MotoGP: Crash kostet Marquez das Podium

Raul Fernandez (Sturz): Keine Motorbremse, kein Glück

Von Friedemann Kirn
Zuletzt beste Aprilia, in Thailand gescheitert: Raul Fernandez

Zuletzt beste Aprilia, in Thailand gescheitert: Raul Fernandez

Trackhouse-Aprilia-Pilot Raul Fernandez rutschte im nassen MotoGP-Grand-Prix von Thailand aus und fand dafür eine seltene Begründung: Die Motorbremse seiner RS-GP funktionierte nicht.

Vom 20. Platz gestartet, machte Fernández zunächst erfolgreich Boden gut, übernahm in Runde vier den 17. Rang, trickste dann Honda-Pilot Luca Marini aus und peilte als 16. hinter Johann Zarco allmählich die Punkteränge an.

Doch in Runde 7, kaum 12 Minuten nach dem Start des Rennens, ging sein Vorwärtsdrang abrupt zu Ende: Nachdem er bereits den Windschatten seines französischen Rivalen erreicht hatte, rutschte er beim Anbremsen unspektakulär, aber auch unrettbar von der regennassen Piste.

«Zu Rennbeginn hatte ich Mühe, Temperatur in den Hinterreifen zu bringen. Vielleicht lag das daran, dass wir das Bike nach einem Blick auf den Wetterbericht auf die leicht besseren, weniger nassen Bedingungen zum Rennende hin abgestimmt haben», schilderte der 24-jährige Spanier. «Nach drei, vier Runden fühlte ich mich deutlich besser, das Motorrad war bereit, um Druck zu machen und auf Angriff zu schalten. Ich überholte ein paar Fahrer und hatte zwar nicht den Rhythmus für die Top 5 oder Top 6, hätte aber Anschluss an die Gruppe gefunden, in der Aleix Espargaro fuhr.»

Doch als er das Heck von Johann Zarco erreicht hatte, funktionierte plötzlich die Elektronik nicht mehr, die die Bremswirkung des Motors vor den Kurven regelt. «Schon am Morgen hatten wir dieses Elektronikproblem, aus welchem Grund auch immer streikte die Motorbremse und ich ging zu Boden. Jetzt im Rennen war es genau das Gleiche: Die Motorbremse funktionierte nicht mehr, und ich musste auf die Hinterbremse treten, um Zarco nicht ins Heck zu krachen. Dabei bin ich gestürzt.»

Er sei frustriert, fügte Fernandez hinzu, denn das Problem sei schwer zu verstehen. Seine Crew habe das Motorrad seit dem Samstag nicht mehr umgebaut, auch die Kupplung war im Hauptrennen noch die gleiche wie am Tag zuvor. «Wir haben gut gearbeitet an diesem Wochenende, haben Schritte vorwärts gemacht, und dann das. Ich hoffe nur, dass die Pechsträhne, die mich dieses Jahr so hartnäckig verfolgt, zu Ende geht, wenn auch diese Saison zu Ende ist, und dass wir nächstes Jahr mehr Erfolg haben.»

2025 darf er dann den Japaner Ai Ogura als seinen neuen Teamkollegen willkommen heißen, der zwei Stunden zuvor in Thailand zum neuen Moto2-Weltmeister gekürt würde. «Ich bin happy für ihn. Er hat diesen Titel verdient», lobte er seinen alten Bekannten, mit dem er bereits in der Moto3- und Moto2-Klasse um die Wette gefahren war.

«Er hat das nötige Selbstvertrauen und ist reif dafür, auch in der MotoGP-Klasse Siege zu feiern. Er wird mit einer frischen Mentalität zu Aprilia kommen und das Projekt voranbringen», ergänzte Fernandez. «Mir hat auch gut gefallen, wie er das Rennen heute gemanagt hat. Es war das Rennen eines echten Champions – Chapeau!», so der Youngster des Aprilia-Projekts.

