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Bradley Smith: «Ich werde 2019 nicht mehr KTM fahren»

Von Günther Wiesinger
Red Bull-KTM-Werkspilot Bradley Smith ist enttäuscht, weil er in den KTM-Plänen keine Rolle mehr spielt. «Als Testfahrer wäre ich 2019 womöglich schneller als die vier Stammfahrer. Das würde nicht gut aussehen.»

Bob Moore, der Manager von Bradley Smith, hat schon beim GP von Österreich erkannt, dass sein Schützling 2019 bei Red Bull KTM nicht mehr erwünscht ist – auch nicht als MotoGP-Testfahrer. «Bei KTM ist kein Platz mehr für ihn», berichtete SPEEDWEEK.com nach dem Spielberg-GP über Smith. Inzwischen ist sich auch der Engländer bewusst, dass die KTM-Ära für ihn definitiv zu Ende geht.

KTM wird neben Mika Kallio einen zweiten Testfahrer engagieren – und das wird aller Voraussicht nach Dani Pedrosa sein. Motorsport-Direktor Pit Beirer macht aber kein Geheimnis daraus, dass die Anzahl der Wildcard-Einsätze künftig verringert werden. Kallio sollte in diesem Jahr fünf Wildcards erhalten: Jerez, Sachsenring, Spielberg, Aragón und Valencia.

Der 27-jährige Bradley Smith hat seinen Platz für 2019 an Johann Zarco verloren. Er will aber 2020 wieder in die MotoGP-WM zurückkehren. Er hatte noch Hoffnungen auf einen Yamaha-Testfahrervertrag, aber dort dürfte Jonas Folger in der Favoritenrolle sein. Bei seinem Auftritt beim Racing for Fun-Event auf dem Pannoniaring am 28./29. Juli steuerte Folger jedenfalls eine R1-Yamaha.

«Ich werde nach dieser Saison nicht mehr für KTM fahren», stellte Bradley Smith in Silverstone unmissverständlich fest. «Meine Vision für die Zukunft unterscheidet sich von dem, was künftig bei KTM von einem Testfahrer erwartet wird. KTM und ich, wir haben unterschiedliche Vorstellungen, was die Zukunft betrifft. Ich will Rennen fahren. KTM will die Testfahrer aber künftig nicht mehr mit Wildcards ausstatten.»

Das passt ausgezeichnet zu den Plänen von Dani Pedrosa, der schon vor seiner Rücktrittserklärung in Sachsen sagte: «Ich will den Rennsport nicht mehr mit der bisherigen Intensität betreiben.»

Nach dem missglückten Deal mit SIC Petronas-Yamaha, wo ihm Fabio Quartararo vorgezogen wurde, sagte Bradley Smith im SPEEDWEEK.com-Interview: «Die Moto2-WM könnte ein Thema werden. Dann bin ich wenigstens weiter im MotoGP-Paddock. Die Superbike-WM kommt nicht in Frage.»

Smith weiter: «Als Team haben wir durch die Situation mit Mika Kallio gelernt. Letztes Jahr hat er nich klar überstrahlt. Zu Beginn der Saison 2018 hat er mit dem neuen Motorrad sogar Pol und mich besiegt – in Jerez. Das war nicht gut für die Marke und die Entscheidungsträger.»

«Wenn ich mit meiner aktuellen Form bei KTM bliebe und Testfahrer wäre, könnte es passieren, dass ich alle vier MotoGP-Fahrer 2019 hinter mir lasse», überlegt Smith. «Und dabei bin ich schon im Mai rausgeschmissen worden... Das würde für niemanden gut aussehen. Sie brauchen also jemand, der die neue Strategie mitträgt, sich auf die Tests beschränkt. Und ich denke, Mika und wer auch immer der zweite Testfahrer wird, wird diese Aufgabe mit Bravour erfüllen.»

Bradley Smith (er verhandelt auch mit Aprilia wegen eines Testfahrervertrags) testet aber seit der Verletzung von Kallio neue Teile für KTM. Er versichert, dass er bis zum Saisonende alles unternehmen wird, um das KTM-Projekt voranzutreiben.

Smith: ?«Ich habe von KTM im Mai erfahren, dass ich meinen Job verliere, als sie Zarco präsentiert haben. Ich bin seit Mai bis heute unterwegs, ohne eine Aussicht auf einen neuen Vertrag zu haben. ich gehe der Arbeitslosigkeit entgegen. KTM hat mir keinen Testfahrervertrag versprochen, gar nichts. Und trotzdem habe ich meine Aufgabe nach besten Wissen und Gewissen bewerkstelligt.»

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