Valentino Rossi sucht das Glück

Valentino Rossi: 2020er-M1 erfüllte Erwartungen nicht

Von Nora Lantschner
Valentino Rossi hat auf dem Circuit Ricardo Tormo noch Mühe

Valentino Rossi hat auf dem Circuit Ricardo Tormo noch Mühe

Valentino Rossi erklärte in Valencia nach Rang 18 am Freitag seine Position in der Frage, ob die aktuelle Yamaha M1 sogar schlechter sei als Morbidellis «A-spec». Für MotoGP-WM-Leader Joan Mir (Suzuki) gab es viel Lob.

Bei den Yamaha-Piloten wurden die Sorgenfalten am Freitag nach den Plätzen 10 für Viñales, 16 für Quartararo und 18 für Rossi nicht kleiner. Einzig Franco Morbidelli (8.) zeigte sich zufrieden mit seiner Pace, der zweifache Saisonsieger steuert bei Petronas SRT allerdings im Gegensatz zu seinen Markenkollegen nur eine auf 2019 basierende «A-spec» und keine aktuelle Factory-M1.

«Ich habe nur mit Maverick gesprochen, wir haben mehr oder weniger dieselben Probleme: Das Motorrad bewegt sich am Heck zu stark und wir haben zu wenig Grip am Hinterrad», berichtete Rossi am Freitagabend. «Von Quartararo habe ich nichts gehört, ich habe nur kurz mit Franco geredet, der war recht zufrieden. Franco ist sehr, sehr schnell. Ich glaube, dass er die beste Pace hat – und er hat das alte Bike. Wir diskutieren immer noch darüber, aber ich glaube, dass die Performance zwischen diesen zwei Motorrädern sich nicht groß unterscheidet», ergänzte der 41-jährige Yamaha-Werksfahrer.

Aus seiner Enttäuschung darüber machte der 115-fache GP-Sieger keinen Hehl: «Wir bei Yamaha hatten hohe Erwartungen an das 2020er-Bike. Denn uns wurde gesagt, dass sich Yamaha sehr bemüht habe, dass der Motor mehr Speed hätte und das Motorrad insgesamt eine klare Verbesserung sei. Stattdessen sind wir am vorletzten Rennen angelangt und wir haben immer noch nicht verstanden, ob das neue Bike jetzt besser ist als das alte. Das bedeutet, dass sie ziemlich gleich sind. Auf ein paar Strecken funktioniert das eine besser, auf anderen das andere. Was sicher ist: Der Schritt in der Performance, auf den wir gehofft und den wir erwartet hatten, um konkurrenzfähig zu sein, den gab es nicht», hielt «Vale» fest.

Angesichts der sechs Siege in zwölf Rennen ergänzte der erfahrene Italiener aber auch: «Man muss sagen, dass Yamaha in diesem Jahr auf gewissen Strecken konkurrenzfähig ist. Sie haben sechs Rennen gewonnen. In Aragón hat Franco gewonnen, aber auf den Strecken, wo wir Mühe haben, sind die Probleme immer ähnlich. Und wie schon mehrmals gesagt: Yamaha muss hart am Motor arbeiten, weil wir damit im Vergleich zu den anderen wirklich Probleme haben», forderte Rossi.

Zu seinem 18. Platz und 0,749 Sekunden Rückstand auf die Freitagsbestzeit erklärte der «Dottore»: «Ich bin nicht so weit weg, weil alle eng beisammen sind. Meine Platzierung ist aber ziemlich schlecht. Morgen werden wir etwas anderes ausprobieren und versuchen, die Grip-Situation am Hinterrad zu verbessern, vor allem im Kurveneingang. Und wir hoffen, dass wir dann konkurrenzfähiger sind.»

Für Joan Mir, der vor dem Titelgewinn steht, fand der Superstar der Szene übrigens lobende Worte: «Keiner hat zum Beginn der Saison auf ihn gesetzt, aber er hat schon in den letzten Rennen 2019 große Fortschritte gemacht. Auch in den Wintertests war er stark. Er ist sehr reif – als hätte er mehr Erfahrung, wenn man bedenkt, dass er sehr jung ist, erst sein zweites MotoGP-Jahr fährt und davor auch nur eine Moto2-Saison absolviert hat. Ich glaube, er ist ein unglaubliches Talent.»

«Keiner hätte gedacht, dass er in diesem Jahr die Weltmeisterschaft gewinnen kann. Aber sollte das jetzt der Fall sein, hat er es zu 100 Prozent verdient. Denn er war der Konstanteste, was in diesem Jahr sehr wichtig ist. Er hat erst ein Rennen gewonnen, aber wir dürfen auch nicht vergessen, dass er auch in Österreich gewonnen hätte, wenn das Rennen nicht nach dem großen Crash unterbrochen worden wäre. Wenn er den Titel gewinnt, dann ist das für alle eine Überraschung – aber er verdient es zu 100 Prozent», bekräftigte der neunfache Weltmeister.

MotoGP, Valencia-GP, kombinierte Zeitenliste nach FP2 (13.11.)

1. Miller, Ducati, 1:30,622 min
2. Nakagami, Honda, + 0,091 sec
3. Bagnaia, Ducati, + 0,120
4. Pol Espargaró, KTM, + 0,199
5. Zarco, Ducati, + 0,277
6. Dovizioso, Ducati, + 0,304
7. Crutchlow, Honda, + 0,308
8. Morbidelli, Yamaha, + 0,322
9. Rins, Suzuki, + 0,325
10. Viñales, Yamaha, + 0,346
11. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,367
12. Mir, Suzuki, + 0,458
13. Bradl, Honda, + 0,484
14. Petrucci, Ducati, + 0,608
15. Binder, KTM, + 0,639
16. Quartararo, Yamaha, + 0,704
17. Oliveira, KTM, + 0,708
18. Rossi, Yamaha, + 0,749
19. Alex Márquez, Honda, + 0,749
20. Rabat, Ducati, + 1,436
21. Savadori, Aprilia, + 1,771

Keine Rundenzeit:
Iker Lecuona, KTM

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