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Bagnaia am Boden zerstört: «Das ist eine Schande!»

Von Bernhard M. Höhne
Beim MotoGP-Event in Sepang kam es am Samstag zur Vorentscheidung im Kampf um die Krone der Königsklasse: Weltmeister Francesco Bagnaia (Ducati Lenovo) rutschte im Sprint aus und überließ Rivale Jorge Martin den Sieg.

Es war die mögliche Vorentscheidung im Titelkampf mit Jorge Martin. Ducati-Werkspilot Pecco Bagnaia stürzte in der vierten Runde in Kurve 9 bei der Verfolgung seines spanischen Kontrahenten. Jorge Martin raste in der Folge zum Sieg und hat im Grand Prix am Sonntag nun mit einem Vorsprung von 29 Punkten den ersten WM-Matchball.

Die rennentscheidende Szene, der Sturz über das Vorderrad in Kurve 9, kam für Francesco Bagnaia unerwartet: «Ich bin diese Stelle an diesem Wochenende und überhaupt schon sehr oft genauso angefahren – und bin nie gestürzt. Es gibt immer ein erstes Mal, aber in diesem Moment war es der schlecht möglichste Zeitpunkt! Ich bin diese Kurve bewusst ruhiger angefahren, bin aber trotzdem gestürzt. Ich glaube nicht, das ich über dem Limit war.»

Dabei sah der Noch-Titelträger aus Pesaro das Momentum auf seiner Seite, nachdem er am Start im Duell gegen seinen spanischen Rivalen zunächst den Kürzeren gezogen hatte: «Nachdem er besser gestartet ist, habe ich zunächst abgewartet. Ich habe aber gemerkt, dass ich schneller fahren konnte. Deswegen wusste ich, dass ich in den folgenden Runden eine Chance zum Überholen bekommen würde.»

Zum wiederholten Male in dieser Saison verlor Bagnaia damit wichtige Punkte bereits am Samstag. Dem letztjährigen Weltmeister ist sein Schwachpunkt bewusst: «Das ist eine Schande. Wir wissen natürlich, dass ich die meisten meiner Punkte in den Sprintrennen verloren habe und Jorge in diesem Punkt in dieser Saison einen guten Job macht. Das müssen wir anerkennen.»

Die Ausgangslage für den Grand Prix ist nun denkbar schwierig für Pecco Bagnaia, auch wenn er mit einem Sieg in Sepang  die Titelentscheidung aus eigener Kraft nochmals verschieben kann. Sollte er im Grand Prix am Sonntag 9 Punkte weniger als Jorge Martin einfahren is, heißtb der MotoGP-Weltmeister Jorge Martin.

Francesco Bagnaia setzt dabei auch auf den Ehrgeiz seines aktuellen und seines nächstjährigen Teamkollegen Enea Bastianni und Marc Marquez: «Wenn alles normal läuft, dann wird Jorge morgen schlimmstenfalls Zweiter, denn es gibt niemanden sonst, der mit uns mithalten kann. Ich hoffe, dass Marc und Enea etwas finden, um weiter vorzukommen.»

Dass seine Schwäche in den Sprintrennen die aktuelle Konstellation erst ermöglicht hat, nagt am Lenovo-Ducati-Piloten: «Nach den ersten sechs Rennen der Saison hatte ich erst 14 Punkte in den Sprintrennen gesammelt, während Jorge schon mehr als 60 oder 70 Sprint-Punkte hatte. Zu diesem Zeitpunkt hatte Jorge mir gegenüber in der WM-Wertung schon einen Vorteil – dank meiner Fehler.»

Was es im Grand Prix am Sonntag brauche, um das Ruder noch herumzureißen: «Nicht zu stürzen wäre schon eine Verbesserung gegenüber dem Sprintrennen. Aber wir werden so fahren wie immer, denn wir versuchen immer zu gewinnen.

Eine Strategie gibt es nach dem neunten Rennsturz der Saison nicht. Pecco Bagnaia wird ohne Einschränkungen auf Sieg setzen.

Ergebnisse MotoGP Sepang, Sprint (2. November):

1. Jorge Martín (E), Ducati, 10 Runden in 19:49,230 min
2. Marc Marquez (E), Ducati, +0,913 sec
3. Enea Bastianini (I), Ducati, +2,010
4. Alex Marquez (E), Gresini Ducati, +6,575
5. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +7,917
6. Franco Morbidelli (I), Ducati, +8,957
7. Brad Binder (ZA), KTM, +11,015
8. Jack Miller (AUS), KTM, +11,834
9. Pedro Acosta (E), KTM, +12,091
10. Marco Bezzecchi (I), Ducati, +12,840
11. Alex Rins (E), Yamaha, +14,901
12. Aleix Espargaro (E), Aprilia, +15,224
13. Augusto Fernandez (E), KTM, +17,115
14. Maverick Vinales (E), Aprilia, +18,603
15. Luca Marini (I), Honda, +19,090
16. Joan Mir (E), Honda, +20,204
17. Takaaki Nakagami (J), Honda, +21,711
18. Raul Fernandez (E), Aprilia, +23,814
19. Andrea Iannone (I), Ducati, +25,898
20. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +29,778
– Johann Zarco (F), Honda, 3 Runden zurück
– Francesco Bagnaia (I), Ducati, 8 Runden zurück

WM-Stand nach 37 von 40 Rennen:

1. Martin, 465 Punkte. 2. Bagnaia 436. 3. Marc Márquez 365. 4. Bastianini 352. 5. Binder 206. 6. Acosta 198. 7. Viñales 180. 8. Di Giannantonio 165. 9. Morbidelli 159. 10. Aleix Espargaro 143. 11. Alex Márquez 142. 12. Bezzecchi 137. 13. Quartararo 98. 14. Miller 84. 15. Oliveira 71. 16. R. Fernández 66. 17. Zarco 48. 18. Nakagami 31. 19. Rins 23. 20. Mir 21. 21. A. Fernández 21. 22 Marini 13. 23. Pol Espargaro 12. 24. Pedrosa 7. 25. Bradl 2. 26. Gardner 0. 27. Savadori 0.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 660 Punkte. 2. KTM 305. 3. Aprilia 276. 4. Yamaha 109. 5. Honda 68.

Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 788 Punkte. 2. Prima Pramac Racing 624. 3. Gresini Racing 507. 4. Aprilia Racing 323. 5. Pertamina Enduro VR46 Racing Team 302. 6. Red Bull KTM Factory Racing 290. 7. Red Bull GASGAS Tech3 219. 8. Trackhouse Racing 137. 9. Monster Energy Yamaha 121. 10. LCR Honda 79. 11. Repsol Honda Team 35.

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