Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Stefan Bradl (Honda): Hat er Vorteile in Portimão?

Von Günther Wiesinger
Valencia-2-GP: Stefan Bradl (6) beim Kampf gegen Petrucci (9)

Valencia-2-GP: Stefan Bradl (6) beim Kampf gegen Petrucci (9)

Stefan Bradl kennt die neue GP-Piste im Portimão aus der Superbike-WM 2017 und durfte im Gegensatz zu den Stammpiloten im Oktober dort mit seiner MotoGP-Honda testen. Rechnet er sich deshalb Vorteile aus?

Stefan Bradl war mit seinem 14. Platz beim «Gran Premio de la Comunitat Valenciana» auf dem 4,005 km langen Ricardo Tormo Circuit in Valencia nicht ganz zufrieden. «Aber immerhin habe ich Alex Márquez und Petrucci überholen können», bemerkte der Repsol-Honda-Werksfahrer, der heute und morgen mit dem HRC-Test Team in Jerez testet, als Gast der Superbike-WM-Teams, bevor er zum Portimão-GP weiterreist. Dort hat er sich im September 2017 beim Superbike-WM-Lauf bei ten-Kate-Honda eine langwierige Handverletzung zugezogen. Aber der Bayer hat auch positive Erinnerungen an Portugal: In Estoril 2010 gewann Bradl auf der Suter von Kiefer Racing mit 20 Jahren seinen ersten Moto2-WM-Lauf.

Bradl hat bei den letzten vier Grand Prix dreimal gepunktet und will in Portimão in diesem Stil weitermachen. Stefans Vorteil: Er besitzt dank der SBK-Saison 2017 eine bessere Streckenkenntnis als die meisten Gegner und konnte beim Test am 8./9. Oktober eineinhalb Tage mit der Honda RC213V fahren, während die anderen Stammfahrer mit Ausnahme von Aprilia mit Superbikes antreten mussten. Nur die Testfahrer durften die GP-Maschinen einsetzen.

Bradl: «Aber die Rundenzeiten aller Hersteller liegen sehr eng beisammen. Deshalb müssen wir uns bemühen, ein paar Dinge zu finden, die uns helfen können. Bei der Rennpace haben wir uns bereits gut gesteigert.»

Was erwartet Stefan Bradl vom Portugal-GP? «Ich werde mich bemühen, das Maximum herauszuholen. Das Ziel sind immer WM-Punkte für das Repsol-Honda-Team. Wir möchten ein solides Wochenende hinkriegen, das ist wichtig. Ich weiß nicht, ob wir einen Vorteil haben, denn auch die anderen Fahrer haben dort getestet, wenn auch nicht mit ihren MotoGP-Bikes. Ich rechne damit, dass die Rivalen sehr schnell auf Topzeiten kommen werden. Ich kann nur sagen, dass mir die Piste in Portimão mit der MotoGP-Maschine viel besser gefallen hat als mit dem Superbike, weil wir an der GP-Honda viel bessere Elektronik-Systeme haben und sie auf dieser Strecke mit den vielen Bergauf- und Bergab-Passagen sehr wichtig sind. Durch den neuen Asphalt sind die Bedingungen viel besser geworden. Deshalb hat mir das Fahren dort vor fünf Wochen viel mehr Freude gemacht.»

«Ich freute mich jetzt auf das letzte Rennen der Saison. Aber genauso freue ich mich danach auf ein paar freie Tage und Erholung, denn ich habe dann in den 15 Wochen seit dem Brünn-GP zwölf Grand Prix und drei HRC-Tests hinter mich gebracht.»

Stefan Bradl spart nicht mit Respekt vor dem neuen Weltmeister Joan Mir. «Er hat eine erstaunliche Saison hingelegt. Man hat gesehen, dass er in dieser schwierigen Zeit kühlen Kopf bewahrt hat. Joan ist mir 23 Jahren noch sehr jung, aber sehr smart, und als Fahrer wirkt er auf der Strecke sehr reif und clever. Er verdient den WM-Titel, und sein Sieg in Valencia vor acht Tagen war bereits ein starkes Signal in diese Richtung. Danach hat sich klar abgezeichnet, dass ihm der Titelgewinn zuzutrauen ist. Er hat am Sonntag mit einer guten Leistung alles klargemacht. Ich freue mich für ihn. Ich bin auch happy für Suzuki, denn sie haben eine überragende Saison gezeigt. Meine Gratulationen gelten dem Team und Joan.»

