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Kork Ballington und Noboru Ueda: Vollgas trotz Brille

Von Vanessa Georgoulas
Dass man auch mit einer Brille auf der Nase GP-Siege einfahren kann, bewies erst der vierfache Weltmeister Kork Ballington und später auch der 125ccm-Pilot Noboru Ueda. Beide erinnern sich an diese Zeit zurück.

Kontaktlinsen kamen für Kork Ballington nicht in Frage. Der vierfache Weltmeister, der in die MotoGP Legends Hall of Fame aufgenommen wurde, verrät in einem Video-Interview auf «MotoGP.com»: «Ich habe es ausprobiert, aber es war nicht bequem, deshalb blieb ich bei der Brille.» Diese wurde er erst nach seiner Rennfahrer-Karriere los.

«Nach dem Rennfahren liess ich mich operieren, da habe ich die Brille weggeworfen», erzählt der heute 67-Jährige aus Südafrika, der zwischen 1976 und 1982 insgesamt 31 GP-Siege erobern konnte. Dabei war ihm die Brille manchmal auch im Weg, wie er erzählt: «Eines Tages konnte ich die Kurven nicht mehr sehen, deshalb ging ich zum Optiker und er gab mir eine Brille, damit hatte ich wieder den Durchblick. Aber es war sehr schwierig, mit Brille zu fahren.»

«Manchmal rutschte sie mir von der Nase und ich konnte nicht wirklich sehen, wo ich hinfuhr, das war schon irritierend», fährt Ballington fort. «Vor allem an heissen Tagen rutschte sie weg und ich konnte ja nicht einfach stoppen, um sie wieder raufzuschieben, deshalb musste ich dann über den Brillenrand hinweg schauen, um noch etwas zu erkennen. Das war sehr unbequem und es war auch schwierig, sich dabei ganz aufs Rennfahren zu konzentrieren.»

Auch Noboru Ueda kämpfte mit einer Brille auf der Nase um WM-Punkte und Siege. Der Japaner fuhr von 1992 bis 2002 ausschliesslich in der 125-ccm-Klasse mit und wurde dort zwei Mal WM-Zweiter. 1994 musste er sich gegen Kazuto Sakata geschlagen geben, 1997 unterlag er im Titelkampf gegen Valentino Rossi, der damit seine erste WM-Krone eroberte.

Im Gegensatz zu Ballington hatte Ueda keine Probleme mit der Brille. «Viele fragen mich, ob ich wegen der Brille Probleme hatte, etwa beim Auf- und Absetzen des Helmets. Aber das war nie so», beteuert der 51-Jährige. «Denn sowohl die Gläser als auch der Rahmen wurden angepasst. Vor allem der Bereich hinter den Ohren wurde so konstruiert, dass sie in Position blieb. Sie verrutschte nicht, auch wenn ich mich auf dem Bike aufrichtete oder zusammenkauerte. Und auch bei harten Bremsmanövern hatte ich nie Probleme. Das beweist, dass auch ein Fahrer mit Brille beinahe Weltmeister werden kann – oder sogar Champion, wie Kork gezeigt hat.»

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