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Jorge Martin (2.): «Wollte auch noch Enea einholen»

Von Thomas Kuttruf
Jorge Martin vor Pecco Bagnaia und Marc Marquez

Jorge Martin vor Pecco Bagnaia und Marc Marquez

Pramac-Ducati-Ass ließ sich bei der Sprint-Arbeit in Buriram nicht aus der Ruhe bringen. Auch wenn es nicht zum Sieg reichte – Jorge Martin war sich bewusst, dass er das Tagesziel mehr als erfüllt hatte.

WM-Spitzenreiter Jorge Martin aus der Mannschaft von Paolo Campinoti fand einen mehr als versöhnlichen Abschluss am Sprint-Samstag von Buriram. Der Pramac-Pilot konnte seine kleine Bruchlandung im Q2 genauso gut verkraften wie eine schlechte erste Kurve im  Sprint über 13 Runden. Zwar gelang dem «Marthainator» von Position 3 ein brillanter Startschuss, doch aus der ersten Kurve kam Martin so schlecht, dass er sogar Plätze verlor.

Vom holprigen Beginn erholte sich der Tabellenführer schnell. Über die kurze Distanz fand die #89 sofort das richtige Tempo, um sich zunächst Marc Marquez und dann als entscheidendes Rennmanöver Kontrahent Bagnaia zu schnappen.

Nach dem, wenn auch nur kurzen Rennen, sprach ein sehr zufriedener, aber durch gegrillter Jorge Martin zuerst über die Bedingungen. «Es war brutal heiß. Besonders in der frühen Phase als ich hinter mehreren Piloten war. Der Unterschied war deutlich, je größer die Abstände wurden, desto besser wurde es.»

Der Pramac-Pilot, der sich den zweiten Platz exakt zur Mitte des Sprints holte, erklärte seine Vorgehensweise: «Ich habe das gemacht, was ich immer mache - mich angetrieben. Es gab nur den Plan so weit vorne zu landen wie möglich. Ich habe aber auch an die Weltmeisterschaft gedacht und versucht, smart zu bleiben.»

Wie motiviert der Pilot aus Madrid unterwegs war, zeigte sich an seinem zwischenzeitlichen Plan, auf Sieg zu fahren. Martin: «Als ich an Pecco vorbei war, habe ich noch mehr gepusht. Ich wollte sofort etwas Abstand zu ihm bekommen und ich habe da den Abstand zu Enea so eingeschätzt, dass ich dachte, es ist möglich, ihn noch einzufangen.

Seinen kühnen Plan musste Martin dann aber bald verwerfen: «Ich bin in dieser Phase extremes Risiko gegangen und es gab keine Reserven mehr.»

Bestätigt wurde das durch die Warnung in seinem Cockpit. Martin hatte von den sportlichen Kommissaren die gelbe Karte in Sachen «Streckenbegrenzung» erhalten. Wäre die Pramac-Ducati nur einmal mehr neben die Piste geraten, die Long-lap-Strafe hätte den gesamten Plan des Spaniers über den Haufen geworfen.

Doch beim Kampf um Zentimeter behielt Jorge Martin die Nerven. Bis zur Zielflagge fehlten dem dann aber doch gut 1,3 Sekunden auf den Sieger aus der Werksmannschaft: «Enea war stark, keine Frage. Sein Tempo war konstant gut, aber ich denke, den entscheidenden Vorteil hatte er bereits nach der ersten Kurve.»

Die Aussage des Tabellenführers bestätigt die Übersicht der schnellsten Rennrunde – hier hatte der Spanier den besten Job gemacht. Für den GP am Sonntag wollte Jorge Martin keine klare Ansage machen. Zur Verabschiedung der Medien in Thailand gab es dennoch ein optimistisches Statement: «Das wichtigste ist – wir haben einen sehr guten Speed und das Ziel des Sprints erreicht. Mit der gleichen Konzentration geht es in den Sonntag.»

Ohne Frage, der Auftritt des Pramac-Helden hat großen Eindruck hinterlassen. Speziell bei dessen ersten Verfolger in der Weltmeisterschaft, der sich nach dem Sprint von Thailand sehr wortkarg zeigte und nun 22 Punkte Rückstand hat.

Ergebnisse MotoGP Buriram, Sprint (26. Oktober):

1. Enea Bastianini (I), Ducati, 13 Runden in 19:13,131 min
2. Jorge Martín (E), Ducati, +1,357 sec
3. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +2,372
4. Marc Márquez (E), Ducati, +5,402
5. Alex Márquez (E), Ducati, +10,140
6. Franco Morbidelli (I), Ducati, +11,087
7. Marco Bezzecchi (I), Ducati, +11,538
8. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +11,680
9. Brad Binder (ZA), KTM, +13,692
10. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +14,483
11. Jack Miller (AUS), KTM, +18,397
12. Johann Zarco (F), Honda, +18,544
13. Joan Mir (E), Honda, +19,265
14. Raúl Fernández (E), Aprilia, +19,688
15. Aleix Espargaro (E), Aprilia, +19,988
16. Augusto Fernandez (E), GASGAS, +21,298
17. Alex Rins (E), Yamaha, +21,413
18. Taka Nakagami (J), Honda, +23,400
19. Luca Marini (I), Honda, +23,979
20. Maverick Viñales (E), Aprilia, +29,474
21. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +39,389
– Pedro Acosta (E), GASGAS, 3 Runden zurück

WM-Stand nach 35 von 40 Rennen:

1. Martin, 433 Punkte. 2. Bagnaia 411. 3. Marc Márquez 351. 4. Bastianini 343. 5. Binder 193. 6. Acosta 181. 7. Viñales 171. 8. Morbidelli 155. 9. Di Giannantonio 152. 10. Bezzecchi 137. 11. Aleix Espargaro 136.12. Alex Márquez 130. 13. Quartararo 93. 14. Miller 71. 15. Oliveira 71. 16. R. Fernández 66. 17. Zarco 40. 18. Nakagami 28. 19. Rins 23. 20. A. Fernández 21. 21. Mir 20. 22. Pol Espargaro 12. 23. Pedrosa 7. 24. Marini 7. 25. Bradl 2. 26. Gardner 0. 27. Savadori 0.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 623 Punkte. 2. KTM 286. 3. Aprilia 267. 4. Yamaha 104. 5. Honda 60.

Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 754 Punkte. 2. Prima Pramac Racing 588. 3. Gresini Racing 481. 4. Aprilia Racing 307. 5. Pertamina Enduro VR46 Racing Team 289. 6. Red Bull KTM Factory Racing 264. 7. Red Bull GASGAS Tech3 202. 8. Trackhouse Racing 137. 9. Monster Energy Yamaha 116. 10. LCR Honda 68. 11. Repsol Honda Team 29.

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