Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Binder (11.): Qualifying 2 um 0,001 Sekunden verpasst

Von Thomas Kuttruf
Brad Binder in der Problem-Besprechung mit Crew-Chief Andres Madrid

Brad Binder in der Problem-Besprechung mit Crew-Chief Andres Madrid

2023 stand KTM-Werksfahrer Brad Binder in beiden Thailand-Rennen auf dem Podium. Ein Jahr später muss sich der Südafrikaner zunächst im Q1 beweisen. Die #33 war das erste Opfer eines großen Rundenzeiten-Thrillers.

Der Routinier der KTM-MotoGP-Mannschaft bekam am ersten Fahrtag des Thailand-Grand-Prix die Rolle des tragischen Helden verpasst – der Südafrikaner musste als rasendes Beispiel für die extrem geringen Zeitabstände auf der Piste von Buriram herhalten.

Der Kampf um Tausendstel zog sich durch den ganzen Tag. Beide Einheiten auf der Piste landete Brad Binder auf dem elften Rang – und beiden Mal musste er sich um Winzigkeiten hinter einem Bike aus Japan einreihen.

Während die Vorstellung im freien Training von Fabio Quartararo, der Binder um 0,007 Sekunden schlug, ohne Konsequenzen blieb, war der zweite Schlag aus der Japan-Fraktion schmerzhafter. LCR-Honda-Pilot Johann Zarco umrundete den 4,55 km langen Chang-Circuit 0,001 schneller als der RC16-Routinier – Binder war damit raus aus dem Q2. Wie es eng im Zeittraining der Königsklasse in Thailand zuging, zeigte der zeitliche Ablauf des Krimis. Acht Minuten vor Schluss, nach zwei starken Runden in Serie, lag «Brad Attack» noch auf dem ersten Platz der Konkurrenz.

Auf die Frage, ob der Pilot der Österreicher nicht noch eine winzige Reserve hätte mobilisieren können, folgte eine klare Antwort: «In meiner allerschnellsten Runde bin ich dreimal fast gestürzt. Mehr ging nicht.»

Womit das Kernproblem auf dem Tisch lag. Brad Binder: «Wir sind sehr schnell und ich fühle mich auch wohl auf der Maschine, aber es gibt ein Problem, was uns alles kaputt macht. Wir fahren so sehr übers Vorderrad, dass ich ständig Gefahr bin, den Grip an der Front zu verlieren. Es ist der limitierende Faktor, und wir müssen alles daran setzen und uns dort verbessern.»

Binder weiter: «Meine einzelnen Sektoren passen sehr gut, in der idealen Rundenzeit sind wir ganz vorne, aber wir schaffen es in keinem Umlauf alles so in die Reihe zu bringen.»

Der Südafrikaner brachte das Problem nicht in Verbindung mit der extremen Belastung in den Bremsphasen. «Wenn ich verzögere, ist alles gut, aber sobald ich die Bremse löse und es in die Rollphase geht, bekomme ich Probleme. Ich hoffe, wir finden die Lösung. Wenn nicht, wäre es extrem schade, denn wir haben das Potenzial.»

Intern musste sich die #33 Rückkehrer und Rookie Pedro Acosta geschlagen geben. Besiegt der junge Spanier seinen erfahrenen Markenkollegen und zukünftigen Teamkollegen am kommenden Rennwochenende, läuft Binder Gefahr, den fünften Rang an den GASGAS-Tech3-Youngster zu verlieren. Der Einzug ins Q2 kann für Binder nur noch über ein fehlerfreies Qualifying 1 stattfinden.

Ergebnisse MotoGP Buriram, Zeittraining (25. Oktober):

1. Marc Márquez (E), Ducati, 1:29,165 min
2. Jorge Martín (E), Ducati, +0,110 sec
3. Enea Bastianini (I), Ducati, +0,162
4. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +0,195
5. Maverick Viñales (E), Aprilia, +0,341
6. Franco Morbidelli (I), Ducati, +0,384
7. Pedro Acosta (E), GASGAS, +0,437
8. Alex Márquez (E), Ducati, +0,448
9. Marco Bezzecchi (I), Ducati, +0,455
10. Johann Zarco (F), Honda, +0,517
11. Brad Binder (ZA), KTM, +0,518
12. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +0,591
13. Jack Miller (AUS), KTM, +0,672
14. Raúl Fernández (E), Aprilia, +0,692
15. Takaaki Nakagami (J), Honda, +0,831
16. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, 0,834
17. Luca Marini (I), Honda, +0,973
18. Alex Rins (E), Yamaha, +1,033
19. Joan Mir (E), Honda, +1,052
20. Augusto Fernandez (E), GASGAS, +1,264
21. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +1,847
22. Aleix Espargaro (E), Aprilia, +2,218

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