MotoGP: Große Veränderungen bei KTM

Iker Lecuona (KTM/22.): «In allen Bereichen steigern»

Von Günther Wiesinger
Nach der langen Pause wegen seiner Covid-19-Erkrankung wollte Iker Lecuona heute in Doha nichts überstürzen.

Am ersten Tag des MotoGP-Tests auf dem Losail Circuit in Doha/Katar gelang Iker Lecuona auf der KTM RC16 des KTM Tech3 Factory Teams auf Platz 22 ein respektables Comeback, auch wenn ihm 2,3 sec auf die Bestzeit von Aleix Espargaró fehlten. Denn er hatte im Vorjahr die letzten drei Grand Prix als Corona-Verdachtsfall und dann als Corona-Infizierter verpasst.

«Ich hatte heute nach der langen GP-Pause Probleme mit den Unterarmen, denn ich habe zwar viel trainiert und bin auch Supermoto gefahren», sagte der 21-jährige Spanier. «Aber das Fahren mit einer MotoGP-Maschine kann man nie simulieren. Deshalb hatte ich heute im ersten Run Mühe, das war sehr schwierig. Ich bin mehr als vier Monate nicht mit diesem Bike gefahren, deshalb war der Neubeginn hart. Aber von Run zu Run ist es besser gegangen. Ich habe mich verbessert und habe mich dann wohler gefühlt. Ehrlich gesagt, ich bin mit dem ersten Tag recht happy.»

Hat sich Iker von der Covid-19-Erkrankung vollständig erholt? «Das Virus hat mich natürlich in meiner Fitness zurückgeworfen. Aber jetzt bin ich wieder recht gut in Form.»

Welchen Eindruck hat Iker Lecuona von der neuen Werks-KTM? «An meinem Motorrad hat sich nicht viel geändert. Ich fahre mein Bike von Aragón», berichtete der Tech3-KTM-Pilot. «Es stimmt, wir haben ein paar neue Teile probiert. Aber am ersten der fünf Testtage ging es in erster Linie darum, mich wieder an das Motorrad zu gewöhnen, das Gefühl und das Vertrauen wieder zu finden. Ich brauche also noch Zeit. Ich habe heute etwas Neues probiert, aber noch lange nicht alles, wir haben ja noch vier weitere Tage Gelegenheit dazu. Bei diesem Test möchten wir uns in allen Bereichen verbessern; beim Bremsen, in der Beschleunigung, beim Top-Speed.»

«Ich habe mich heute nicht großartig um meine Rundenzeit gekümmert. Ich bin bisher 1,6 sec langsamer als vor einem Jahr. Es waren auch viele Fahrer auf der Piste, deshalb waren es nicht die besten Verhältnisse, um eine perfekte Rundenzeit zu fahren», stellte der Teamkollege von Petrucci fest. «Aber ich habe mich nach zwei, drei Runs schon wieder recht gut gefühlt. ES stimmt, nach 15 Runden war ich schon wieder gut in Fahrt.»

War der Wind wieder sehr störend? «Er hat heftiger geblasen als am Freitag. In einigen Kurven hat mich der Wind von der Ideallinie geblasen, das war nicht einfach. Aber die Verhältnisse waren für alle Fahrer gleich. Man musste sich damit abfinden. Ich brauchte heute viele Trainingrunden. Deshalb beklage ich mich nicht.»

Zur Erinnerung: Die Pole-Position 2019 mit 1:53,546 min gelang Yamaha-Werksfahrer Maverick Viñales. Den Katar-Test von 22. bis 24. Februar 2020 dominierte ebenfalls Viñales mit 1:53,858 min. Den Saisonauftakt in Doha am 8. März 2020 bestritten aufgrund der Corona-Pandemie nur die Moto2- und Moto3-Piloten auf dem Losail International Circuit.

MotoGP-Test Katar, 6. März:

1. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:54,687 min
2. Stefan Bradl, Honda, 1:54,943 min, + 0,256 sec
3. Joan Mir, Suzuki, 1:54,980, + 0,293
4. Jack Miller, Ducati, 1:55,022, + 0,335
5. Miguel Oliveira, KTM, 1:55,084, + 0,397
6. Johann Zarco, Ducati, 1:55,110, + 0,423
7. Franco Morbidelli, Yamaha, 1:55,174, + 0,487
8. Alex Rins, Suzuki, 1:55,198, + 0,511
9. Maverick Viñales, Yamaha, 1:55,259, + 0,572
10. Alex Márquez, Honda, 1:55,278, + 0,591
11. Takaaki Nakagami, Honda, 1:55,467, + 0,780
12. Brad Binder, KTM, 1:55,535, + 0,848
13. Francesco Bagnaia, Ducati, 1:55,572, + 0,885
14. Valentino Rossi, Yamaha, 1:55,584, + 0,897
15. Fabio Quartararo, Yamaha, 1:55,707, + 1,020
16. Cal Crutchlow, Yamaha, 1:55,807, + 1,120
17. Pol Espargaró, Honda, 1:55,878, + 1,191
18. Jorge Martin, Ducati, 1:56,147, + 1,460
19. Lorenzo Savadori, Aprilia, 1:56,511, + 1,824
20. Enea Bastianini, Ducati, 1:56,593, + 1,906
21. Yamaha Test1, 1:56,641, + 1,954
22. Iker Lecuona, KTM, 1:56,920, + 2,233
23. Danilo Petrucci, KTM, 1:56,989, + 2,302
24. Luca Marini, Ducati, 1:57,335, + 2,648
25. Sylvain Guintoli, Suzuki, 1:57,460, + 2,773
26. Dani Pedrosa, KTM, 1:57,617, + 2,930
27. Yamaha Test3, 1:58,696, + 4,009
28. Michele Pirro, Ducati, 1:58,917, + 4,230
29. Takuya Tsuda, Suzuki, 1:59,693, + 5,006

MotoGP-Shakedown-Test, Katar, 5. März

1. Stefan Bradl, Honda, 1:55,614 min
2. Cal Crutchlow, Yamaha, + 1,236 sec
3. Test 1, Yamaha, + 1,518
4. Enea Bastianini, Ducati, + 2,437
5. Michele Pirro, Ducati, + 2,442
6. Test 3, Yamaha, + 2,624
7. Lorenzo Savadori, Aprilia, + 2,659
8. Luca Marini, Ducati, + 2,762
9. Sylvain Guintoli, Suzuki, + 3,000
10. Jorge Martin, Ducati, + 3,261
11. Dani Pedrosa, KTM, + 3,441
12. Takuya Tsuda, Suzuki, + 5,776
keine Zeit: Aleix Espargaró

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