Ergebnisse MotoGP Buriram, Rennen (27. Oktober):

1. Francesco Bagnaia (I), Ducati, 26 Runden in 43:38,108 min
2. Jorge Martín (E), Ducati, +2,905 sec
3. Pedro Acosta (E), GASGAS, +3,800
4. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +4,636
5. Jack Miller (AUS), KTM, +5,532
6. Brad Binder (ZA), KTM, +5,898
7. Maverick Viñales (E), Aprilia, +8,498
8. Johann Zarco (F), Honda, +17,672
9. Aleix Espargaro (E), Aprilia, +18,588
10. Alex Márquez (E), Ducati, +21,163
11. Marc Márquez (E), Ducati, +22,251
12. Luca Marini (I), Honda, +22,859
13. Taka Nakagami (J), Honda, +24,531
14. Enea Bastianini (I), Ducati, +27,090
15. Joan Mir (E), Honda, +30,870
16. Fabio Quartararo (F), Yamaha, 50,021
– Augusto Fernandez (E), GASGAS, 3 Runden zurück
– Alex Rins (E), Yamaha, 4 Runden zurück
– Lorenzo Savadori (I), Aprilia, 10 Runden zurück
– Franco Morbidelli (I), Ducati, 19 Runden zurück
– Raúl Fernández (E), Aprilia, 20 Runden zurück
– Marco Bezzecchi (I), Ducati, 23 Runden zurück

Ergebnisse MotoGP Buriram, Sprint (26. Oktober):

1. Enea Bastianini (I), Ducati, 13 Runden in 19:13,131 min
2. Jorge Martín (E), Ducati, +1,357 sec
3. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +2,372
4. Marc Márquez (E), Ducati, +5,402
5. Alex Márquez (E), Ducati, +10,140
6. Franco Morbidelli (I), Ducati, +11,087
7. Marco Bezzecchi (I), Ducati, +11,538
8. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +11,680
9. Brad Binder (ZA), KTM, +13,692
10. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +14,483
11. Jack Miller (AUS), KTM, +18,397
12. Johann Zarco (F), Honda, +18,544
13. Joan Mir (E), Honda, +19,265
14. Raúl Fernández (E), Aprilia, +19,688
15. Aleix Espargaro (E), Aprilia, +19,988
16. Augusto Fernandez (E), GASGAS, +21,298
17. Alex Rins (E), Yamaha, +21,413
18. Taka Nakagami (J), Honda, +23,400
19. Luca Marini (I), Honda, +23,979
20. Maverick Viñales (E), Aprilia, +29,474
21. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +39,389
– Pedro Acosta (E), GASGAS, 3 Runden zurück

WM-Stand nach 36 von 40 Rennen:

1. Martin, 453 Punkte. 2. Bagnaia 436. 3. Marc Márquez 355. 4. Bastianini 345. 5. Binder 203. 6. Acosta 197. 7. Viñales 180. 8. Di Giannantonio 165. 9. Morbidelli 155. 10. Aleix Espargaro 143. 11. Bezzecchi 137. 12. Alex Márquez 136. 13. Quartararo 93. 14. Miller 82. 15. Oliveira 71. 16. R. Fernández 66. 17. Zarco 48. 18. Nakagami 31. 19. Rins 23. 20. Mir 21. 21. A. Fernández 21. 22 Marini 14. 23. Pol Espargaro 12.24. Pedrosa 7. 25. Bradl 2. 26. Gardner 0. 27. Savadori 0.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 648 Punkte. 2. KTM 302. 3. Aprilia 276. 4. Yamaha 104. 5. Honda 68.

Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 781 Punkte. 2. Prima Pramac Racing 608. 3. Gresini Racing 491. 4. Aprilia Racing 323. 5. Pertamina Enduro VR46 Racing Team 302. 6. Red Bull KTM Factory Racing 285. 7. Red Bull GASGAS Tech3 218. 8. Trackhouse Racing 137. 9. Monster Energy Yamaha 116. 10. LCR Honda 79. 11. Repsol Honda Team 35.

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