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Gigi Dall’Igna: Lob für Petrucci, Kritik an Honda

Von Günther Wiesinger
Ducati-Renndirektor Gigi Dall'Igna hat schon alles gewonnen – 125er, 250er und Superbike-WM. Nur die MotoGP-WM fehlt ihm noch. In Mugello sparte er nicht mit Lob für Danilo Petrucci.

Nach Andrea Dovizioso 2017 und Jorge Lorenzo 2018 stürmte jetzt Danilo Petrucci mit der Ducati Desmosedici zum grandiosen Sieg auf dem Autodromo del Mugello. Gigi Dall’Igna, seit Oktober 2013 General Manager bei Ducati Corse, war die Genugtuung und die Freude anzusehen. «Ich habe immer versucht, das Motorrad für alle Piloten fahrbar zu machen. Ich bin stolz auf Danilo. Er hat zum ersten Mal ganz auf Sieg gesetzt. Und er hat alles wie ein Veteran umgesetzt.»

Die Ducati-Asse Petrucci und Dovizioso nahmen WM-Leader Marc Márquez am Podest in ihre Mitte. Im Interview mit dem TV-Sender Sky Italia drückte Dall’Igna seinen berechtigten Stolz aus. «Es ist fantastisch. Ich bin glücklich und stolz auf die Arbeit, die wir in den vergangenen Jahren geleistet haben. Mugello ist für Ducati ein ganz besonders wichtiges Rennen. Denn die meisten unserer Mitarbeiter waren an der Strecke, um uns zu unterstützen. Und vor ihren Augen zu gewinnen, war wahrhaftig zufriedenstellend.»

Sieger Danilo Petrucci hat einen Ein-Jahres-Vertrag bei Ducati mit Option für 2020 die im Laufe des Juni eingelöst werden muss. Der populäre «Petrux» ist schon WM-Vierter, er hat 2019 alle sechs Rennen unter den Top-6 beendet. Die Vertragsverlängerung ist also nur noch Formsache.

Wie schätzt Gigi Dall’Igna die Situation ein?

«Danilo hat am Sonntag ein großartiges Rennen abgeliefert. Wie schon in Le Mans. Er ist im Werksteam vom Beginn an gut zurechtgekommen. Aber in den ersten drei, vier Rennen lief es am Sonntag jeweils nicht optimal. Trotzdem hat er immer demonstriert, dass er vorne mitfahren kann. In Mugello hat er eine unglaubliche Performance abgeliefert! Es sah so aus, als sei er daran gewöhnt, solche Situationen zu beherrschen, aber in Wirklichkeit hat er vorher nie wirklich um den Sieg in der MotoGP gekämpft.»

Vor einem Jahr gewann Lorenzo auf der Ducati in Mugello, nachdem das Werk einige seiner Wünsche erfüllt und die Sitzposition nach seinen Vorstellungen abgeändert hatte. Momentan macht Lorenzo diese Phase bei Repsol-Honda durch. Er fordert bei HRC ein benutzerfreundlicheres Motorrad, das aktuelle sei für Marc Márquez maßgeschneidert worden, lästerte der Spanier.

Wie sieht Gigi Dall’Igna die Problematik mit den zwei Superstars bei Repsol-Honda, die miteinander acht WM-Titel gewonnen haben und als «Dream Team» galten?

Dall’Igna kann sich einen kleinen Seitenhieb nicht verkneifen: «Unsere Piloten haben unterschiedliche Fahrstile. Aber ich denke, ein gutes Motorrad muss den Fahrern die Möglichkeit geben, das passende Set-up für ihre Bedürfnisse zu finden. Ich habe mich immer bemüht, meine Rennmotorräder so zu gestalten. Ich mit froh über unsere Situation. Denn es ist wichtig, dass all deine Fahrer auf jeder Rennstrecke konstant jene Positionen anpeilen können, um die es geht und die zählen.»

Das Mugello-MotoGP-Ergebnis:

1. Petrucci. 2. Márquez. 3. Dovizioso. 4. Rins. 5. Nakagami. 6. Viñales. 7. Pirro. 8. Crutchlow. 9. Pol Espargaró. 10. Quartararo. 11. Aleix Espargaró. 12. Mir. 13. Lorenzo. 14. Abraham. 15. Iannone. 16. Oliveira. 17. Zarco.

Der WM-Stand nach 6 von 19 Rennen:

1. Marc Márquez 115. 2. Dovizioso 103. 3. Rins 88. 4. Petrucci 82. 5. Rossi 72. 6. Miller 42. 7. Crutchlow 42. 8. Viñales 40. 9. Nakagami 40. 10. Pol Espargaró 38.

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