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Marc Márquez (Honda/1.): Weniger Grip ist mehr

Von Nora Lantschner
Márquez steht auf Pole, WM-Leader Dovizioso auf Platz 3

Márquez steht auf Pole, WM-Leader Dovizioso auf Platz 3

Marc Márquez steht in Las Termas in sechs Jahren zum fünften Mal auf Pole-Position – auch ein Problem an der Kette im FP4 hielt den Repsol-Honda-Star nicht auf. Wer kann es am Sonntag mit dem Weltmeister aufnehmen?

Seit 2014 gastiert die MotoGP-WM in Las Termas de Río Hondo – und in den sechs Jahren sicherte sich Marc Márquez fünf Mal die Pole-Position. Nur Jack Miller (Pramac-Ducati) unterbrach diese beeindruckende Serie 2018 – in diesem Jahr steht aber wieder der Spanier auf Startplatz 1.

«Für den Moment ist es ein sehr gutes Wochenende, aber natürlich ist der Sonntag das Wichtigste. Ich fühlte mich heute im FP3 wirklich stark, im FP4 hatten wir ein kleines Problem, aber das ganze Team hat sehr gut reagiert», berichtete der 26-Jährige.

Der Titelverteidiger legte in Argentinien einen fast perfekten Samstag hin: Bestzeit im FP3 und damit in der kombinierten Zeitenliste, Bestzeit im FP4 und Bestzeit im Q2. Im vierten freien Training lief es für Márquez aber nicht nach Plan – schon nach wenigen Minuten musste er seine RC213V am Streckenrand stehen lassen und sich auf den Weg zum Ersatzmotorrad machen. Erst eine Nahaufnahme löste auf, dass die Kette abgesprungen war.

«Das andere Bike vorzubereiten war für die Strategie vielleicht nicht das Beste, weil wir für das FP4 und das Qualifying alles sehr gut geplant hatten. Aber wir haben Dinge ausprobiert und das Wichtigste verstanden», fügte der Repsol-Honda-Star hinzu. «In der Quali-Session habe ich dann versucht zu pushen, weil ich wusste, dass die anderen Fahrer nahe dran sein würden. Auf der schnellen Runde habe ich ein kleines bisschen mehr Probleme als mit der Rennpace, weil das Set-up komplett anders ist. Aber ich bin glücklich, mit meiner Pace fühle ich mich stark, das ist das Wichtigste.»

Wen hat Márquez für den Sonntag auf der Rechnung? Die Pace seines Markenkollege Cal Crutchlow machte einen starken Eindruck, im Qualifying landete der Brite aber nur auf Rang 8. «Cal hat, glaube ich, mehr oder weniger dasselbe Problem wie ich: Auf einer Runde hat er etwas mehr Schwierigkeiten, aber mit seiner Rennpace ist er dabei. Dann haben wir diese zwei Jungs [Maverick Viñales und Andrea Dovizioso] – und Valentino [Rossi]. Es sieht so aus, als seien sie die stärksten Gegner», meinte der Pole-Setter in der Pressekonferenz.

«Wir müssen versuchen, die Streckenbedingungen zu verstehen, die sich stark verändern. Am Vormittag war der Grip anders als am Nachmittag. Jedes Mal ist mehr Abrieb auf der Strecke und der Grip ist besser. Ehrlich gesagt fühlte ich mich am Freitag besser – oder der Abstand war größer, weil weniger Grip vorhanden war. Dann fühle ich, dass es leichter ist zu fahren. Davon abgesehen war die Pace heute gut. Sie werden dabei sein, wir müssen schauen, welche Strategie wir anwenden können.»

Das Wetter könnte die Karten für den Argentinien-GP aber noch einmal kräftig durchmischen. «Wenn es am Sonntag regnet, dann ist das ein Fragezeichen für alle, auch für mich. Keiner ist im Regen gefahren», gab der fünffache MotoGP-Weltmeister zu bedenken. «Wenn es ein Regenrennen wird, dann ist hoffentlich auch das Warm-up nass, damit wir einige Dinge und das Limit der Strecke, also den Grip, austesten können. Wir werden sehen.»

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