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Andrea Iannone: «Alles hat seinen Nutzen»

Von Nora Lantschner
Andrea Iannone: Seine MotoGP-Zukunft ist ungewiss

Andrea Iannone: Seine MotoGP-Zukunft ist ungewiss

Andrea Iannone wurde wegen Dopings zwar für 18 Monate gesperrt, trotzdem gibt sich der MotoGP-Pilot kämpferisch. Er spricht über Träume, Bescheidenheit und die Lektionen des Lebens.

Andrea Iannone hat aktuell mehr Zeit als ihm lieb ist, was nicht nur an der Coronakrise liegt. Seit dem 17. Dezember ist der Aprilia-Pilot vom Motorrad-Weltverband FIM gesperrt, weil in seiner Urinprobe vom Sepang-GP 2019 der verbotene Stoff Drostanolon, ein anaboles Steroid, nachgewiesen wurde. Auch wenn die Verteidigung versuchte, durch eine Haarprobe die These einer ungewollten Aufnahme über den Verzehr eines Steaks in Asien zu untermauern, war das am 1. April verkündete Urteil knallhart: Mit der 18-monatige Sperre (bis zum 16. Juni 2021) steht die MotoGP-Karriere des 30-jährigen Italieners vor dem Aus.

Iannone will sich aber nicht unterkriegen lassen und unterstreicht das immer wieder auch über seinen Instagram-Account, wo er sich seinen 1,6 Millionen Followern gegenüber von einer ungewohnt tiefgründigen Seite präsentiert. Unter anderem rief er seine Fans dazu auf, an ihren Träumen festzuhalten: «Als ich noch keine zehn Jahre alt war und zum ersten Mal auf ein Motorrad gestiegen bin, mit meinem Vater an meiner Seite, habe ich gleich verstanden, dass es schwierig, ja fast unmöglich werden würde, es zum Profi-Motorradfahrer zu schaffen. Aber ich habe auch nie gedacht, dass es anders laufen könnte. Ich habe nie daran gedacht, dass ich kein Profi werden könnte.»

Der Tipp des 13-fachen GP-Siegers: «Kämpfe, sei beharrlich, bringe Opfer und koste deine Errungenschaften oder die Lektionen, die das Leben bereithält, aus. Alles wird seinen Nutzen haben! Stelle deine Träume nie in Frage, sonst werden sie genau das mit dir tun.»

Daran will sich der gesperrte MotoGP-Pilot auch selbst halten: «Ich bin gefallen, ich falle und ich werde wieder fallen. Das Wichtige ist, sich wieder aufzurichten. Immer», bekräftige er.

«Die Bescheidenheit ist das Fundament für den Erfolg», erklärte Iannone. «Seit ich klein war, hat mein Vater diesen Satz in mir verinnerlicht. Ich muss aber zugeben, dass es kein Satz ist, dessen Bedeutung ich auf Anhieb verstanden habe… Aber ich habe es als selbstverständlich genommen, dass es schon so sein wird. Manche glauben, dass die Bescheidenheit sich im Hinblick auf das Karma bezahlt machen würde. Aber jetzt weiß ich besser als je zuvor, was mein Vater mit diesem Satz meinte: Man muss bescheiden bleiben, nicht etwa, um im Gegenzug Bescheidenheit entgegengebracht zu bekommen, sondern um die anderen zu respektieren. Immer – im Erfolg, in der Niederlage, in jedem Moment.»

Wenn der 30-Jährige aber die Zeit zurückdrehen könnte, würde er dann trotzdem etwas anders machen? «Wer würde das nicht wollen? Im Nachhinein würden wir alle etwas an unserer Vergangenheit ändern», glaubt Iannone. «Ein Fehler, ein Moment, eine Entscheidung… Aber aus diesem Fehler gelernt zu haben, an einem Moment gewachsen zu sein oder verstanden zu haben, welche Entscheidung falsch war, das alles sind Lektionen, durch die wir reifer werden und zu dem werden, was wir sind.»

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