MotoGP-Ergebnis, Valencia-GP (15.11.):

1. Morbidelli, Yamaha, 41:22,478 min
2. Miller, Ducati, + 0,093 sec
3. Pol Espargaró, KTM, + 3,006
4. Rins, Suzuki, + 3,697
5. Binder, KTM, + 4,127
6. Oliveira, KTM, + 7,272
7. Mir, Suzuki, + 8,703
8. Dovizioso, Ducati, + 8,729
9. Aleix Espargaró, Aprilia, + 15,512
10. Viñales, Yamaha, + 19,043
11. Bagnaia, Ducati, + 19,456
12. Rossi, Yamaha, + 19,717
13. Crutchlow, Honda, + 23,802
14. Bradl, Honda, + 27,430
15. Petrucci, Ducati, + 30,619
16. Alex Márquez, Honda, + 30,619
17. Rabat, Ducati, + 42,365
18. Savadori, Aprilia, + 46,472

Stand Fahrer-WM nach 13 von 14 Rennen:

1. Mir, 171 Punkte (Weltmeister). 2. Morbidelli 142. 3. Rins 138. 4. Viñales 127. 5. Quartararo 125. 6. Dovizioso 125. 7. Pol Espargaró 122. 8. Miller 112. 9. Nakagami 105. 10. Oliveira 100. 11. Binder 87. 12. Petrucci 78. 13. Zarco 71. 14. Alex Márquez 67. 15. Rossi 62. 16. Bagnaia 47. 17. Aleix Espargaró 34. 18. Crutchlow 29. 19. Lecuona 27. 20. Bradl 18. 21. Smith 12. 22. Rabat 10. 23. Pirro 4.

Konstrukteurs-WM nach 13 von 14 Rennen:

1. Suzuki, 201 Punkte. 2. Ducati 201. 3. Yamaha 188. 4. KTM 175. 5. Honda 133. 6. Aprilia 43.

Team-WM nach 13 von 14 Rennen:

1. Team Suzuki Ecstar, 309 Punkte (Weltmeister). 2. Petronas Yamaha SRT 230. 3. Red Bull KTM Factory Racing 209. 4. Ducati Team 203. 5. Monster Energy Yamaha MotoGP 169. 6. Pramac Racing 163. 7. LCR Honda 134. 8. Red Bull KTM Tech3 127. 9. Repsol Honda Team 85. 10. Esponsorama Racing 81. 11. Aprilia Racing Team Gresini 46.

Diesen Artikel teilen auf...

Mehr über...

Siehe auch

Kommentare

Dr. Helmut Marko: «Wir wissen, was zu tun ist»

Von Dr. Helmut Marko
Red Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko blickt in seiner SPEEDWEEK.com-Kolumne auf die Saison zurück und erklärt, wie sich Max Verstappen weiter verbessern konnte. Und er sagt, warum wir uns auf 2025 freuen dürfen.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Di. 24.12., 01:45, Hamburg 1
    car port
  • Di. 24.12., 03:45, Hamburg 1
    car port
  • Di. 24.12., 03:55, Motorvision TV
    On Tour
  • Di. 24.12., 05:10, Motorvision TV
    US Pro Pulling
  • Di. 24.12., 05:15, SPORT1+
    NASCAR Cup Series
  • Di. 24.12., 05:15, Hamburg 1
    car port
  • Di. 24.12., 05:35, Motorvision TV
    Top Speed Classic
  • Di. 24.12., 06:00, Motorvision TV
    Australian Motocross Championship
  • Di. 24.12., 09:50, SPORT1+
    NASCAR Cup Series
  • Di. 24.12., 10:00, Eurosport 2
    Motorsport: 24-Stunden-Rennen von Le Mans
» zum TV-Programm
6.762 20111003 C2312054515 | 11