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Pol Espargaró: «Pedrosa arbeitet an zukünftiger KTM»

Von Nora Lantschner
Pol Espargaró blickt in die Zukunft

Pol Espargaró blickt in die Zukunft

«In Assen oder am Sachsenring, wo es nicht so heiß ist, sind wir normalerweise gut», hofft Red Bull-KTM-Werksfahrer Pol Espargaró, der auch über die wichtige Rolle von Edeltester Dani Pedrosa spricht.

Nach dem Barcelona-GP standen für das Red Bull KTM Werksteam zwei Testtage auf dem Programm. «Der Barcelona-Test war aber nicht wie in Jerez, wo wir so viele neue Dinge ausprobiert haben. In Barcelona ging es ein bisschen ruhiger zu: Wir haben einiges, das wir schon hatten, noch einmal getestet. Wir haben keine wirklich großen Sachen bekommen, aber kleine getestet, die für die nächsten Rennen wichtig sein werden», fasste Pol Espargaró zusammen.

Dabei ging es vor allem um eine Gewichtsreduzierung des Motorrads: «Von WP über das Chassis bis zu unterschiedlichen Schwingen – einfach, um es ein kleines bisschen leichter zu machen», verriet er.

Der bisher stärkste KTM-Werksfahrer, der in der WM-Wertung aktuell Rang 9 belegt, war am zweiten Testtag allerdings nur mehr abseits der Strecke dabei. «Ich bin am Montag gestürzt und hatte ziemliche Schmerzen im Handgelenk, deshalb habe ich am Mittwoch nicht mehr getestet und mich ausgeruht», berichtete Espargaró.

Umso wichtiger war es, dass Edeltester Dani Pedrosa in Barcelona voll einsatzfähig war. «Stellt euch vor, wenn nur Johann hätte testen können... Wir vertrauen ihm, aber wir hätten nur die Hälfte an Informationen bekommen. Vielleicht nicht so sehr für jetzt, aber Dani ist sehr wichtig für die Zukunft des Projekts. Es war auch gut, das ein bisschen von außen zu sehen – auch wenn es mir nicht gefallen hat – aber es war gut zu sehen, was passiert, wenn man nicht selbst auf dem Motorrad sitzt», erzählte Pol, der seinen neuen Kollegen auch an der Strecke beobachtete.

«Ich glaube, Dani ist immer noch im Prozess, die KTM kennenzulernen. Es ist super gut zu hören, was er sagt, weil er den Ingenieuren andere Blickwinkel gibt. Er hat zum Beispiel etwas getestet, mit dem er noch nicht so schnell sein konnte, aber er meinte: 'Das ist die Zukunft.' Dani weiß das, weil er viel Erfahrung hat. Ich kann das nicht, weil ich nicht so viele Jahre auf einer Werks-Honda gewonnen habe. Ich habe diese Informationen nicht, auch wenn ich auf der KTM schnell bin. Diese Art von Informationen hat nur Dani. Er hat auch einen besonderen Fahrstil, weil sein Körperbau anders ist. Er richtet das Motorrad im Kurvenausgang sehr früh auf, er geht ziemlich früh ans Gas, aber sanft, nicht mit so viel Drehmoment. Es ist sehr anders zu dem, was wir gewohnt sind. Aber es ist interessant, unterschiedliche Fahrstile zu sehen», analysierte der 28-jährige Spanier.

Espargaró weiter: «Wir haben in der Vergangenheit gesehen, dass Dani eine fantastische Honda entwickelt hat. Als Casey [Stoner] dort war, hat man gehört, dass er ein großartiger Fahrer war, wenn es darum ging, schnell zu sein, aber nicht um ein Motorrad zu entwickeln. Dani war der Mann, der viel getestet hat – und Casey war unglaublich schnell. Ich weiß es nicht, aber es scheint auch so, dass Marc die Dinge, die Dani getestet hat, immer gefallen haben.»

Pedrosa arbeitet vor allem für die Saison 2020: «Er konzentriert sich auf das zukünftige Motorrad, nicht auf das, was wir in ein paar Rennen einsetzen. Diese Dinge können wir selbst testen. Er arbeitet an einem neuen Paket – ganz ähnlich, wie es Honda macht, die das Bike schon zur Saisonmitte testen und dann nochmal am Ende der Saison, um das neue Paket für den Malaysia-Test zu Beginn des neuen Jahres bereit zu haben.»

«Es ist nicht so, dass Mika [Kallio] keinen guten Job macht. Es ist eine andere Art des Arbeitens», betonte Pol. «Dani arbeitet am neuen Motorrad, wir konzentrieren uns mehr auf die kurzfristigen Dinge, er arbeitet auf lange Sicht. Ich glaube, Dani ist der richtige, um das zu tun. Wir werden sehen, wie das neue Motorrad wird. Es ist das erste Mal, dass wir bei KTM so etwas machen, deshalb ist es ziemlich interessant.»

Wie stellt sich der Red-Bull-KTM-Werksfahrer nach fünf Top-10-Platzierungen in sieben Grand Prix den weiteren Verlauf der Saison 2019 vor? «Wir werden viel arbeiten. Ich glaube aber, dass wir die größten Schritte jetzt schon gemacht haben. Natürlich werden noch neue Dinge kommen, aber ich weiß nicht, ob wir uns damit so stark verbessern, wie wir es zum Beispiel in Jerez gemacht haben oder in dieser ersten Hälfte der Saison. Wir sind schon auf einem guten Level und kämpfen um gute Platzierungen, vor allem im Qualifying. Wir waren nicht so gut auf einer Runde und haben uns dort ziemlich stark verbessert. Jetzt sind wir in jedem Rennen mehr oder weniger 15 Sekunden von der Spitze weg, das ist fantastisch», unterstrich er. «Sich noch weiter zu verbessern wird knifflig. Weniger als 0,5 sec pro Runde auf die Top-Jungs zu verlieren, wird hart. Aber ich und KTM bleiben optimistisch, weil sie wirklich hart arbeiten.»

Für den bevorstehenden Assen-GP gibt sich Espargaró vorsichtig optimistisch: «Ich möchte nicht sagen, dass es eine KTM-Strecke ist, aber auf den Strecken, wo es nicht so heiß ist, sind wir gut. Warum? Wenn wir guten Grip haben, können wir das Motorrad besser einlenken und der Unterschied zwischen uns und der Spitze ist nicht so groß. Vor allem hier und am Sachsenring, wo die Temperaturen normalerweise nicht so hoch sind, haben wir besseren Grip und können unsere Position verteidigen, etwas schneller in den Kurven sein und dann unser Drehmoment einsetzen.»

Der WM-Stand nach 7 von 19 Rennen: 1. Márquez 140. 2. Dovizioso 103. 3. Rins 101. 4. Petrucci 98. 5. Rossi 72. 6. Miller 53. 7. Quartararo 51. 8. Nakagami 48. 9. Pol Espargaró 47. 10. Crutchlow 42. 11. Viñales 40. 12. Morbidelli 34. 13. Aleix Espargaró 27. 14. Mir 22. 15. Lorenzo 19.

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