Pol Espargaró: Klappt es noch mit dem KTM-Sieg?
Pol Espargaró blickt auf seine MotoGP-Zukunft voraus
Nach Platz 3 im Europa-GP liegt Pol Espargaró auf WM-Rang 7 – elf Punkte hinter dem WM-Fünften Franco Morbidelli, aber gleichzeitig auch nur einen Zähler vor LCR-Honda-Pilot Takaaki Nakagami.
«Mein Ziel ist es, Taka am Ende der WM zu schlagen – und Honda, bevor ich dann dorthin wechsle», scherzte Pol mit Blick auf die WM-Tabelle vor dem zweiten Part des Valencia-Doppels. «Nein, wir sind in den zweiten Rennen sehr stark, in Misano zum Beispiel hatten wir im ersten Rennen große Probleme, aber im zweiten waren wir auf dem Podium. In Aragón hatten wir zunächst so große Mühe und dann waren wir im zweiten Rennen wieder in der Nähe der Podestplätze. Ich weiß nicht, was hier passieren wird. In den Doppel-Events hatten wir bisher aber meist im ersten Rennen Mühe und dann haben wir uns verbessert. Aber hier in Valencia ist die Situation anders, weil wir schon ein starkes erstes Rennen gezeigt haben. Wir waren recht gut, hinter den Suzuki – wenn auch ziemlich am Limit. Somit ist die Situation ganz klar anders. Wir müssen uns verbessern, aber ich habe nicht das Gefühl, dass wir großen Spielraum haben.»
«Wir sind auf Rang 7 in der WM-Tabelle, ganz knapp vor Taka. Ich kann mir vorstellen, dass er an diesem Wochenende sehr schnell sein wird. Mal sehen, ob wir ihn schlagen können – und in der WM-Tabelle noch nach vorne kommen», gab sich der Red Bull-KTM-Werksfahrer motiviert.
Zwei Pole-Positions und vier Podestplätze hat Pol 2020 bereits auf dem Konto, aber im Gegensatz zu seinen Markenkollegen Brad Binder und Miguel Oliveira fehlt ihm noch ein Sieg. Zwei Rennen bleiben dem 29-Jährigen noch, um auf der RC16 doch noch einen Triumph zu feiern, ehe er den österreichischen Hersteller verlassen wird.
«Ich bin nicht super nervös in der Hinsicht», meinte Pol zum angepeilten Sieg. «In Tschechien, bevor uns Johann ins Aus geschoben hat, war ich dabei, um noch um den Sieg zu kämpfen. In Österreich war ich bis zur letzten Kurve dabei. Und im ersten Österreich-GP war ich vor der roten Flagge auf dem besten Weg dahin wegzufahren. Wir hatten viele Matchbälle, aber aus ein oder dem anderen Grund konnten wir nicht holen, was wir hätten schaffen können.»
Der WM-Siebte stellte aber auch klar: «Natürlich will ich den Sieg, zu 100 Prozent. Aber ich habe das Gefühl, dass wir nicht mehr solche Chancen haben, wie wir sie auf anderen Strecken schon hatten. In Tschechien zum Beispiel, da hatten wir einen kleinen Vorteil, am Motorrad, den Reifen oder dem Set-up, es hat für uns einfach besser funktioniert als für die anderen. Genauso in Österreich. Hier in Valencia war ich am vergangenen Wochenende wirklich am Limit, hinter den Suzuki, und ich hatte nie das Gefühl, dass ich das Rennen gewinnen könnte. Sie hatten mehr übrig. Wenn sie gepusht haben, war ich wirklich am Limit, um ihnen einfach nur zu folgen. Ich hatte keine Chance, sie zu überholen.»
«Aber trotzdem, ich werde es sicher versuchen – an diesem Wochenende genauso wie in Portimão. Aber es wird nicht einfach, es wird sehr, sehr schwierig», befürchtet der Spanier.
Zu seinem Abschied von KTM in Richtung Repsol Honda sagte der jüngere der Espargaró-Brüder: «Ich habe die Entscheidung vor der Saison gefällt, weil ich wusste, dass es eine großartige Chance war, die ein Großteil der Fahrer in diesem Paddock auch wollen würde. Als ich diese Chance gesehen habe, konnte ich nicht nein sagen. Ich freue mich zunächst darauf, dieses Jahr in bestmöglicher Form abzuschließen, aber auch schon darauf, das nächste neben dem besten Fahrer der Welt zu beginnen, mit einem der besten Motorräder auf der Welt, wenn man sich die Geschichte anschaut. Es wird eine Freude, mich in den HRC-Farben im Spiegel zu sehen. Aber zunächst wollen wir dieses Jahr mit guten Ergebnissen abschließen. Dann werden wir sehen, ob wir uns im nächsten Jahr schnell anpassen können und ob die Ergebnisse dann so schnell kommen, wie ich das will», blickte Pol schon auf 2021 voraus.
Stand Fahrer-WM nach 12 von 14 Rennen:
1. Mir, 162 Punkte. 2. Quartararo 125. 3. Rins 125. 4. Viñales 121. 5. Morbidelli 117. 6. Dovizioso 117. 7. Pol Espargaró 106. 8. Nakagami 105. 9. Miller 92. 10. Oliveira 90. 11. Petrucci 77. 12. Binder 76. 13. Zarco 71. 14. Alex Márquez 67. 15. Rossi 58. 16. Bagnaia 42. 17. Lecuona 27. 18. Aleix Espargaró 27. 19. Crutchlow 26. 20. Bradl 16. 21. Smith 12. 22. Rabat 10. 23. Pirro 4.
Konstrukteurs-WM nach 12 von 14 Rennen:
1. Suzuki 188. 2. Ducati 181 Punkte. 3. Yamaha 163. 4. KTM 159. 5. Honda 130. 6. Aprilia 36.
Team-WM nach 12 von 14 Rennen:
1. Team Suzuki Ecstar, 287 Punkte. 2. Petronas Yamaha SRT 205. 3. Ducati Team 194. 4. Red Bull KTM Factory Racing 182. 5. Monster Energy Yamaha MotoGP 159. 6. Pramac Racing 138. 7. LCR Honda 131. 8. Red Bull KTM Tech3, 117. 9. Repsol Honda Team 83. 10. Esponsorama Racing 81. 11. Aprilia Racing Team Gresini 39.