MotoGP: Für KTM hätte es anders kommen können

Jorge Lorenzo: «Das war nicht Quartararos Fehler»

Von Otto Zuber
Fabio Quartararo

Fabio Quartararo

Der frühere MotoGP-Star Jorge Lorenzo ist sich sicher: Die Strafe, die Fabio Quartararo in Montmeló für das Fahren ohne Brustprotektor kassiert hat, ist nicht in Ordnung. «Er hat ja nichts falsch gemacht», sagt er.

Fabio Quartararo kassierte in Barcelona gleich zwei 3-Sekunden-Strafen – eine fürs Abkürzen in der Schikane nach der Start-Ziel-Geraden und eine für das Fahren ohne Brustprotektor in den letzten Runden. Denn in der 21. Rennrunde hatte sich der Reissverschluss seiner Lederkombi geöffnet, weshalb er in der dritten Kurve seinen Brustschutz verlor.

Der Franzose fuhr unbeirrt weiter und ärgerte sich zunächst über die Strafe, die er wegen seines Unvollständigen Outfits kassierte. Doch einen Tag nach dem Rennen zeigte er sich einsichtig und gestand: «Es ist schwer für mich, das einzugestehen, aber eigentlich wäre eine schwarze Flagge gerechtfertigt gewesen.»

Unter den WM-Kontrahenten von Quartararo gingen die Meinungen auseinander. So waren sich etwa die Podeststürmer Miguel Oliveira, Johann Zarco und Jack Miller einig, dass der WM-Leader mit der schwarzen Flagge hätte gestoppt werden müssen. Aprilia-Pilot Aleix Espargaró betonte hingegen: «So etwas kann passieren. Er kämpft um den Titel, deshalb ist es nicht fair, ihn deswegen zu stoppen oder zu bestrafen.»

GP-Veteran Jorge Lorenzo stimmt seinem Landsmann zu. In seiner YouTube-Reihe «99seconds» analysiert der 34-Jährige den siebten WM-Lauf und erklärt zur Szene mit dem Brustprotektor: «Das war nicht Quartararos Fehler, deshalb hätte er in meinen Augen auch nicht anhalten müssen. Er handelte richtig, auch wenn es bei einem Sturz gefährlich hätte werden können. Aber der arme Fabio konnte nichts machen und er hat nichts falsch gemacht. Er musste seinen WM-Kampf fortführen und hätte meiner Ansicht nach keinesfalls dafür bestraft werden dürfen.»

MotoGP-Ergebnis, Montmeló, 6. Juni:

1. Oliveira, KTM, 24 Runden in 40:21,749 min
2. Zarco, Ducati, + 0,175 sec
3. Miller, Ducati, + 1,990
4. Mir, Suzuki, + 5,325
5. Viñales, Yamaha, + 6,281
6. Quartararo, Yamaha, + 7,815*
7. Bagnaia, Ducati + 8,175
8. Binder, KTM, + 8,378
9. Morbidelli, Yamaha, + 15,652
10. Bastianini, Ducati, + 19,297
11. Alex Márquez, Honda, + 21,650
12. Marini, Ducati, + 22,533
13. Nakagami, Honda, + 27,833
14. Martin, Ducati, + 29,075
15. Savadori, Aprilia, + 40,291

*zwei Drei-Sekunden-Strafen

Stand Fahrer-WM nach 7 Rennen von 19 Rennen:

1. Quartararo 115 Punkte. 2. Zarco 101. 3. Miller 90. 4. Bagnaia 88. 5. Mir 78. 6. Viñales 75. 7. Oliveira 54. 8. Aleix Espargaró 44. 9. Binder 43. 10. Morbidelli 40. 11. Nakagami 31. 12. Pol Espargaró 29. 13. Bastianini 26. 14. Alex Márquez 25. 15. Rins 23. 16. Petrucci 23. 17. 17. Martin 19. 18. Marc Márquez 16. 19. Rossi 15. 20. Lecuona 13. 21. Marini 13. 22. Bradl 11. 23. Savadori 4. 24. Pirro 3. 25. Rabat 1.

Stand Konstrukteurs-WM:

1. Yamaha 143 Punkte. 2. Ducati 143. 3. KTM 83. 4. Suzuki 82. 5. Honda 52. 6. Aprilia 45.

Stand Team-WM:

1. Monster Energy Yamaha 190 Punkte. 2. Ducati Lenovo 178. 3. Pramac Racing 124. 4. Suzuki Ecstar 101. 5. Red Bull KTM Factory Racing 97. 6. LCR-Honda 56. 7. Petronas Yamaha SRT 55. 8. Repsol Honda 52. 9. Aprilia Racing Team Gresini 48. 10. Esponsorama Racing Ducati 39. 11. Tech3 KTM Factory Racing 36.

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