen schnellen Junior parat stehen», erklärte Stefano Cecconi, Chef von Hauptsponsor Aruba und zugleich Teamprinzipal.

Aus dem Umfeld von Melandri ist zu hören, dass der Deal mit Bautista bereits besiegelt sei. Weder von Ducati noch von Aruba gibt es einen Kommentar dazu, es ist lediglich zu erfahren, dass die Entscheidung in den kommenden Tagen fällt.

Melandri, der dieses Jahr die ersten zwei Superbike-Rennen in Australien gewann, sechsmal aufs Podest fuhr und aktuell WM-Fünfter ist, fürchtet um seine Zukunft. Monatelang verhandelte er mit Yamaha, dort fahren im Werksteam 2019 aber weiterhin Michael van der Mark und Alex Lowes.

Im Satelliten-Team GRT wird es eine dritte Werks-R1 geben, diese soll aber einer der drei Supersport-Piloten Sandro Cortese, Lucas Mahias oder Federico Caricasulo erhalten. Für eine zweite Maschine ist nicht genügend Budget da, für einen teuren Fahrer wie Melandri ebenfalls nicht.

Eine interessante Möglichkeit könnte sich für den 36-Jährigen im Milwaukee-Team ergeben. Ändert Aprilia nicht in letzter Sekunde seine Forderungen, wird Teamchef Shaun Muir zu Ducati abwandern. Dann wäre sein Team auf einen Schlag für alle Spitzenfahrer, die noch ohne Job sind, sehr reizvoll. Eugene Laverty, Tom Sykes, Marco Melandri, Jordi Torres, Scott Redding und einige mehr haben Interesse.

Bei so großer Auswahl ist Muir in einer komfortablen Situation: Die Fahrer werden ihre gewöhnlichen Gehaltsforderungen nicht durchsetzen können und sich gegenseitig ausbooten.

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